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Münster, 07.12.2001

Vom alten Güterbahnhof in die Vernichtung - Schweigemarsch auf den Spuren der jüdischen Opfer
60. Jahrestag der ersten Deportation / Schüler zeichnen den Weg mit Kreide nach

Münster. (SMS) Am 13. Dezember 1941 begann für 400 Jüdinnen und Juden aus Münster und dem Münsterland der Weg in die Deportation. An dessen Ende stand Ghetto, Konzentrationslager, Überlebenskampf oder Tod durch Erschöpfung, Arbeit, Erschießung oder Gas. Mit einer Kundgebung und einem Schweigemarsch erinnern Münsteraner - darunter 100 Schüler des Ratsgymnasiums - am 60. Jahrestag der Deportation an die Opfer.

Zur Täuschung der Öffentlichkeit umschrieben die staatlichen Behörden die Transporte in den Osten mit "Evakuierung zum Arbeitseinsatz". Sammelstelle war die Gaststätte "Gertrudenhof" an der Warendorfer Straße. In einer gemeinsamen Aktion laden der Geschichtsort Villa ten Hompel und die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit Bürgerinnen und Bürger Münsters ein, den damaligen Weg der Opfer vom Ostviertel zum alten Güterbahnhof an der Hafenstraße zum Gedenken nachzugehen.

Treffpunkt und Start ist am 13. Dezember um 17.45 Uhr an der Adolf-Kolping-Schule (Kaiser-Wilhelm-Ring). Den Reden von Bürgermeister Fritz Krüger, Prälat Dr. Heinz Gerwers und Winfried Nachtwei (MdB) schließt sich der Schweigemarsch an.

100 Schülerinnen und Schüler des Ratsgymnasiums werden an diesem Tag symbolisch den Weg der 105 Juden aus Münster nachzeichnen. Einzelne Schülergruppen gehen ab 14 Uhr von den über das ganze Stadtgebiet verteilten "Judenhäusern" - hier mussten die ehmaligen Mitbürger ab 1939 leben – zur Sammelstelle "Gertrudenhof". Mit Kreidewagen markieren die Gymnasiasten die damaligen Spuren. Auf dem Weg verteilen sie Biografien der Verschleppten und erinnern mit diesen Lebensläufen an die Opfer. Unterstützung erhalten die Jugendlichen bei dieser Aktion vom städtischen Sportamt.

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