Forschungsprojekt von Uni mit Stadt Kassel abgeschlossen:

Mit dem "Dienstleistungszentrum Bau" wird Bauverwaltung für Kunden und

12. Dezember 2001. Kassel (psk). Wer baut, ist zukünftig in Kassel gut beraten. Bauwillige Bürger, Investoren und Architekten sollen ab dem Jahr 2003 in "der freundlichen Atmosphäre" eines neuen Dienstleistungszentrums Bau (DLZ Bau) an zentraler Stelle im Rathaus rund um das Thema Bauen beraten werden.

Das DLZ Bau gehört zu einem weitreichenden Reformplan für die Kasseler Bauverwaltung und ist Ergebnis eines gemeinsamen Forschungsprojekts des Instituts für Arbeitswissenschaft (IfA) der Universität Kassel (GhK) und des Dezernats der hiesigen Stadtverwaltung. Ein umsetzungsreifes Gestaltungskonzept mit langfristigen Personalentwicklungsstrategien sowie Planungen für innovative Kommunikationsstrukturen und Informationstechnologien hat die Stadtverordnetenversammlung am 10. Dezember mit dem Doppelhaushalt 2002/2003 beschlossen. Im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) haben Mitarbeiter des IfA unter der Leitung von Professor Ekkehart Frieling in enger Zusammenarbeit mit Fachleuten vor Ort die Verwaltungsprozesse und Arbeitsorganisation ausgewählter Ämter der Kasseler Baubehörde untersucht, um durch die "Kompetenz- und Organisationsentwicklung in der Verwaltung" (ProKomp) - so der Projekttitel - die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten zu verbessern und die Effizienz des Verwaltungshandeln zu erhöhen.

Ein Team aus Experten verschiedener baubehördlicher Fachbereiche und der Bauaufsicht wurde im Rahmen von ProKomp durch das IfA beraten, wie es detaillierte Produkt- und Prozessbeschreibungen entwirft und nach arbeitswissenschaftlichen Erkenntnissen Bearbeitungsabläufe etwa bei Bauantragsverfahren effizienter und Kooperationsstrukturen effektiver gestaltet.

Das Immenhausener Bildungs- und Beratungsinstitut FORUM AHLBERG begleitete das kommunale Projektteam und führte Schulungen durch. Dabei wurden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter z. B. zu Themen wie "Kundenorientierte Kommunikation", "Optimierung von Arbeitsprozessen" und "Projektmanagement" qualifiziert. In mehreren Meilensteinsitzungen moderierte das FORUM AHLBERG den ämterübergreifenden Diskurs während des Vorhabens. Gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Umsetzung des Projektes ist durch die Tatsache gegeben, dass alle wesentlichen Bestandteile des Handlungsprogramms vom Team der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Baudezernates selber erarbeitet wurden. Das DLZ Bau wird bereits im Vorfeld von Bauanträgen eine qualifizierte Beratung bieten, um spätere Verfahren möglichst schnell und ohne vermeidbare Risiken durchführen zu können. An fünf Tagen die Woche erhalten Besucher des DLZ Bau allgemeine Auskünfte über Erschließung, Planungsrecht, Bauordnungsrecht, Denkmal- und Naturschutzrecht. Gleichzeitig finden sie dort die zentrale Annahmestelle für alle Anträge an das Amt für Bauordnung. Einmal pro Woche werden alle relevanten Fachdienststellen durch kompetente Mitarbeiter vertreten sein, die erweiterte Fragestellungen zu konkreten Bauvorhaben beantworten und als Expertenrunde für rasche Entscheidungen zur Verfügung stehen.

Für die Mitarbeiter der Baubehörde besteht der Nutzen des Projektes vor allem in den vorgesehenen personellen, technischen und organisatorischen Arbeitsgestaltungsmaßnahmen des Reformkonzepts. Dazu gehören aufgabenorientierte und bedarfsgerechte Weiterqualifizierungen, moderne EDV- und Kommunikationstechnik sowie Kooperationsvereinbarungen zwischen den Fachämtern im Rathaus. Das dient freilich auch den Qualitätsansprüchen der Bürger an ein serviceorientiertes Beratungsangebot und eine bürgerfreundliche Verfahrenbearbeitung. Dabei sollen zukünftig sogenannte Fallmanager eine entscheidende Verantwortung tragen. Sie steuern dezernatsintern die Fallbearbeitung vom ersten Beratungsgespräch bis zum Bescheid und sind für die Antragsteller verbindliche Ansprechpartner. Sie werden dank erweiterter Entscheidungsbefugnisse und neuer Datenmedien unmittelbar über den Stand des jeweiligen Verfahrens informieren können.

Im Verlauf von ProKomp begleiteten die Forscher des IfA neben dem Kasseler Teilprojekt auch Reformprozesse in ausgewählten Bereichen der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (IG BCE) und des Berufsfortbildungswerks des Deutschen Gewerkschaftsbunds (bfw) im Saarland. Über das Verbundprojekt, das im Rahmen des BMBF-Forschungsprogramms "Kompetenzentwicklung für den wirtschaftlichen Wandel" gelaufen ist, wird in Kürze im Waxmann Verlag ein ausführlicher Abschlussbericht unter dem Titel

"Kompetenz- und Organisationsentwicklung in Nonprofit-Organisationen. Gewerkschaften, Bildungsträger und öffentliche Verwaltung im wirtschaftlichen Wandel"

veröffentlicht. Darin wird unter anderem beschrieben, wie das Kasseler Institut für Arbeitswissenschaft unter der Leitung von Professor Ekkehart Frieling mit ihren Projektpartnern Erfolgsfaktoren untersucht und Strategien erarbeitet haben, mit denen langfristig die Fähigkeiten und Fertigkeiten von Beschäftigten in Nonprofit-Organisationen gefördert werden können. Auskünfte erhalten sie außerdem unter der Adresse: Universität Gesamthochschule Kassel Institut für Arbeitswissenschaft Heinrich-Plett-Str. 40 Dipl.-Oec. Osvaldo Cristante Tel.: 05 61/8 04-41 64 cristante@ifa.uni-kassel.de

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