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Magdeburg, 17. Januar 2002
Städtepartnerschaft soll mit Leben erfüllt werden
Oberbürgermeister von Sarajevo und Magdeburg wollen wirtschaftliche Zusammenarbeit vertiefen und Begegnungen der Bürger forcieren

Magdeburg. "Was wir am meisten brauchen, ist Frieden," erklärte Prof. Muhidin Hamamdzic, Oberbürgermeister aus Magdeburgs Partnerstadt Sarajevo gestern in einem ersten Arbeitsgespräch mit Vertretern der Stadtratsfraktionen und der Verwaltungsspitze. Seit Dienstagabend weilt Sarajevos Stadtoberhaupt gemeinsam mit seinem Stellvertreter Kemal Bajramovic, der zugleich für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt zuständig ist, und der Vorsitzenden des Stadtrates von Sarajevo, Frau Prof. Mira Jadric-Winterhalter in der Landeshauptstadt Sachsen-Anhalts.

Bereits 1998 war eine Delegation aus Sarajevo unter Leitung des damaligen Oberbürgermeisters in Magdeburg zu Gast. Dabei wurde in einer gemeinsamen Erklärung vereinbart, die partnerschaftlichen Beziehungen weiter zu festigen, insbesondere in den Bereichen Wirtschaft, Kultur, Bildung, Wissenschaft und Technik, Gesundheit sowie Tourismus und Sport.

Beim jetzigen Besuch vereinbarten beide Seiten, die Kontakte zwischen den Partnerstädten künftig nicht auf die politische Ebene zu beschränken, sondern auf Vereine, Institutionen und Verbände auszudehnen und Begegnungen zwischen den Menschen zu ermöglichen. Dazu gibt es bereits zahlreiche konkrete Ideen und Angebote beider Seiten. "Die Freien Kammerspiele würden z.B. ihre aktuelle Inszenierung von ‚Nathan der Weise' gern in Sarajevo zeigen, und zur Museumsnacht im Mai wollen wir Akteure aus der sehr kreativen Kleinkunstszene unserer Partnerstadt nach Magdeburg einladen", sieht Magdeburgs Beigeordneter für Kultur, Schule und Sport Möglichkeiten, die Zusammenarbeit zu vertiefen. "Das Konservatorium ist an Kontakten interessiert, um beispielsweise wechselseitige Gastkonzerte zu organisieren, Magdeburg könnte sich im nächsten Jahr an dem schon traditionellen Kulturfestival, das jährlich im Februar in Sarajevo statt findet, beteiligen, und natürlich muss unsere Partnerstadt beim Stadtjubiläum 2005 präsent sein", sieht der Kulturbeigeordnete weitere Felder künftiger Kooperation, zu der auch Schulpartnerschaften und gemeinsame Turniere von Sportvereinen gehören sollen.

Magdeburg und Sarajevo haben ähnliche Probleme: Beide Städte sind - wenn auch zu unterschiedlichen Zeiten - durch Krieg schwer zerstört worden, die Menschen beider Städte müssen den vollständigen Umbruch der gesellschaftlichen Strukturen bewältigen, in beiden Städten ist die hohe Arbeitslosigkeit das soziale Problem Nummer 1. "Da gibt es jede Menge Anknüpfungspunkte für Erfahrungsaustausch und die gemeinsame Suche nach Lösungen", so Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper.

Sarajevo ist vor allem an wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Kontakten zu Magdeburg interessiert, weshalb die Zusammenarbeit mit der IHK und der Universität ausgebaut werden soll. "Bedingt durch den Krieg und die nachfolgenden Umbrüche haben wir eine ‚Generationslücke' an unserer Universität", schildert Sarajevos Oberbürgermeister, der zugleich das Institut für Morphologie und Physiologie der tierärztlichen Fakultät an der Universität Sarajevos leitet, die aktuelle Situation. "Wir sind deshalb sehr an einem Austausch von Wissenschaftlern und Studenten mit Deutschland, vor allem mit Magdeburg interessiert." "Diesen Wunsch werde ich in meinem nächsten Arbeitsgespräch mit der Universität gern weiter geben", verspricht Magdeburgs Beigeordneter für Kultur, Schule und Sport, Dr. Rüdiger Koch.

Magdeburg bietet seiner Partnerstadt den Austausch von Know-how an, z.B. im technischen Umweltschutz oder in der Verwaltungsorganisation. "Wir können uns z.B. vorstellen, Studenten oder Auszubildende zu einem Praktikum einzuladen, damit sie erleben, wie wir Abfallentsorgung oder Abwasserbeseitigung organisieren", bietet Holger Platz, Beigeordneter für Kommunales, Umwelt und Allgemeine Verwaltung an. Bei einem Besuch der Feuerwache Süd und des Klärwerkes in Gerwisch konnten sich die Gäste vor Ort informieren, wie kommunale Pflichtaufgaben in Magdeburg wahr genommen werden.

Weitere Stationen des Besuches waren Dom, Johanniskirche und Kloster Unser Lieben Frauen, der Besuch der Grundschule in der Hegelstraße sowie das Städtische Klinikum. Arbeitsgespräche führten die Gäste mit dem Oberbürgermeister, mit Beigeordneten und mit Vertretern der Fraktionen.

"Jetzt, da sich die Verhältnisse in Sarajevo normalisieren, ist es an der Zeit, unsere Städtepartnerschaft auf eine neue Stufe zu stellen", zieht Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper ein Fazit der zweitägigen intensiven Begegnungen. "Wir wollen die Kontakte künftig nicht nur auf der politischen Ebene pflegen, sondern ausdehnen und Begegnungen zwischen den Menschen unserer beiden Städte ermöglichen. Dies ist der gemeinsame Wunsch beider Seiten, denn eine wirkliche Partnerschaft kann nur entstehen, wenn es Austausch auf allen Ebenen gibt. Ich bin deshalb optimistisch, dass es uns recht bald gelingt, unsere Partnerschaft durch wirtschaftliche Kontakte, durch Kulturaustausch und Schulpartnerschaften, durch gemeinsame Veranstaltungen und Projekte mit Leben zu erfüllen."

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Stadt Magdeburg
Frau Dr. Cornelia Poenicke
Büro des Oberbürgermeisters
Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Bürgeranliegen, Pressesprecherin
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39104 Magdeburg
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