Landeshauptstadt Magdeburg: PRESSEINFORMATIONEN

Magdeburg, 26. März 2002

Magdeburgs Schulen werden schöner

11,6 Mio. Euro fließen bis 2004 zusätzlich in Schulsanierungen

Magdeburg. Für insgesamt 11,669 Mio. Euro will die Landeshauptstadt Magdeburg in Kooperation mit dem Arbeitsamt Magdeburg zusätzliche Sanierungs- und Instandsetzungsmaßnahmen in den Schulen der Stadt organisieren. "Noch immer sind viele Schulen in unserer Stadt dringend sanierungsbedürftig", begründet Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper die Notwendigkeit des Aktionsprogrammes. "Der Sanierungsstau liegt bei ca. 300 Mio. EUR, um alle Schulen in einen perfekten Zustand zu versetzen, deshalb gehört es für mich in den kommenden Jahren zu den Schwerpunkten kommunaler Investitionspolitik, Lehrern und Schülern akzeptable Arbeitsbedingungen zu schaffen", so das Stadtoberhaupt.

Das Sanierungsprogramm, das zum Teil über arbeitsförderliche Maßnahmen realisiert werden soll, läuft bis 2004. "Die Verhandlungen zwischen der Landeshauptstadt und dem Arbeitsamt stehen kurz vor dem Abschluss und ich bin optimistisch, dass wir Ende April den Förderbescheid in den Händen halten", nennt Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper die wichtigste Voraussetzung für den Start des Programmes. Zuvor muss der Stadtrat ebenfalls über die zusätzlichen Sanierungsarbeiten entscheiden, denn ein Teil der Aufwendungen – insgesamt 9,169 Mio. Euro – muss aus dem städtischen Haushalt zur Verfügung gestellt werden.

Nach Bewilligung der Fördermittel durch das Arbeitsamt, die für die zweite Aprilhälfte erwartet wird, müssen die Aufträge für die einzelnen Gewerke ausgeschrieben werden. "Wir schätzen, dass ca. 220 Männer und Frauen in diesem Sanierungsprojekt durch Fördermaßnahmen des Arbeitsamtes befristet eine Anstellung finden können", verweist der Oberbürgermeister auf den positiven Effekt für den hiesigen Arbeitsmarkt. Insgesamt erwartet die Stadt Fördermittel des Arbeitsamtes in Höhe von 2,5 Mio. Euro.

Arbeitsamtsdirektor Wolfgang Meyer sieht für die so geförderten Arbeitnehmer gute Chancen, auf dem ersten Arbeitsmarkt Fuß zu fassen. "Unsere bisherigen Erfahrungen mit Vergabemaßnahmen zeigen, dass der so genannte `Klebe-Effekt` - also die Vermittlung in eine Festanstellung – bei Vergabe-ABM überdurchschnittlich hoch ist."

Für das Projekt "Sanierung Magdeburger Schulen" wollen Stadt und Arbeitsamt gemeinsam zum ersten Mal im Arbeitsamtsbezirk Magdeburg ein neues Förderinstrument – die "Beschäftigung schaffende Infrastrukturförderung (BSI) – anwenden. "Bei diesem Förderinstrument des Job-AQTIV-Gesetzes können – im Unterschied zu den althergebrachten Vergabe-ABM – auch kommunale Pflichtaufgaben mitfinanziert werden und zudem sind die Einsatzmöglichkeiten der geförderten Arbeitsnehmer breiter", erläutert der Direktor des Arbeitsamtes die erweiterten Möglichkeiten des neuen Gesetzes.

43 Schulen und zwei Internate sind in das Verschönerungsprogramm einbezogen. "Leider konnten wir nicht alle Schulen berücksichtigen", bedauert Magdeburgs Oberbürgermeister. "Bei der Auswahl der Standorte haben wir uns deshalb auf die Schulen konzentriert, deren Bestand durch den mittelfristigen Schulentwicklungsplan, der im Januar 2001 vom Stadtrat beschlossen wurde, gesichert ist."

Die vorgesehenen Instandsetzungen und Sanierungen betreffen folgende vier Schwerpunkte:

1. Instandsetzung von Räumen Neben Maler- und Fußbodenarbeiten sind auch Erneuerungen der Elektroinstallation und der Beleuchtung in Unterrichtsräumen und Internatswohnungen vorgesehen. Insgesamt sollen 155 Unterrichtsräume und 20 Wohnungen in 25 Gebäuden saniert werden. Die Kosten dafür liegen bei 3,044 Mio. Euro.

2. Instandsetzung von Dächern Nachdem die Instandsetzung von Dächern schon in der ersten Hälfte der 90er Jahren ein Schwerpunkt der Baumaßnahmen an Schulen war, bietet das Sonderprogramm nun die Möglichkeit, weitere 18 Dächer (16 Flachdächer, 2 Steildächer) instand zu setzen. Sie gehören zu elf Schulgebäuden, fünf Sporthallen, einem Hortgebäude und einer Aula. Die Kosten betragen 2,690 Mio. Euro.

3. Gestaltung von Freiflächen An fünf Schulen sollen Pausenhöfe und Spielflächen eingerichtet werden, vier von ihnen erhalten auch eine Kleinfeldsportfläche. Für die Gestaltung der Außenanlagen, die im kommenden Jahr vorgesehen ist, werden 2,685 Mio. Euro bereit gestellt.

4. Instandsetzung von Sanitärräumen In 15 Schulen und 3 Sporthallen werden WC-, Wasch-, Dusch und Umkleideräume erneuert. Die Kosten für diese Bauvorhaben, die 2004 umgesetzt werden sollen, liegen bei 3,250 Mio. Euro.

"Leider werden die Bauarbeiten nicht ganz ohne Beeinträchtigungen für den Schulbetrieb über die Bühne gehen", bittet Dr. Lutz Trümper Lehrer, Schüler und Eltern schon jetzt um Verständnis. "Auf jeden Fall werden wir für Arbeiten in den Unterrichtsräumen und an den Sanitäranlagen überwiegend die Ferien nutzen."

Rund 15 Mio. Euro investiert die Landeshauptstadt Magdeburg seit 1996 jährlich in die Instandsetzung und Modernisierung von Schulgebäuden. Schwerpunkte waren dabei die Modernisierung der Heizungsanlagen, die Instandsetzung von Fenstern und Türen, der Einbau von Feuerschutztüren und von zusätzlichen Fluchtwegen, die Erneuerung der Sanitäranlagen und die Gestaltung der Pausenhöfe. Allein für Maßnahmen des Brandschutzes in den Schulen wurden bereits mehr als 30 Mio. DM aufgewendet. Zu den wichtigsten Bauvorhaben nach 1990 gehörten

 Der Neubau des Albert-Einstein-Gymnasiums in Neu-Olvenstedt (ca. 40,5 Mio. DM)  Der Neubau der Grundschule Am Grenzweg in Neu-Olvenstedt (ca. 16,5 Mio. DM)  Die komplexe Rekonstruktion des Hegel-Gymnasiums (ca. 46,2 Mio. DM, Fördermittel ca. 11 Mio. DM)  Die Sanierung der Berufsbildenden Schulen III und IV (ca. 48,5 Mio. DM, Fördermittel 34 Mio. DM)  Die Sanierung der IGS "Willy Brandt" im Westring (ca. 12,0 Mio. DM)  Die Sanierung der Sekundarschule "G. W. Leibniz" in der Hegelstraße (ca. 10,0 Mio. DM) Im aktuellen Haushalt 2002 des Sport- und Schulverwaltungsamtes stehen 18,1 Mio. Euro für die Hochbauunterhaltung an Schulen zur Verfügung. Die Mittel werden eingesetzt für die Fortführung der Generalsanierung der Berufsbildenden Schule VII in der Salzmannstraße (Gesamtumfang: ca. 5,8 Mio. EUR), den Erweiterungsbau der Grundschule Ottersleben (Gesamtkosten ca. 5,6 Mio. EUR), die Generalsanierung und Erweiterung der BbS VIII in Westerhüsen (Gesamtmaßnahme ca. 23,0 Mio. EUR) sowie zahlreiche Dach- und Sanitärinstandsetzungen.

Das jetzt gemeinsam mit dem Arbeitsamt aufgelegte Programm bietet die Chance, zusätzlich zu den ohnehin vorgesehenen Instandsetzungsmaßnahmen die dringend notwendigen Sanierungen an den Schulen zu beschleunigen und den Sanierungsstau weiter abzubauen. "Lehrer und Schüler sollen sich wohl fühlen an ihrem Arbeitsort Schule, schließlich halten sie sich dort die meiste Zeit des Tages auf", begründet Oberbürgermeister Lutz Trümper das verstärkte Engagement der Stadt in diesem Bereich. "Das deutsche Bildungssystem ist nach den Ergebnissen der Pisa-Studie viel gescholten worden. Gute Leistungen brauchen zeitgemäße Lernbedingungen. Die Modernisierung unserer Schulanlagen ist ein wichtiger – wenn auch nicht der einzige - Schritt in diese Richtung."


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Stadt Magdeburg
Frau Dr. Cornelia Poenicke
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