Magdeburg.
Mit einem modernen Layout und serviceorientierten Neuerungen präsentiert sich die Landeshauptstadt Magdeburg seit Donnerstag, 28. März 2002, im Internet. Rund neun Monate nach Amtsantritt erfüllt sich für Magdeburgs Oberbürgermeister, Dr. Lutz Trümper und viele Internetnutzer, ein lang gehegter Wunsch: Der Einsatz moderner Technik ebnet den Weg zum virtuellen Rathaus. Gemeinsam mit dem Geschäftsführer Roman Krajinski von der Kommunale Informationsdienste GmbH Magdeburg (KID)und Dr. Winfried Heinzler, Geschäftsführer der Magdeburg Marketing, Tourismus und Kongresse GmbH (MMKT), startete der Oberbürgermeister den neuen Internet-Auftritt der Landeshauptstadt unter www.magdeburg.de.
Erste Etappe abgeschlossen
"Unser Neustart ist die erste Etappe auf einer Marathonstrecke", erläutert Dr. Trümper das neue Konzept, das durch den Einsatz eines sogenannten Redaktionssystems ermöglicht wurde. Die Software ermöglicht, dass künftig nicht mehr nur eine Internetredakteurin die Seiten von www.magdeburg.de bestückt, sondern Ämter, Eigenbetriebe und kulturelle Einrichtungen der Stadt separat in das System einspeisen können. So wird zum Beispiel die Veranstaltungsdatenbank von den städtischen Veranstaltern, wie den Theatern, der Volkshochschule und dem Konservatorium, aktuell gehalten.
Auch die Ämter gestalten nun ihre Amtsseiten im Internet selbst. "Das ist eine Möglichkeit zur Eigenwerbung, die perspektivisch sicherlich von allen Ämtern genutzt wird", hofft der Oberbürgermeister auf wachsende Resonanz.
Dass der neue Internet-Auftritt der Landeshauptstadt noch nicht perfekt ist, hier und da noch Ergänzungen nötig und Links zu anderen Websites möglich sind, erläutert der Oberbürgermeister anhand eines allseits bekannten Phänomens: "Das Haus ist gebaut und seine ersten Bewohner sind eingezogen. Bis allerdings überall Bilder an den Wänden angebracht und alle bezugsfertigen Räumlichkeiten bewohnt sind, dauert es erfahrungsgemäß eine Weile".
Was ist neu?
Was also bringt der neue Auftritt? Wer künftig das virtuelle Magdeburg besucht, kann zwischen drei Eingängen wählen: dem Bereich Wirtschaft, dem Bereich Tourismus und Freizeit und dem Bürgerportal. Dabei sind die Zuständigkeiten klar definiert. Inhalte zum Thema Tourismus und Freizeit verwaltet die MMKT, die Inhalte des Bereichs Wirtschaft das Dezernat für Wirtschaft und das BürgerPortal wird vom Amt für Öffentlichkeitsarbeit und Protokoll betreut.
BürgerPortal - Anliegen von A bis Z
Rund 30 "Redakteure" – Mitarbeiter der öffentlichkeitswirksamen Ämter – erstellen im BürgerPortal ihre eigenen Auftritte und aktualisieren Öffnungszeiten und Ansprechpartner innerhalb der Verwaltung. Die so erstellten Seiten werden dann von der Internetredaktion überarbeitet und freigeschaltet.
Von A wie Abfallbehälter bis Z wie Zahlungsverkehr – eine auf Anliegen ausgerichtete Datenbank ermöglicht Bürgerinnen und Bürgern die serviceorientierte Navigation durch das virtuelle Rathaus.
Mit dem neuen Auftritt wird zudem ein Beschluss des Stadtrates umgesetzt: Offizielle Informationen der Verwaltung werden online angeboten. Neben Amtsblättern und Ortsrecht findet der Nutzer auch die Stellenangebote der Landeshauptstadt im Netz.
Die im Internet angebotenen Formulare aus allen Fachbereichen erweitern den bereits bestehenden Service der Einwohnermeldeabteilung des Ordnungsamtes. Hier gibt es sogar die ersten echten elektronischen Vorgänge im Rahmen der papierlosen Verwaltung. Wer künftig seinen Hund an- oder abmelden will, kann sich den Gang zum Amt ersparen: Der online versendete Antrag wird von den Mitarbeitern des Stadtsteueramtes kontrolliert und beschieden. Auf dem Weg über das Internet werden die Daten vor der Einsicht Fremder geschützt übertragen. Dieses Angebot wird perspektivisch auch für andere Dienstleistungen städtischer Ämter eingeführt. Die neuen Formulare bieten neben der bereits vorhandenen Verschlüsselung auch die Authentifizierung durch die sogenannte digitale Signatur.
Tourismus und Freizeit - Was ist los in Magdeburg?
Auch der Bereich Tourismus und Freizeit bietet umfassenden Service. Die einheitliche Veranstaltungsdatenbank informiert umfassend, was die Landeshauptstadt an Freizeitaktivitäten zu bieten hat. Nach Rubriken oder Datum sortiert kann hier der Nutzer auswählen, wie und wo er seine Freizeit verbringen möchte.
Die Pflege der Daten durch die Veranstalter bedeute einen kleinen Quantensprung für die MMKT, erläutert deren Geschäftsführer Dr. Winfried Heinzler. "Als Marketing Gesellschaft sind wir darauf angewiesen, dass wir einerseits lange im Voraus über Planungen der Veranstalter informiert sind, um so auf Messen und anderen Veranstaltungen die Werbetrommel zu rühren. Andererseits können auch kurzfristige Veränderungen direkt und ohne zeitliche Verzögerung bekannt gegeben werden."
Wirtschaft - Informationen für Investoren
Wer den Zugang Wirtschaft wählt, erfährt alles über den Wirtschafsstandort Magdeburg. Standortmarketing heißt das Zauberwort, das nunmehr auch im virtuellen Magdeburg Einzug gehalten hat. In geschützten Investorenbereichen informiert das Dezernat für Wirtschaft Tourismus und regionale Zusammenarbeit ausgewählte Zielbranchen, um die Attraktivität des Standorts überregional bekannter zu machen.
Der "Marktplatz" ergänzt das städtische Internetangebot um regionale und kommerzielle Inhalte und Angebote. Dies geschieht zunächst über eine Verknüpfung mit den Inhalten der Digitalen Region (www.digitale-region.de). Das Konsortium Digitale Region, dessen Konsortialführer die KID Magdeburg GmbH ist, stellt dazu die vielfältigen Web-Aktivitäten seiner Mitglieder zur Verfügung.
Wie geht es weiter?
"Die Landeshauptstadt Magdeburg hat die Räumlichkeiten bezugsfertig gemacht, die Bewohner können einziehen". So erklärt Magdeburgs Oberbürgermeister seinen Wunsch, dass auch Bürger, Vereine und Initiativen sich im städtischen Auftritt wiederfinden. Entstehen soll, so das Stadtoberhaupt, ein offenes Bürgernetz. Wenn der Stadtrat dem Konzept der Verwaltung zustimmt, könnte bereits im kommenden Jahr ein von der Stadt unterstützter Verein dafür Sorge tragen, dass nichtkommerzielle Informationen kostenlos im Bürgernetz veröffentlicht werden. Die Stadt werde – vorbehaltlich der Zustimmung des Stadtrates – Server-Kapazitäten zur Verfügung stellen und erste Schulungen von Vereinsmitgliedern im vom Stadt genutzten Redaktionssystem finanzieren.
Die kommerziellen Angebote sollen künftig in Verantwortung des Providers liegen, der die zur Zeit im Aufbau befindliche Unternehmensdatenbank noch ausbaut. Als erstes jedoch werden die neuen Inhalte ins Englische übersetzt. Auch hiermit erfüllt das Stadtoberhaupt sich und vielen Internetnutzern einen besonderen Wunsch: Wer Freunde und Bekannte im Ausland hat, kann bald aufs Internet verweisen, um zur virtuellen Reise in die eigene Heimatstadt einzuladen.