Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 16. Juli 2002

Kaugummi-Entfernung in Nord- und Neustraße kostet 6.000 Euro

ESB geht mit Spezialgerät vor

Bocholt (pd).

Er hat schon hohe Wellen geschlagen, oder besser: große Blasen geworfen. Die Rede ist vom Bocholter "Kaugummibaum" und der zugehörigen Aktion des Entsorgungs- und Stadtreinigungsbetriebes Bocholt (ESB) unter dem Motto "Was spuckst du?!". Glossiert und publiziert in diversen lokalen und überregionalen Printmedien, Berichte im Hörfunk, sogar bis ins Fernsehen hat es die spezielle Retortenzüchtung in dreifacher Ausfertigung gebracht, welche als provokante, weil wenig ästhetische Entsorgungsstation für ausgelutschte Kaugummis dienen und gleichzeitig plakativ auf die Problematik als solche hinweisen soll.

Beliebt sind Bubble-Gums hierzulande nicht nur bei Jugendlichen und Kindern. Bei der Fußball-WM in Japan und Südkorea gehörte zum Beispiel der deutsche Torwart-Heroe Oliver Kahn zu den Dauer-Kauern. Bei Fernsehinterviews, in denen der in der Boulevardpresse ehrfürchtig zum "Titan" Erhobene zum x-ten Male seine Paraden schildern musste, malmte es zwischen den Kiefern hin und her.

An und für sich ein fast nichtig erscheinendes Thema, das auf Dauer aber zum großen Ärgernis werden kann, nämlich dann, wenn das Kaugummi nach dem Kaugenuss nicht in den Mülleimer wandert, sondern achtlos auf den Boden gespuckt wird. Die Reinigung des Pflasters verursacht nämlich unnötige Kosten zu Lasten des Steuerzahlers.

Seit einigen Tagen sind Mitarbeiter des ESB in der Innenstadt mit der Entfernung von Kaugummis beschäftigt. Etwa 20 Prozent der Kaumasse ist extrem klebrig, nicht verdaulich und nicht wasserlöslich. Die Entfernung erfolgt deshalb mit einem Spezialgerät, welches der ESB für eine Woche von einer süddeutschen Firma ausgeliehen hat. Das Spezialgerät verfügt über zwei Lanzen, welche den Kaugummis einzeln den Garaus machen.

Aus den Lanzen strömt 180 Grad heißer Wasserdampf bei einem Druck von 3-5 bar. Die Kaugummis werden rückstandslos aufgelöst. Der Zeitaufwand beträgt je Kaugummi etwa 5 Sekunden. ESB-Mitarbeiter Detlef Seggewiße zeigt sich zufrieden mit dem Ergebnis. "Wir werden unser Ziel erreichen, Nord und Neustraße innerhalb der Reinigungswoche komplett von den rund 45.000 Kaugummis zu befreien." Die Kosten der Aktion betragen insgesamt 6.000 Euro. Somit kostet die Entfernung eines Kaugummis überschlägig rund 13 Cent. Dies ist deutlich mehr als ein übliches Kaugummi im Laden kostet.


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Der Kaugummibaum mit ersten "Knospen".

Petra Somborn berät am Umweltbus die Bürger.

Kein Ghostbuster, sonder der ESB mit Spezialgerät.