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Auftakt des Lyrikertreffens mit Poetryfilm / Gespräch mit Filmemachern im Schlosstheater Münster. (SMS) Ein außergewöhnlicher Auftakt: Nicht mit Dichterlesungen, sondern mit einem Poetryfilm beginnt am 11. Mai das Lyrikertreffen in Münster. Dieses noch junge Genre, gleichsam ein literarisches Pendant zum Musikvideo, ist ein Schwerpunkt des Festivals 2003. Ausgewählt wurde ein Film, der seine Weltpremiere vor wenigen Monaten auf der Berlinale feierte: "Poem. Ich setzte den Fuß in die Luft und sie trug". Regisseur Ralf Schmerberg und Drehbuchautorin Antonia Keinz setzen 19 Gedichte in drei- bis siebenminütigen Filmsequenzen ins Bild. In ihnen spiegelt sich das Leben wider - Liebe und Freundschaft, das Leid der Veränderung, die Angst vor dem Schicksal. Für dieses Filmprojekt mit Texten von Hesse, Jandl, Goethe, Celan, Tucholsky, Kästner und anderen standen namhafte Künstler vor der Kamera. Schauspielergrößen wie Klaus Maria Brandauer, die Tänzerin Marcia Haydée oder der Musiker Herman van Veen. Gedreht wurde an Schauplätzen in aller Welt. Momente kleiner Fluchten In "Poem" zeigt sich das Leben leichtfüßig wie Meret Beckers Theater-Auftritt mit Mascha Kalékos "Sozusagen grundlos vergnügt", wo Wolken in den Bühnenhimmel steigen und heitere Fantasiewesen erscheinen. Ein anderes Mal geht es überaus realistisch zu wie in der Sequenz nach Ingeborg Bachmanns "Nach grauen Tagen". Das sonntägliche Familientreiben - mit Jürgen Vogel und Anna Böttcher - ist keine Idylle, sondern Tortur. Die entnervte Mutter und Ehefrau steckt, weg von Kindergebrüll und lärmender Musik, ihren Kopf in einen riesigen Luftballon, dem einzigen Ruheort in Hektik und Lärm. Im fahlen blauen Licht erlebt sie einen Moment der Befreiung, werden der Seele Flügel gegeben, wenn sie Bachmanns Gedicht aufsagt. Dann hat der Alltag sie wieder, der Traum von kleinen Fluchten zerplatzt wie der Ballon ... Das Wort erleben Ralf Schmerberg zur Entstehungsgeschichte von "Poem": "Bevor ich an diesem Film zu arbeiten begann, habe ich eigentlich nie Gedichte gelesen. Und plötzlich ist mir eines begegnet und dabei habe ich das Wort für mich entdeckt. ‚Poem‘ soll die Zuschauer das Wort erleben lassen". Jeder, so fährt der Regisseur fort, werde das Kino mit seiner eigenen Geschichte verlassen – "der eine wird mehr sehen, der andere weniger". Gespräch mit den Filmemachern Nach dem Film - Vorführung um 11 Uhr im Kino Schlosstheater - ist Gelegenheit, mehr über "Poem" und den Poetryfilm zu erfahren. Hermann Wallmann, einer der künstlerischen Leiter des Lyrikertreffens, führt mit Regisseur Ralf Schmerberg und Antonia Keinz ein Gespräch. Wenige Tage später, am 16. Mai, beleuchtet Thomas Wohlfahrt das Spektrum des neue Genres. Der Initiator des weltweit ersten Poetryfilmfestivals 2002 in Berlin zeigt und bespricht die interessantesten Beispiele der jungen Kunstgattung. Beginn ist um 17 Uhr im Kleinen Haus der Städtischen Bühnen. Karten gibt es für den Film "Poem" im Kino Schlosstheater, für den Beitrag von Thomas Wohlfahrt an der Theaterkase der Städtischen Bühnen; Informationen auch im Internet unter www.lyrikertreffen.muenster.de.
Dazu: Logo Lyrikertreffen
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