Magdeburg.
Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper und der Innenminister des Landes Sachsen-Anhalt, Klaus Jeziorsky, haben heute östlich und westlich des Hauptbahnhofes die Schilder mit den neuen Namen der beiden Plätze feierlich enthüllt. Damit ist nun für jedermann sichtbar: Der Platz westlich des Hauptbahnhofes heißt "Konrad-Adenauer-Platz", der Platz im Osten "Willy-Brandt-Platz".
Bereits im April hatte der Stadtrat die Namensgebung beschlossen. Sie war notwendig geworden, nachdem der Bahnhofsvorplatz im Herbst vergangenen Jahres mit der Fertigstellung des sogenannten "Stadtplatzes" westlich vom Hauptbahnhof ein Pendant bekommen hatte.
In einer kurzen Ansprache würdigte Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper beide Politiker als Wegbereiter der europäischen Einigung. "Obwohl sie politische Gegner waren, haben beide zu Stärkung der Demokratie und zur Aussöhnung mit europäischen Nachbarstaaten beigetragen", so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. "Diese Symbolik von Einheit und Gegensatz spiegelt sich in der Lage der Plätze zueinander wider: Sie liegen einander gegenüber und sind doch durch den Bahnhof und den Durchgang in Ost-West-Richtung miteinander verbunden."
Konrad Adenauer gehört zu den geistigen Vätern des sogenannten Elyséevertrages, der am 22. Januar 1963 zwischen Deutschland und Frankreich geschlossen wurde. Der Vertrag über die deutsch-französische Zusammenarbeit war ein politischer Meilenstein in der Aussöhnung zwischen Deutschland und Frankreich, die sich bis weit ins 20. Jahrhundert hinein als Erbfeinde sahen.
Auch Willy Brandt ist als Politiker der Versöhnung in die Geschichte eingegangen. Das Foto seines Kniefalles vor dem Ehrenmal des jüdischen Ghettos in Warschau ging um die Welt. Willy Brandt hat - gegen erheblichen Widerstand im eigenen Land - die Normal.isierung der außenpolitischen Beziehungen mit der damaligen DDR sowie mit Polen und der damaligen Tschechoslowakei durch den Abschluss von entsprechenden Verträgen forciert. Für seine Entspannungs- und Ostpolitik wurde Willy Brandt 1971 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.