Landeshauptstadt Magdeburg: PRESSEINFORMATIONEN

Magdeburg, 29. August 2003

Historisches Kleinod in neuem Glanz

Schinkelsaal nach Sanierung wieder eröffnet

Magdeburg.

Nach mehrjähriger Sanierung konnte Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper heute den historischen Schinkelsaal im Gesellschaftshaus der Öffentlichkeit zur Nutzung übergeben. Damit ist der erste Bauabschnitt zur Rekonstruktion des Hauses abgeschlossen. Bis zum Stadtjubiläum 2005 sollen auch die übrigen Gebäudeteile erneuert werden.

1993 begann die Sanierung des Gesellschaftshauses. Insgesamt 9,77 Mio. Euro werden in die Erneuerung des historischen Gebäudekomplexes fließen. 4,4 Mio. Euro wurden im ersten Bauabschnitt, zu dem der Schinkelsaal, die Räume für das Telemann-Zentrum sowie die Fassade zum Garten und zur Straße links vom Haupteingang gehören, verbaut. Mit 460.000 Euro hat das Land Sachsen-Anhalt die Sanierung des Schinkelsaales gefördert.

Historisch handelt es sich beim ersten Bauabschnitt um das ursprünglich von Karl Friedrich Schinkel entworfene Gebäude, das von Magdeburgs damaligem Städtischen Baukondukteur Friedrich Wilhelm Wolff und Baurat Clemens aus Kostengründen modifiziert worden war. Es wurde 1829 nach nur kurzer Bauzeit eingeweiht. Die Arbeiten zur Rekonstruktion der historischen Gebäudeteile wurden 1997/98 gestoppt und zur Haushaltskonsolidierung auf das Jahr 2000 verschoben.

Nach Fertigstellung der Räume im Inneren konnte im vergangenen Jahr bereits das Zentrum für Telemannpflege- und Forschung einziehen. Fertig gestellt wurde auch der Musikpavillon im Garten. Hierfür gab es Städtebaufördermittel des Bundes.

Bei der Rekonstruktion des Schinkelsaales konnte u.a. die historisch wertvolle Hausorgel des Magdeburger Domorganisten Gottfried August Ritter wieder aufgebaut werden. Magdeburgs Oberbürgermeister dankte dafür der Firma Schuke aus Potsdam.

 

Die Arbeiten am 2. und 3. Bauabschnitt beginnen noch in diesem Jahr. Die Ausschreibung ist bis zum Dezember abgeschlossen. Im Haushaltsplan 2003 stehen 836.000 Euro für die Fortsetzung des Sanierung des Gesellschaftshauses bereit. Historisch stellt der 2/3. Bauabschnitt den 1896 entstandenen Erweiterungsbau in südlicher Richtung des Gebäudes dar.

Im Jahr 2005 soll das Haus mit dem zweiten Saal, Räumen für die Magdeburger Vereine der Musikpflege und einer Ausstellung, der Bibliothek und dem Archiv zum Magdeburger Barockkomponisten Georg Philipp Telemann als Telemanneum eröffnet werden.

Das Gebiet des Klosterbergegartens zählt neben dem Magdeburger Domplatz zu den frühesten Siedlungsgebieten der Stadt, geht bis in das Jahr 966 und auf Otto I. zurück. Als Bildungs- und Ausbildungsstätte mit reicher Liturgie, als bedeutende Pflegestätte der Chronistik und als Schule für namhafte Pädagogen, Chronisten und Dichter schrieb das Kloster Berge regionale Kulturgeschichte. Bis zu seinem Abriss 1813 mehrte es den Namen und den Ruhm der alten Stadt Magdeburg.

Oberbürgermeister August Wilhelm Francke griff die Anregung zur Anlage eines "Volksgartens" auf dem alten Klostergelände auf und beauftragte den berühmten Potsdamer Gartendirektor Peter Joseph Lenné mit den Planungen. Nach kurzer Bauzeit konnte das Gesellschaftshaus bereits 1829 fertiggestellt werden. Mit Restaurant, Gartenlokal und Konzertgarten avancierte es schnell zu einem der beliebtesten Ausflugsziele der Magdeburger und ihrer Gäste.

Die wechselvolle, jüngere Geschichte schlug dem Hause viele Wunden. Viele kennen es noch als Offizierskasino der sowjetischen Armee und bis 1990 als Pionierhaus.

Im Zuge der Sanierung des Stadtgebietes Magdeburg-Buckau erhält das repräsentative Gebäude peu à peu seine einstige Pracht zurück. Bis zur 1200-Jahrfeier 2005 sollen auch die übrigen Gebäudeteile rekonstruiert und als Telemanneum eingerichtet sein.

"Die reichen musikalischen Traditionen unserer Stadt, die international geschätzte Arbeit des Zentrums für Telemann-Pflege und -Forschung, das bürgerschaftliche Engagement der Musikfreunde oder die immer noch steigende Nachfrage nach Konzerten und dafür geeigneten Sälen, rechtfertigen den Erhalt dieses Hauses und die Nutzung als Domizil für Musik, Musiktraditionen, für die Erforschung und Bewahrung des Telemann-Erbes", würdigte OB Dr. Trümper in seiner Eröffnungsrede.

Eingeweiht wird der Schinkelsaal mit einem musikalischen Festwochenende. Am Freitag, dem 29.08.2003, um 19.30 Uhr erklingt neben Konzerten, Orgelmusik und Motetten von Georg Philipp Telemann und Johann Heinrich Rolle u. a. Telemanns Deutsches Magnificat für Soli, Chor und Orchester TWV 9:18. Die Interpreten des Festlichen Konzertes sind der Organist Ulrich Bremsteller, das Vokalconsort labia vocalia und das telemann consort magdeburg.

Am Sonnabend, dem 30.08.2003, bietet von 9.00 bis 16.30 Uhr ein Wissenschaftliches Kolloquium zum Thema "Kloster Berge, Kloster-Berge-Garten, Gesellschaftshaus, Telemann-Zentrum - Zur Geschichte, Gegenwart und Zukunft eines Magdeburger Areals" bei freiem Eintritt viel Interessantes und Wissenswertes.

Das Festwochenende findet seinen Abschluss am Samstag, dem 30.08.2003 um 19.30 Uhr mit einer Serenade mit Werken für Blasinstrumente von Magdeburger Komponisten. Auf dem Programm stehen neben Werken von Georg Philipp Telemann das Duo I von August Mühling (1786-1847), Vier Lieder von Johann Heinrich Rolle (1716-1785) und das Quintett Es-Dur für Flöte, Oboe, Klarinette, Horn und Fagott op. 40 von Fritz Kauffmann (1855-1934). Die Interpreten des Abends werden Ulf Dirk Mädler, Bariton, Stefan Nusser, Orgel, sowie Mitglieder der Magdeburgischen Philharmonie sein. Karten für die Konzerte im Schinkel-Saal bieten die Vorverkaufskassen Volksstimme Service-Center, Karstadt-Service-Center und magdeburg ticket an. Eine Bestellung über www.ticketonline.de ist ebenso möglich. Die Abendkasse öffnet eine Stunde vor dem Konzert.

 




[Drucken]


Stadt Magdeburg
Frau Dr. Cornelia Poenicke
Büro des Oberbürgermeisters
Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Bürgeranliegen, Pressesprecherin
Alter Markt 6
39104 Magdeburg
Telefon: (03 91) 5 40 27 69
FAX: (03 91) 5 40 21 27
E-Mail: presse@magdeburg.de
URL: www.magdeburg.de

Die Pressestelle "Landeshauptstadt Magdeburg" ist Mitglied bei presse-service.de [http://www.presse-service.de/]. Dort können Sie Mitteilungen weiterer Pressestellen recherchieren und per E-Mail abonnieren. presse-service.de