Ein Zeitzeuge aus der Blütezeit der Bocholter Textilindustrie steht heute noch weit sichtbar auf der Werther Straße. Die Baumwollspinnerei "Hammersen" gehört zu den für das Westmünsterland typischen Spinnereigroßbauten, wie sie im hiesigen Raum seit den 1880-er Jahren bis im Wesentlichen zum 1. Weltkrieg nach englischem Vorbild erbaut wurden.

Das viergeschossige Backsteingebäude wurde 1898 errichtet, überstand Kriegszerstörung und Strukturwandel bis 1993, als die Produktion endgültig eingestellt wurde.

Denkmalgeschützt ist neben dem großen Hauptgebäude, das heute nicht mehr für die Öffentlichkeit freigegeben ist, auch der villenartige Wohn- und Verwaltungstrakt. Im Verwaltungsgebäude zeigt eine kleine Ausstellung historische Aufnahmen der "Hammersen"-Spinnerei. Die Ausstellung dauert von 10-17 Uhr.

Daneben werden jeweils zwei rund 30-minütige Rundgänge angeboten: Um 11 Uhr spricht ein Experte der unteren Denkmalbehörde zum Thema bauliche Entwicklung und Denkmalschutz, um 14.30 Uhr wird Dr. Stenkamp vom Textilmuseum in Bocholt den Gesichtspunkt der Produktionsgeschichte näher beleuchten. Der Eintritt ist frei.

• Archäologische Funde am "Nevelkamp", Schützenhalle "Lowick rechts der Aa", 10-17 Uhr, Ausstellung und Videopräsentation, Eintritt frei

Auf Spurensuche in die Vergangenheit kann man am "Nevelkamp" gehen. Grabungsleiter Dr. Stefan Deiters zeigt Nachlässe aus dem Mittelalter sowie der vorrömischen Eisenzeit. Neben Gefäßen, Steinäxten, Keramik und Brunnen sind mittelalterliche Hausgrundrisse zu besichtigen. Eine Videopräsentation gibt nähere Erläuterungen.

• Textilmuseum Bocholt
  Der Landschaftsverband und die Stadt bieten gemeinsam geführte Rundgänge zu den textilindustriellen Bauten vor Ort an. Die kostenlose, rund 1 1/2-stündige Führung beginnt um 16.30 Uhr vor dem Museum, Uhlandstr. 50.