Landeshauptstadt Magdeburg: PRESSEINFORMATIONEN

Magdeburg, 18. September 2003

MoZArT is over, jetzt wird "gejumpt"!

Zum 31. August wurde das "Modellprojekt zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Arbeitsverwaltung und Trägern der Sozialhilfe" (MoZArT) erfolgreich beendet. Erfreulicher Anlass für den Direktor des Arbeitsamtes Magdeburg, Wolfgang Meyer, und Magdeburgs Beigeordnete für Jugend, Gesundheit und Soziales, Beate Bröcker, gemeinsame Bilanz zu ziehen. Mit dem Projekt konnten 227 Jugendliche im ersten Arbeitsmarkt eine Beschäftigung finden. Deshalb setzen die Partner ihre gemeinsame, erfolgreiche Arbeit fort. Das Job-Center im City Carré bleibt auch weiterhin Anlaufstelle und Ansprechpartner für arbeitslose Jugendliche bis 25 Jahre. Seit dem 1.September wird hier auch das neue Sonderprogramm der Bundesregierung "Jump Plus" betreut.

Während die Bundesregierung derzeit überlegt, wie Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe zusammengeführt werden können und welche Aufgaben künftig die Arbeitsämter, welche die Sozialämter erledigen sollen, hat die Kooperation beider Behörden in Magdeburg längst den Praxistest bestanden: Zwischen September 2001 und August 2003 haben Arbeitsamt sowie Sozial- und Wohnungsamt gemeinsam in einem "Modellprojekt zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Arbeitsverwaltung und Trägern der Sozialhilfe" - kurz MoZArT - bewiesen, dass von dieser Kooperation sowohl die Arbeitslosenhilfeempfänger als auch die Sozialhilfeempfänger profitieren.

"646 Jugendliche zwischen 18 und 25 haben wir in der MoZArT-Zentrale betreut, 227 davon konnten in ein festes Arbeitsverhältnis vermittelt werden", zieht Wolfgang Meyer Bilanz. Insgesamt gab es folgende Vermittlungsergebnisse:

  • 12 Jugendliche machten sich selbständig (mit Überbrückungsgeld oder Existenzgründungszuschuss).
  • 82 Jugendliche wurden im 2. Arbeitsmarkt (ABM) vermittelt.
  • 63 Jugendliche absolvierten eine Fortbildung oder Umschulung.
  • 6 Jugendliche begannen ein Praktikum (Maßnahme des Landes Sachsen-Anhalt).
  • 54 Jugendliche wurden in ESF-Maßnahmen des städtischen Sozial- und Wohnungsamtes (Hilfe zur Arbeit) integriert.
  • 40 Jugendliche wurden in Projekten der "Neue Arbeit Magdeburg" beschäftigt.
  • 35 Jugendliche begannen ein Praktikum bei der Deutschen Angestellten-Akademie.
  • 36 Jugendliche wurden in das Anschlussprogramm "Jump Plus" übernommen.

Das Projekt wurde von der Bundesregierung mit rund 667.000 Euro gefördert.

MoZArT war 2001 mit dem Anspruch gestartet: · die Zusammenarbeit zwischen Arbeits- und Sozialämtern nachhaltig zu verbessern, · die Vermittlung von Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern gezielt zu erleichtern, · das Verwaltungsverfahren bürgernah und einfach zu gestalten sowie · die Wirksamkeit der Hilfen zur Eingliederung in eine Erwerbstätigkeit zu verbessern.

"Für Magdeburg jedenfalls sind diese Ziele erreicht worden", schätzen beide Partner ein. "Wir haben uns in der gemeinsamen Anlaufstelle vor allem auf die Betreuung von Jugendlichen konzentriert, die am Arbeitsmarkt als schwer vermittelbar gelten, weil sie zum Beispiel keine abgeschlossene Schul- oder Berufsausbildung haben oder ihnen Berufserfahrungen fehlen."

Durch die Gewährung von Arbeitslosenhilfe und Sozialhilfe sowie durch die gleichzeitige Vermittlungstätigkeit im Projekt "MoZArT" wurden aktive und passive Leistungen verbunden. Darüber hinaus wurde bei fehlender Mitwirkung oder bei der Weigerung, eine zumutbare Arbeit oder Maßnahme anzunehmen, von Sanktionen beim Leistungsbezug konsequent Gebrauch gemacht. Anderseits erhielten die Jugendliche bei Bedarf gezielte Hilfen, z.B. bei Sucht- oder Schuldenproblemen.

"Für die Jugendlichen, die nach dem Programm gefördert wurden, hat sich die Kooperation von Arbeits- und Sozialamt auf jeden Fall ausgezahlt." "Außerdem haben wir wertvolle Erkenntnisse gewonnen, die helfen, die Zusammenarbeit künftig effektiver zu organisieren, um Doppelarbeiten zu vermeiden oder den Datenaustausch abzugleichen", so Meyer und Bröcker.

Die Mitarbeiter der gemeinsamen Anlaufstelle im City Carré sind seit dem 1. September auch Ansprechpartner für das Sonderprogramm der Bundesregierung gegen Jugendarbeitslosigkeit "Jump Plus". "Mit Jump Plus wollen wir bis zu 840 jugendliche Sozialhilfeempfänger erreichen und ihnen eine qualifizierte und berufsorientierte Arbeit ermöglichen. Ziel ist es, die Jugendlichen für den ersten Arbeitsmarkt oder für eine Ausbildung fit zu machen", nennt Beate Bröcker die Kernpunkte des Anschlussprogrammes.

Die ersten 280 Jugendlichen im Alter zwischen 18 und 25 Jahren nahmen bereits ihre Arbeit auf. Sie erhalten für den Zeitraum von sechs Monaten einen Arbeitsvertrag mit den städtischen Beschäftigungsgesellschaften AQB und GISE für 30 Stunden pro Woche und werden vor allem gemeinnützige Tätigkeiten in städtischen Einrichtungen wie beispielsweise in Pflegeheimen, Jugendklubs und im Grünflächenbereich ausführen. Die Entlohnung erfolgt nach den entsprechenden Tarifverträgen der beiden Gesellschaften. Im Anschluss an die befristete Beschäftigung sollen den Jugendlichen berufliche Perspektiven eröffnet werden, damit sie dauerhaft ein selbst bestimmtes Leben ohne Sozialhilfe führen können.

Die Bundesanstalt für Arbeit fördert die Umsetzung des bis zum 31.12.2004 andauernden Programms "Jump Plus" in Magdeburg mit 2,268 Millionen Euro. Weitere 2,835 Millionen Euro kommen als Komplementärfinanzierung aus dem Europäischen Sozialfond und werden vom Land Sachsen-Anhalt ausgereicht. Der Landeshauptstadt Magdeburg entstehen keine Kosten.

Bei Rückfragen der Medien:

Wolfgang Lenze, Arbeitsamt Magdeburg, Tel:. 0391/2 57 19 00

Siegrid Rosam, Sozial- und Wohnungsamt, Tel.: 0391/5 40 39 20


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