Landeshauptstadt Magdeburg: PRESSEINFORMATIONEN

Magdeburg, 23. Oktober 2003

Neue Interventionsstelle hilft Opfern häuslicher Gewalt

Sozial- und Wohnungsamt erhielt nach landesweiter Ausschreibung den Zuschlag

Das Sozial- und Wohnungsamt der Landeshauptstadt Magdeburg hat eine Interventionsstelle für Opfer häuslicher Gewalt eingerichtet. Die für den gesamten Magdeburger Regierungsbezirk zuständige Stelle ist Ansprechpartner für Frauen und Männer, die zu Hause Gewalttaten oder einer Bedrohungssituation ausgesetzt sind. Mit dem neuen Angebot ist die Landeshauptstadt Träger einer von insgesamt drei Interventionsstellen dieser Art in ganz Sachsen-Anhalt. Die Finanzierung hat das Ministerium für Gesundheit und Soziales übernommen.

Die Interventionsstelle begleitet Opfer häuslicher Gewalt bei allen notwendigen Schritten. "In vertraulichen Gesprächen wird gemeinsam überlegt, wie die Betroffenen und ihre Kinder am besten vor Gewalt geschützt werden können und welche Beratungs- und Hilfsangebote sie dabei benötigen", so die Beigeordnete für Soziales, Jugend und Gesundheit Beate Bröcker. "Um dabei alle bestehenden Möglichkeiten auszuschöpfen, kooperieren wir eng mit der Polizei, den Zivil- und Familiengerichten, den entsprechenden Ämtern und Behörden sowie mit Rechtsanwälten."

Die Interventionsstelle wird von der Polizei über den Einsatz bei einer häuslichen Gewalttat informiert. Voraussetzung für die Meldung der Polizei ist die Einverständniserklärung des Opfers. Die Mitarbeiterin der Interventionsstelle nimmt Kontakt zum Opfer auf und bietet Hilfen und weiterführende Beratungs- und Betreuungsleistungen an. Umgekehrt kann das Opfer natürlich auch zu einem späteren Zeitpunkt selbst mit der Interventionsstelle in Kontakt treten.

Der Beratungsbedarf in der Region ist groß. "Allein im Bereich der Polizeidirektion Magdeburg gab es im vergangenen Jahr 461 Einsätze, die häusliche Gewalt betrafen", bilanziert die Mitarbeiterin der Interventionsstelle Lissy Herrmann. "Wir gehen aber von einer deutlich höheren Dunkelziffer aus, da viele Betroffene Gewalttaten in den eigenen vier Wänden nicht anzeigen. Dabei kann die Polizei einen Gewalttäter für bis zu 14 Tagen aus der gemeinsamen Wohnung verweisen."

Für die Trägerschaft der Interventionsstelle erhielt die Landeshauptstadt im Juli dieses Jahres nach einer landesweiten Ausschreibung vom Ministerium für Gesundheit und Soziales den Zuschlag. "Das Ministerium, das die Stelle im nächsten Jahr mit rund 50.000 Euro fördert, beurteilte die Magdeburger Bewerbung als tragfähigstes Konzept", freut sich Beate Bröcker. "Neben den inhaltlichen Schwerpunkten der Konzeption ergeben sich durch die Nutzung unserer bereits bestehenden Hilfsangebote der Frauenhausberatungsstelle, des Frauenhauses und des Notrufs für Mädchen und Frauen zusätzliche Synergieeffekte für die Betroffenen."

Zum Wirkungskreis der neuen Interventionsstelle gehören neben der Landeshauptstadt die Landkreise Wernigerode, Halberstadt, Schönebeck, Quedlinburg, Aschersleben-Staßfurt, Salzwedel und Stendal sowie der Altmark-Kreis, das Jerichower Land, der Ohrekreis und der Bördekreis.

Die Sprechzeiten der Interventionsstelle für Opfer häuslicher Gewalt in der Klosterwuhne 39, Zimmer 129, sind montags, dienstags, donnerstags und freitags von 09:00 bis 12:00 Uhr sowie dienstags zusätzlich von 14:00 bis 17:30 Uhr. Für telefonische Anfragen und Terminvereinbarungen außerhalb der Sprechzeiten ist Lissy Herrmann unter der Rufnummer 0391/5 40 34 26 erreichbar.

 

 

Bei Rückfragen: Gisela Prange, Sozial- und Wohnungsamt, Tel.: 0391/5 40 34 00

Lissy Herrmann, Interventionsstelle für Opfer häuslicher Gewalt, Tel.: 03 91/5 40 34 26




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