Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper empfing heute den Magdeburger Unternehmer, Denkmalpfleger und in vielen ehrenamtlichen Gremien tätigen Hans P. H. Schuster. In Würdigung seiner Verdienste erhielt Hans Schuster auf Beschluss des Stadtrates den Ehrenring der Landeshauptstadt Magdeburg verliehen. Er ist damit der vierte Ehrenringträger Magdeburgs.

Hans Paul H. Schuster wurde am 11. November 1928 in Magdeburg geboren. Über 50 Jahre leitete er die vom Großvater Paul Schuster 1886 gegründete Baufirma. Schon frühzeitig übernahm Hans Schuster als junger Bauingenieur die Leitung des väterlichen Betriebes "Paul Schuster GmbH, Fachbetrieb für Bau und Denkmalpflege" und widmete sich der Rettung von im Krieg zerstörten, historisch wertvollen Bauten und Kunstdenkmälern in seiner Heimatstadt. Hans Schuster gilt mit seinem Unternehmen als Retter von über 500 Einzeldenkmalen.

Zu den für die Stadt Magdeburg besonderen Leistungen zählen die Enttrümmerung und Instandsetzung des Domes, der Wiederaufbau und die Einrichtungsgestaltung des romanischen Klosters Unser Lieben Frauen mit der Konzerthalle "Georg Philipp Telemann" in der Marienkirche, der Wiederaufbau der Turmfront und der Vorhalle der Johanniskirche und die Sicherung der Kirchenruine sowie die Beteiligung am Wiederaufbau der Kirche Sankt Petri, der Wallonerkirche sowie der Magdalenenkapelle.

Als Betriebsleiter des VEB Denkmalpflege war Hans Schuster ein gefragter Experte bei der Sanierung und Ausgestaltung zahlreicher bedeutender Bauten auch außerhalb Magdeburgs wie am Dom zu Halberstadt, dem Kloster Jerichow, dem Jagdschloss Granitz auf der Insel Rügen oder der Jenny-Marx-Gedenkstätte in Salzwedel. 1990, nach der Reprivatisierung der damit wieder unter dem Gründungsnamen arbeitenden Firma setzte Hans Schuster sein unternehmerischens und ehrenamtliches Wirken für die Denkmale fort.

Hans Schuster ist bürgerschaftlich engagiert unter anderem als Vizepräsident des mittelständischen Bauwesens in Sachsen-Anhalt sowie Mitglied im Verband Bildender Künstler e.V., als Vorsitzender der "Magdeburgischen Gesellschaft e.V." und Vizepräsident des Landesheimatbundes, als

Vorsitzender der Gesellschaft für Denkmalpflege in Sachsen-Anhalt e.V., als Mitglied im Kuratorium zum Wiederaufbau der Johanniskirche, als Vorsitzender des Kuratoriums 1200 Jahre Magdeburg oder als Mitbegründer des Domfördervereins Magdeburg e. V. und hier Vorstandsmitglied.

Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper würdigte in seiner Laudatio den Magdeburger, der unermüdlich in zahlreichen Ehrenämtern für seine Heimatstadt aktiv ist.

Hans Schuster initiierte und bewerkstelligte die Vergoldung des Magdeburger Reiters auf dem Alten Markt und realisierte die Gedenkstele für Henning von Treskow.

Als Vorsitzender der "Magdeburgischen Gesellschaft von 1990 zur Förderung der Künste, Wissenschaften und Gewerbe e.V." verleiht er selbst jährlich die August-Wilhelm-Francke- Medaille und erinnert damit an den ersten Magdeburger Oberbürgermeister, der wie kein anderer das bürgerschaftliche Engagement zur kulturellen und wirtschaftlichen Entwicklung Magdeburgs beförderte.

Sein gegenwärtig umfangreichstes Projekt für Magdeburg ist die Aufstellung von Bronzemodellen der 1945 bis Mitte der 1950-er Jahre aus dem Stadtbild verlorenen Altstadtkirchen an ihren ehemaligen Standorten. So wird an die Bedeutung Magdeburgs als Stadt mit großer Religionsgeschichte und architektonisch vielfältigen Kirchenbauten erinnert. Die Katharinenkirche, die Heilig-Geist-Kirche, die Kirche St. Ulrich und Levin und die Jakobikirche sind bereits als Bronzemodell in die Stadt zurückgekehrt. Weitere Modelle sind in Vorbereitung und warten auf Sponsoren.

Das Stadtoberhaupt wies bei der Ehrung von Hans P. H. Schuster auf die besondere Rolle der steinernen Zeugen der Vergangenheit für die Identität einer Stadt hin.

Der so gekürte Ehrenringträger trug sich an seinem 75. Geburtstag in das "Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg" ein.