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Norden, 08. Dezember 2003

Rattenbekämpfung
Stadt lässt Giftköder aussetzen

Küchenabfälle auf dem Kompost ziehen Ratten an

Derzeit auch vermehrter Befall in Norden – Reichlich Nachwuchs nach Supersommer - 300 Millionen Nager in Deutschland.

 

Helmut Heyen aus Aurich-Spekendorf hat alle Hände voll zu tun. Der im Auftrag der Stadt Norden tätige Schädlingsbekämpfer ist derzeit unterwegs, um Ratten – hierbei handelt es sich meistens um Wanderratten – zu bekämpfen, die sich in den letzten Monaten stark ausgebreitet haben.. In der Stadt Norden ist er immer wieder im Einsatz. Hier laufen rund 250 Befallsmeldungen pro Jahr auf.

Die meisten Menschen haben nicht nur Angst vor Ratten, sondern sie schämen sich auch, zuzugeben, dass sie auf ihrem Grundstück beziehungsweise in ihrem Gebäude welche entdeckt haben. Mitunter scheuen sie sich auch, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, und tragen so dazu bei, dass sich die Nager noch mehr vermehren.

Dabei sind die Bürger in Niedersachsen gemäß einer Verordnung verpflichtet, ihr Anwesen rattenfrei zu halten. Unternehmen sie nichts, kann die Kommune sie zur Beseitigung der Schädlinge auffordern. Notfalls nimmt die Stadt die Bekämpfung selbst in die Hand. Da aber im Land das Verursacherprinzip gilt, muss der Grundstückseigentümer dann in der Regel die Kosten für diesen Einsatz tragen.

Die Kommunen sind allerdings per Gesetz dafür verantwortlich, die Kurbereiche von Schädlingen freizuhalten. Dies gilt auch für den Kurbereich der Stadt Norden. Einmal im Jahr wird der Zustand dieses Bereiches daher vom niedersächsischen Landesamt für Verbraucher-schutz und Lebensmittelsicherheit überprüft. Vertreter dieser Behörde sind dann eine Woche lang in Norden-Norddeich unterwegs, legen Köder aus und untersuchen so den Rattenbefall. Sind mehr als zwei Köder angefressen, muss eine verstärkte Nachbekämpfung erfolgen. Danach wird erneut kontrolliert.

Um eine Gleichbehandlung der Bürger in Norden zu gewährleisten – und weil sie eine flächendeckende Einschränkung der Ratten für sinnvoll hält – bietet die Stadt allen Einwohnern (also auch außerhalb des Kurgebietes) eine kostenlose Rattenbekämpfung an. Es macht wenig Sinn, die Tiere nur in einem Ortsteil zu beseitigen, wenn man weiß, dass allein ein Rattenweibchen im Jahr bis zu 800 Nachkommen haben kann. Und diese halten sich nicht an Ortsgrenzen.

 

Aus diesem Grund hat sich die Stadt einen kompetenten Partner gesucht und einen Vertrag mit einem ostfriesischen Schädlingsbekämpfer geschlossen, der schon seit Jahren in mehreren Kommunen tätig ist. Es ist dabei u.a. wichtig, dass die Köder fachgerecht ausgelegt werden, damit eine Gefährdung von zum Beispiel Haustieren ausgeschlossen werden kann.. Bisher ist noch nie bekannt geworden, dass ein Mensch oder ein anderes Tier durch die Bekämpfungs-maßnahmen der Stadt Norden zu Schaden gekommen sind.

 

Wenn es in der Vergangenheit einmal Probleme und Anrufe gegeben hat, wonach Haustiere durch Rattengift erkrankt sind, so hat sich in allen Fällen herausgestellt, dass dies durch unsachgemäß von Privatpersonen ausgelegte Giftköder hervorgerufen wurde.Die öffentliche Bekämpfung erfolgt überwiegend in den Rohren des Kanalisationssystems.Müssen an anderer Stelle Köder ausgelegt werden, so geschieht dies in Behältern, wie z.B. einer Kiste mit kleinen Öffnungen (s.Bild), in die Haustiere nicht hineinschlüpfen können.

Seit Herbst diesen Jahres ist wieder ein Anstieg des Rattenbefalls festzustellen. Die klimatischen Bedingungen in diesem Jahr wirken sich für das Wachstum der Tiere besonders günstig aus. Immer wieder werden Meldungen aufgeschreckte Bürger entgegengenommen, die um schnelle Hilfe bitten, weil sie im Keller, Bad, Hinterhaus oder auf dem Dachboden Ratten gesehen haben.

 

Die Namen der Anrufer werden dann in einer Liste erfasst. Diese Liste wird einmal wöchentlich dem Schädlingsbekämpfer übergeben, der sie innerhalb der nächsten zwei Wochen abarbeitet. Meistens erkundigt dieser sich anschließend noch einmal bei den Betroffenen, ob der Befall zurückgegangen ist..

Der Schädlingsbekämpfer setzt Blutgerinnungshemmer ein, um die Ratten zu töten. Die Mittel stecken in Ködern aus Weizen, Haferflocken und anderen Zutaten. Diese werden vorwiegend in der Kanalisation (in jedem dritten Schacht und an Kreuzungen) sowie im Misch-, Schmutz- und Regenwasserbereich abgelegt. Auch Gräben, als Wanderstraßen der Ratten, werden damit bestückt (hier in den genannten Behältern).

300 Millionen Ratten Deutschlandweit gibt es nach Schätzungen von Fachleuten derzeit. Das sind fast vier Tiere pro Bundes-bürger.

 

Damit die Nager sich nicht noch mehr ausbreiten können, appelliert die Stadt Norden an die Bürger, Essensreste weder auf den Komposthaufen noch in die Toilette zu werfen.

 

 Ratten sind nicht nur eine Plage und verursachen erhebliche Schäden an Lebens- und Futtermitteln, sondern stellen auch eine gesundheitliche Gefahr dar. Sie übertragen nämlich eine große Anzahl von gefährlichen und zum Teil auch lebensbedrohlichen Krankheiten wie unter anderem den Hantavirus, die Leptospirose (Weilsche Krankheit), Cholera, Thyphus, Pest, Salmonellen, Borreliose und andere. Auch Tierseuchen werden durch sie verbreitet, wie Tollwut, Maul- und Klauenseuche, Schweine- oder Geflügelpest.

Experten wie Dr. Jona Freise, Leiter des Fachbereichs Rattenbekämpfung im Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit, rechnen in den kommenden Jahren mit einer deutlichen Erhöhung der Rattenpopulation. Dies hänge mit der Infrastruktur in den Städten und auch mit der Erderwärmung zusammen, sagt er. In England zum Beispiel sei der Rattenbefall um 25 Prozent gestiegen.

Im Stadtgebiet sind die Bekämpfungsaktionen in den vergangenen Jahren erfolgreich gewesen – bei keiner der jährlichen Überprüfungen durch die Landesbehörden wurden mehr als zwei Befallsstellen festgestellt.

 

Hinweis: Teile des Textes und das Foto sind der Berichterstattung des Ostfriesischen Kuriers vom 4.12.2003 entnommen.






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