Landeshauptstadt Magdeburg: PRESSEINFORMATIONEN

Magdeburg, 16. März 2004

Neue Informationstafel macht den Dom auch für Blinde erlebbar

Idee des Stadtplanungsamtes wurde umgesetzt

Magdeburgs Beigeordneter für Stadtentwicklung, Bau und Verkehr Werner Kaleschky, der Leiter des Stadtplanungsamtes Dr. Eckhart Peters und der Behindertenbeauftragte Hans-Peter Pischner haben heute am Domplatz eine Informationstafel für Blinde eingeweiht. Sie enthält eine ertastbare Reliefdarstellung des Magdeburger Domes und Informationen in Blindenschrift. Die Tafel soll Blinden die Möglichkeit geben, sich einen besseren Eindruck von der Gestalt und Größe des Magdeburger Wahrzeichens zu verschaffen.

Die auf einem Sockel befestigte Bronzetafel aus Sandstein hat eine Höhe von 1,20 Meter sowie eine Breite und eine Tiefe von jeweils etwa 50 Zentimetern. Sie wurde von der Magdeburger Firma Paul Schuster nach einem im Wachsausschmelzverfahren hergestellten Entwurf der Bildhauerin Martina Seffers gefertigt. Die Idee dafür hatte das Stadtplanungsamt. Auf der Bronzetafel steht in Blindenschrift der folgende Text:

Dom Sankt Mauritius und St. Katharina

Erster gotischer Sakralbau auf dem Boden des heutigen Deutschlands

Die Bauzeit dauerte von 1209 bis 1520.

Der Dom ist 120 m lang.

Die Gewölbehöhe im Mittelschiff beträgt 32 m.

Die beiden Türme sind 102 m hoch.

Durch die ertastbare Reliefdarstellung des Domes können betroffene Magdeburger und Gäste unserer Stadt zusätzlich auch die räumliche Größe des Domes erfassen. Allein in der Elbestadt leben derzeit rund 500 Blinde und 1.100 Sehbehinderte.

Die Kosten für die Errichtung der Tafel betrugen rund 3.000 Euro. Bund und Land unterstützten die Investition mit insgesamt 80 Prozent Fördermitteln aus dem Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz".

 

Bei Rückfragen: Heinz Jasniak, Stadtplanungsamt, Tel.: 03 91/5 40 52 16

Hintergrundinformationen zum Magdeburger Dom

Der Dom "St. Mauritius und St. Katharina" ist der älteste gotische Sakralbau auf deutschem Boden und mit seiner Höhe von etwa 102 Metern der höchste Sakralbau Ostdeutschlands. Seine Ursprünge liegen bereits im Jahr 937, als Otto I. ein Kloster zu Ehren des Heiligen Mauritius gründete, dessen Kirche er ab 955 zur romanischen Basilika ausbauen ließ. 968 wurde Magdeburg zum Erzbistum erhoben. Für diesen romanischen Dom ließ Otto I. unter anderem italienische Kunstwerke nach Magdeburg bringen (Taufstein, Säulen), die im heutigen Dom noch zu sehen sind. Zusammen mit der Ottonischen Kaiserpfalz bildete der Dom den Mittelpunkt des sogenannten "Dritten Roms".

Nachdem der Ottonische Dom 1207 bei einem Stadtbrand zerstört worden war, begann bereits zwei Jahre später der Wiederaufbau, der über 300 Jahre dauern sollte. In fünf Bauabschnitten entstanden zwischen 1209 und 1363 der Hohe Chor mit Umgang und Kapellenkranz, die Chorempore mit der Erweiterung des Langchores, der Hochchor und die Festlegung der neuen Proportionen des Langhauses und 1363 das Langhaus nach Westen bis zu einer Gesamtlänge des Doms von 120 Metern. Nach über hundert Jahren Bauruhe wurden die Domtürme von 1477 bis 1520 mit einer Gesamthöhe von rund 102 Metern vollendet.

Vieles aus der Innenausstattung ging im Laufe der Jahrhunderte verloren oder wurde zerstört. Dennoch sind Kunstwerke von internationalem Rang zu besichtigen: Grundmauern und Kunstwerke aus dem romanischen Dom (Osterleuchter, Bronzegrabplatte), gotische Sandsteinplastiken des 13. Jh., mittelalterliche Schmiedarbeiten der berühmten Magdeburger und anderer europäischer Bronzegießereien und das Mahnmal des Krieges von Ernst Barlach (1929).




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