Die Kinderklinik in Emden wird vom 1. Dezember an durch eine Zusammenarbeit mit dem Kreiskrankenhaus Leer gesichert. Der Chefarzt der Kinderklinik in Leer, Dr. Michael Finke, übernimmt die ärztliche Leitung der Emder Kinderklinik. Eine weitere Zusammenarbeit beider Kliniken sollen geprüft werden.
Emden/Leer -Chefarzt Dr. Wilhelm Janssen kann Ende November 2004 beruhigt in den Ruhestand eintreten. Die Emder Kinderklinik, die er seit 1988 führt, ist personell und strukturell gesichert. Nachdem im März 2003 eine Grundsatzentscheidung zum Erhalt der kinderärztlichen Versorgung im Hans-Susemihl-Krankenhaus vom Rat der Stadt gefällt worden war, begann die Suche nach einem zukunftsweisenden Konzept. Im Hinblick auf die geringe Abteilungsgröße und die zu regelnde Chefarztnachfolge wurde schnell klar, dass die Zusammenarbeit mit einem Partner anzustreben ist. Die guten Erfahrungen bei der Dienstleistung für das Kreiskrankenhaus Leer im Bereich der Computertomographie gaben Anlass zur Prüfung einer Unterstützung in umgekehrter Richtung. Die Gespräche zwischen den Betriebsleitungen der beiden Häuser unter Beteiligung der jeweiligen Chefärzte verliefen positiv und führten zu einem Kooperations- und Personalgestellungsvertrag, der nun den zuständigen Trägergremien zur Entscheidung vorgelegt wird. Den Anfang machte der Werksausschuss für das Hans-Susemihl-Krankenhaus, der am Mittwoch tagte.
Die Vereinbarung sieht die Übernahme der ärztlichen Leitung der Emder Kinderklinik durch den Chefarzt der Abteilung für Kinder- und Jugendheilkunde im Kreiskrankenhaus Leer, Herrn Dr. Michael Finke, zum 1. Dezember 2004 vor. Eine Grundbedingung für das Hans-Susemihl-Krankenhaus ist die Sicherung der pädiatrischen Versorgung im bisherigen Umfang sowohl im stationären als auch im ambulanten Sektor. Die vorhandenen Ärzte bleiben Mitarbeiter des Hans-Susemihl-Krankenhauses. Die Arbeitsverträge neu eingestellter Kinderärzte werden mit dem Kreiskrankenhaus Leer abgeschlossen. Der Stellenplan und die Stellenbesetzung am Standort Emden werden einvernehmlich geregelt. Ein Oberarzt wird zum ständigen Vertreter des Chefarztes in Emden berufen. Der Chefarzt ist zu festgelegten Anteilen in Emden tätig und sichert somit einen einheitlichen Qualitätsstandard. Es erfolgt eine Erstattung der tatsächlich entstandenen Kosten an das Kreiskrankenhaus Leer. Die Zusammenarbeit ist zunächst für einen Zeitraum von fünf Jahren angelegt. Eine langfristige Kooperation ist beabsichtigt, um die stationäre pädiatrische Versorgung in den Städten Leer und Emden dauerhaft zu sichern.
Durch die Kooperation mit dem Kreiskrankenhaus Leer in Verbindung mit der Personalgestellung stehen die Kinderkliniken in Leer und in Emden unter einer einheitlichen ärztlichen Leitung. Somit bildet sich die größte organisatorische Einheit für Kinder- und Jugendmedizin in Ostfriesland. Durch abgestimmte örtliche Spezialisierungen, die neben der pädiatrischen Grundversorgung sowohl in Emden als auch in Leer aufgebaut werden können, sollen beide Standorte gestärkt und langfristig gesichert werden. Diese Entwicklung wird die Attraktivität der pädiatrischen Abteilungen auch im Hinblick auf die ärztliche Tätigkeit und deren Ausbildung steigern. Im Rahmen der Facharztweiterbildung wird ein Rotationsverfahren zwischen beiden Kinderklinikstandorten eingerichtet.
Nach dem Abschluss der seit etwa drei Jahren laufenden Baumaßnahme im Bettenhaus des Hans-Susemihl-Krankenhauses wird die Kinderstation etwa zur Jahresmitte die derzeitig genutzte ehemalige Neugeborenenstation verlassen und wieder zur eigentlichen Behandlungseinheit zurückkehren, die komplett saniert und neu gestaltet worden ist. Zur Verbesserung der Arbeitsabläufe wird die Kinderambulanz in die unmittelbare Nähe der Kinderstation verlegt.
Die ambulant-stationäre Integration im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten (Medizinisches Versorgungszentrum, integrative Versorgung) wird als Ergänzungsoption weiterhin angestrebt.
Weitere Möglichkeiten zur Zusammenarbeit der beiden kommunalen Krankenhäuser in Emden und Leer werden geprüft. Hierbei stehen gegenseitige Leistungsabstimmungen, Leistungsunterstützungen sowie Einkaufsbündelungen im Vordergrund. Entsprechende Aktivitäten sind auch gemeinsam mit den Krankenhäusern in Aurich und Norden geplant. Somit wird der wachsenden Notwendigkeit von Kooperationen im Krankenhausbereich Rechnung getragen. Alleinstehende Krankenhäuser werden unter dem stetig wachsenden Kostendruck und wegen der medizinischen Konzentrationstendenzen (Mindestmengenregelungen, Fallpauschalenabrechnung nach dem DRG-System) auf Dauer nicht am Markt bestehen können.
Dies ist eine gemeinsame Pressemitteilung des Hans-Susemihl-Krankenhauses Emden und des Kreiskrankenhauses Leer
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