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Stadtmuseum zeigt Zinnobjekte aus dem 16. bis 20. Jahrhundert Münster (SMS) Teller, Humpen, Kannen, Leuchter und Kelche - so vielfältig waren die als Serienprodukte in Gussformen hergestellten Zinnobjekte, deren Formenspektrum sich im Laufe der Jahrhunderte gewandelt hat. Typische Produkte aus dem 16. bis 20. Jahrhundert zeigt das Stadtmuseum an der Salzstraße vom 3. Juli bis zum 15. August unter dem Titel "Für Tafel und Altar - Zinngießerhandwerk in Münster" in der Jubiläumsreihe "Focus Stadtgeschichte". "Zur Ausstattung von Kirchen wurden Kelche, Leuchter, Wasser- und Weinkännchen aus Zinn gefertigt, für Zünfte oder Bruderschaften aufwändige, oft mit gravierten Inschriften und Dekoren versehene 'Willkommen'-Humpen oder Schinkenschüsseln", erläutert Dr. Bernd Thier, Kulturhistoriker des Stadtmuseums. Im Haushalt des Adels und der Bürgerschaft wurden die preiswerten Zinngefäße im Vergleich zu Objekten aus Silber viel häufiger benutzt. Die Zunft der Kannengießer, wie die Zinngießer in Münster hießen, gehört zu den ältesten Gilden der Stadt. Die Erwähnung von Conrad Kanneghetere im Jahr 1348 ist der bisher älteste Nachweis für dieses Handwerk in Münster."Wann jedoch eine eigene Zunft eingerichtet wurde, ist unbekannt. Mit dem Ende der Täuferunruhen 1536 wurden alle Gilden aufgehoben und erst 1553 neu begründet", weiß Thier. Aus diesem Jahr stammt auch die älteste erhaltene Amtsrolle der Kannengießer, in der sämtliche Vorschriften über Ausbildung, Gesellen- und Meisterprüfungen sowie Herstellung und Qualitätskontrollen niedergeschrieben wurden. Bis zur zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts unterschieden sich die Formen der Zinngegenstände deutlich von jenen aus Keramik, Glas, Messing, Bronze oder Silber. Später versuchte man, die Form kostbarer Silbergefäße zu imitieren. In der Ausstellung wird als Beispiel eine Dreikranenkanne von Meister Friedrich Christian Fillerfang aus Münster gezeigt, die um 1780 entstand. Diese Kaffeekanne mit drei Kränen bot den besonderen Komfort, dass sich jeder bei Tisch bequem von seinem Platz aus einschenken konnte. Nach einer letzten Blütezeit Anfang des 19. Jahrhunderts verdrängten das immer preiswerter gewordene und praktischere Steingut und Porzellan das Zinn bei Tisch. Ein Wasserkessel von Meister Gerhard Henrich Albinger - um 1850 entstanden - steht beispielhaft für diese Phase des Zinngießerhandwerks in Münster. Ende des 19. Jahrhunderts gab es nur noch wenige Hersteller, die unter anderem Maß- und Souvenirgefäße verkauften. Die letzte Zinngießerei der Familie Albinger schloss ihren Betrieb in Münster im Zweiten Weltkrieg. Das Stadtmuseum hat von Dienstag bis Freitag von 10 bis 18 Uhr, und von Samstag bis Sonntag und an einem Feiertag von 11 bis 18 Uhr geöffnet. Bildtexte: Meister Gerhard Henrich Albinger fertigte in der Mitte des 19. Jahrhunderts diesen Wasserkessel an.
Die Dreikranenkanne von Meister Friedrich Christian Fillerfang aus Münster entstand um 1780. Fotos: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
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Dreikranenkanne
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