Kassel auf dem Weg zur Kulturhauptstadt Europas 2010 - documenta Aufsichtsrat beruft Prof. Dr. Michael Glasmeier als künstlerischen Leiter der documenta Jubiläumsausstellung 2005

30. Juni 2004.

Kassel (psk). Professor Dr. Michael Glasmeier ist vom Aufsichtsrat der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs GmbH als künstlerischer Leiter für die Ausstellung zum 50-Jahre-Jubiläum der documenta im Jahr 2005 berufen worden. Das teilte der Aufsichtsratvorsitzende, Kassels Oberbürgermeister Georg Lewandowski, mit.

Zuvor waren von einer Findungskommission fünf Kuratoren eingeladen worden, eine Konzeption für die historische Ausstellung vorzulegen. "Prof. Glasmeier konnte mit seinen Entwürfen überzeugen. Die Ausstellung wird sowohl dokumentarische Teile enthalten als auch documenta-Kunstwerke einbeziehen. Die Besucher können so das Phänomen documenta auf vielfältige Weise erleben und erfahren", sagte OB Lewandowski. Sie sei auch von besonderer Bedeutung für die Bewerbung Kassels als Kulturhauptstadt 2010, "denn die documenta ist eine der großen Weltmarken, mit denen Kassel im Bewerbungsprozess antritt".

Die Ausstellung soll vom 1. September bis 20. November 2005 in Kassel im Museum Fridericianum zu sehen sein und wird dann als Wanderausstellung in sieben bis acht weiteren Stationen in Europa und dem außereuropäischen Ausland gezeigt. Fest steht schon jetzt, dass sie im Dezember 2005 in Brüssel sein wird, auch Japan ist fest eingeplant. Der Geschäftsführer der documenta GmbH, Bernd Leifeld, erklärte, dass die erste Station in Brüssel von Bedeutung hinsichtlich der Bewerbung Kassels zur Kulturhauptstadt 2010 sei, denn dort werde die entgültige Entscheidung fallen. "Denkbar" , so Leifeld, "ist auch, dass sie später auf Dauer zwischen den einzelnen documenta-Ausstellungen in Kassel fest an einem Ort verankert wird und so ein Kontinuum darstellt."

Sein Konzept werde auf drei Säulen stehen, erläuterte Prof. Dr. Glasmeier zur geplanten Ausstellung. Stark eingebunden werde das documenta Archiv mit seinen Materialien, die von zeitgenössischen jungen Künstlern bearbeitet werden sollen. "Damit wird das Archiv verlebendigt." Für jede der bisherigen 11 documenta-Ausstellungen sei ein Kabinett geplant. Der zweite Aspekt verweise auf die "documenta vor Ort", um die in Kassel vorhandenen documenta-Kunstwerke in Sammlungen und im öffentlichen Raum sichtbar zu machen. Die dritte, wichtigste Säule soll ein "produktiver Dialog" aus den bisherigen 11 documenta-Ausstellungen heraus sein, um eine neue Sicht auf die Kunstgeschichte zu ermöglichen. "Dazu sind auch Leihgaben erforderlich, wobei nicht versucht werden soll, möglichst viele ehemalige documenta-Werke zurückzuholen, vielmehr sollen Werkgruppen oder Installationen markante Positionen widerspiegeln." Es werde keine Erinnerungsausstellung entstehen, sondern eine Ausstellung für heutige Besucher im Sinne einer Neubewertung durch junge Kunsthistoriker. Ein Katalog wird die Ausstellung begleiten.

Prof. Dr. Michael Glasmeier, 1951 in Bochum geboren, studierte Kunst, Literaturwissenschaft und Philosophie an der Technischen Universität Berlin und der Philippsuniversität Marburg. 1984 Promotion, anschließend Tätigkeiten als Lehrbeauftragter, Herausgeber und Ausstellungsorganisator. Seit 1996 lehrt er an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig Kunstwissenschaft mit dem Schwerpunkt Moderne. Er ist Mitherausgeber und Autor zahlreicher Veröffentlichungen zu Theorie und Praxis zeitgenössischer Kunst.

Die Ausstellung zu 50 Jahren documenta wird ein gemeinsames Projekt der documenta und Museum Fridericianum Veranstaltungs GmbH, des documenta Archivs und des Instituts für Auslandbeziehungen (ifa) sein. Der Findungskommission gehörten René Block, der Künstlerische Leiter der Kunsthalle Fridericianum Kassel, Roger M. Buergel, Künstlerischer Leiter der documenta 12, Karin Stengel, Leiterin des documenta Archivs Kassel, Dr. Ursula Zeller, Direktorin Abteilung Kunst des Instituts für Auslandsbeziehungen (Stuttgart) sowie Bernd Leifeld, Geschäftsführer der documenta GmbH Kassel, an.

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