Bocholt, 15. Juli 2004
Kämmerer Groot verabschiedet
Bocholt (pd).
In der letzten Ratssitzung der laufenden Wahlperiode wurde Bocholts langjähriger Stadtkämmerer Karsten Groot verabschiedet. Groot war seit 1986 im Amt.
"Das Wirken unseres Stadtkämmerers Karsten Groot hat wesentlich die positive Entwicklung der Stadt Bocholt mitgeprägt", würdigte Bürgermeister Ehling in seiner Dankesrede die Verdienste des gebürtigen Lübeckers.
Die Neustrukturierungen des Städtischen Schlachthofes und der Schützenhaus GmbH, die Gründung der Stadtmarketing und des Entsorgungsbetriebes, der Umbau der Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft Bocholt (EWIBO), die Neuordnung des öffentlichen Personennahverkehrs mit der Stadtbus GmbH und anschließender Integration in die Stadtwerke-Holding - Projekte, die laut Ehling die "Grootsche Handschrift" trugen. "Da konnte er seine hanseatische Gelassenheit ablegen und geradezu südländische Temperamentsausbrüche zeigen – die Gesellschaften waren seine Kinder und wehe dem, der ihnen zu nahe trat", so der Bürgermeister über Groot, der verwaltungsintern auch der "Senator" genannt worden sei.
Groot habe seine Rolle als Kämmerer richtig interpretiert. Er sei weder der Buchhalter mit Bleistift hinter dem Ohr noch Abschreibungsfetischist gewesen. Vielmehr sei es ihm gelungen, die richtige Balance zwischen einer sparsamen Haushaltsführung einerseits sowie den notwendigen und wünschenswerten freiwilligen Aufgaben andererseits zu finden.
Groot bedankte sich und meinte, es sei richtig gewesen, sich vor 18 Jahren für Bocholt entschieden zu haben. "In einem solchen Umfeld zu arbeiten, ist nicht jedem Wahlbeamten in diesem Land vergönnt."
Nun wolle er sich in Berlin Dingen widmen, die in der Vergangenheit zu kurz gekommen seien. Ein wohlverdienter Ruhestand stehe ihm aber nicht bevor. "Im Zweifel würde dies auch meine Frau verhindern."
Nachfolger von Groot wird bekanntlich Ludger Triphaus, Leiter des Bürgermeisterbüros.
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Groot nimmt seinen Bürostuhl mit nach Berlin.
Der "Senator" Groot verlässt Bocholt.
