Das Magdeburger Stadtarchiv hat erneut einen Nachdruck des ältesten Magdeburger Adressbuches aus dem Jahre 1817 herausgegeben. Er ist identisch mit der im vergangenen Jahr erschienenen Neuauflage des Adressbuches, das nach nur eintägigem Verkauf restlos vergriffen war. Der Neudruck ist ab sofort zum Preis von 13,50 Euro erhältlich.
"Wegen der großen Nachfrage hat sich das Stadtarchiv entschieden, in diesem Jahr erneut einen Nachdruck des Büchleins auf den Markt zu bringen", begründet die Leiterin des Stadtarchives Dr. Maren Ballerstedt die Neuauflage. "Das Adressbuch ist eine wertvolle Quelle für Orts- und Heimatgeschichtsinteressierte sowie für Familiengeschichtsforscher. Sie erfahren aus dem Büchlein interessante Details über Bevölkerung, Straßenennamen, Häuser, Kirchen, Institutionen und nicht zuletzt über das gewerbliche Leben Anfang des 19. Jahrhunderts in Magdeburg."
Das Adressbuch berücksichtigt die damaligen Gebiete Altstadt, Friedrichstadt (heute Brückfeld), den Werder, die Alte Neustadt und Sudenburg. Es enthält außerdem Informationen zur Stadtgeschichte und zu Sehenswürdigkeiten sowie eine kurze Topographie. Im Gegensatz zum Original von 1817 und zum ersten Nachdruck von 1932 haben die Neuauflagen von 2003 und 2004 ein alphabetisches Namenverzeichnis sowie eine Abhandlung zur Geschichte der Magdeburger Adressbücher von 1817 bis heute. Das Namenregister wurde zur besseren Handhabung des Büchleins angefertigt und erleichtert somit das Auffinden gesuchter Personen. 1817 verzichtete der Herausgeber noch auf ein solches Register. Auch im Nachdruck von 1932 ist keines zu finden.
Das Original des Adressbuches erschien einst in der Verlagsbuchhandlung von Adolph Friedrich von Schütz in Magdeburg. Herausgegeben hatte es der Hannoveraner Wilhelm Lohmann.
Weil das Original von 1817 gut einhundert Jahre nach seinem Erscheinen in Magdeburg und Umgebung kaum noch auffindbar war, erschien 1932 ein unveränderter Neudruck mit einem Vorwort des Magdeburger Stadtbibliothekars Dr. Arthur Reichsritter von Vincenti. Auch diese Ausgabe hat längst Seltenheitswert erreicht.
Für den nun vorliegenden Neudruck wurde der Degener-Verlag gewonnen, der bereits den Neudruck aus dem Jahr 1932 herausgegeben hatte. Das Adressbuch kann zum Preis von 13,50 Euro ab sofort im Stadtarchiv, Neues Rathaus, Bei der Hauptwache 4, Zimmer 1.19, erworben werden. Die Öffnungszeiten sind montags, mittwochs und donnerstags von 09:00 bis 12:00 Uhr und von 13:00 bis 15:00 Uhr, dienstags von 09:00 bis 12:00 Uhr und von 13:00 bis 17:30 Uhr sowie freitags von 09:00 bis 12:00 Uhr. Außerdem ist das Adressbuch im Stadtarchiv zum "Tag des Archivs" am 25. September sowie ab sofort auch in der Tourist-Information-Magdeburg (TIM), Ernst-Reuter-Allee, erhältlich
Bei Rückfragen: Dr. Maren Ballerstedt, Stadtarchiv, Tel.: 03 91/5 40 25 15
Hintergrundinformationen zum Magdeburger Stadtarchiv
Das Stadtarchiv der Landeshauptstadt Magdeburg archiviert das Schriftgut der Stadtverwaltung. Es gliedert sich in die Bereiche Endarchiv, Zwischenarchiv (Verwaltungsarchiv) und Bauaktenarchiv. Während das Endarchiv und das Bauaktenarchiv im Rahmen der Benutzungsordnung für jedermann zugänglich sind, kann das Zwischenarchiv nur von Mitarbeitern der Stadtverwaltung genutzt werden. Außerdem verfügt das Stadtarchiv über eine Archivbibliothek, die überwiegend Literatur zur Stadt- und Regionalgeschichte enthält.
Die Bestände des Archivs reichen bis zum Jahr 1632 zurück. Besonders aussagekräftig sind Aktenüberlieferungen aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Sehr interessantes Archivgut steht auch aus der Periode des "Neuen Bauens" in Magdeburg aus den zwanziger Jahren des 20. Jahrhunderts zur Verfügung. Neben den Akten sind als Bestand des Stadtarchives die Magdeburgische Zeitung seit 1717, die Fotosammlung, die Kartensammlung und die zeitgeschichtliche Sammlung besonders zu erwähnen.
Vor zwei Jahren hat das Stadtarchiv erstmals eine Übersicht seines Gesamtbestandes herausgegeben. Das 144 Seiten umfassende Buch wurde als Nachschlagewerk konzipiert, um Archivnutzern bei der Suche und Recherche im Magdeburger Stadtarchiv zu helfen. Die Publikation, die 67 Fotografien und Grafiken enthält, gibt einen umfassenden Einblick in die Bestände des Archivs. Einige Restexemplare dieses Buches können noch im Stadtarchiv erworben werden.