Die Landeshauptstadt Magdeburg hat sich um den Titel "Stadt der Wissenschaft 2006" beworben. Die gemeinsam mit der Otto-von-Guericke-Universität, der Hochschule Magdeburg-Stendal, dem Fraunhofer Institut und dem Max-Planck-Institut entwickelte Bewerbung wurde Ende vergangener Woche beim Träger des Wettbewerbs, dem Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft e.V., eingereicht.
"Anliegen der Magdeburger Bewerbung ist es, im Jahr 2006 die Wissenschaft und das städtische Leben wie nie zuvor miteinander zu vernetzen", so Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper. "Ein Jahr lang wollen wir mit Veranstaltungen und Projekten Forschung und Lehre in eine breite Öffentlichkeit tragen und Magdeburg als Stadt der Wissenschaft erlebbar machen. Neben allen Wissenschaftseinrichtungen sind deshalb die 60 wichtigsten Institutionen des städtischen Lebens aktive Partner unserer Bewerbung. Ihre Mitwirkung zeugt von der Vielfalt, die Magdeburg zu bieten hat und ist eine Besonderheit unserer Bewerbung."
In der Bewerbungsschrift werden Vergangenheit, Gegenwart und Visionen Magdeburgs als Stadt der Wissenschaft transportiert. Mit interessanten Porträts von insgesamt neun Magdeburger Personen wird allgemeinverständlich, spannend und nachvollziehbar gezeigt, was umgesetzte Wissenschaft heißt. Die Personen stehen in ihrem Bereich sowohl für das Netzwerk der verschiedenen Akteure und Bevölkerungsschichten als auch für die Zielgruppen der Besucher des Wissenschaftsjahres.
"Damit stellen Bürger unserer Stadt der Jury des Stifterverbandes ihre Stadt der Wissenschaft selbst vor", nennt der Oberbürgermeister ein wichtiges Anliegen der Bewerbungsschrift. "Die Magdeburgerinnen und Magdeburger sind schließlich die besten Botschafter der Landeshauptstadt."
Porträtiert werden in der Bewerbungsschrift der Speerwerfer und Tester eines vom Fraunhofer-Institut entwickelten Speeres, Björn Lange (Bereich Sport und Wissenschaft), der Museumsdirektor und Initiator mehrerer stadtgeschichtlicher Ausstellungen, Prof. Dr. Matthias Puhle (Kultur und Wissenschaft), die Dekanin des Fachbereiches Chemie/Pharmatechnik der Hochschule Magdeburg-Stendal, Prof. Dr. Christiana Cordes (Bereich Exzellenz und Wissenschaft),
der Gymnasiast des Werner-von-Siemens-Gymnasiums und Miterbauer einer Fantasiemaschine, Max Langhof (Jugend und Wissenschaft), der frühere Hochschul-Rektor und Leiter des Instituts für Schweißtechnik, Prof. Dr. Manfred Beckert (Tradition und Wissenschaft), Domprediger Giselher Quast (Kirche und Wissenschaft), der frühere Kalikumpel und heutige Umschüler im Forschungsinstitut für Neurowissenschaften, Markus Schramm (Strukturwandel und Wissenschaft), der Unternehmer Hans Georg Conrads (Gründung und Wissenschaft), und die Inhaberin des Lehrstuhls Betriebswirtschaftslehre, insb. Internationales Management der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Prof. Dr. Birgitta Wolff (Internationalität und Wissenschaft). Innerhalb der Porträts werden neben der einzelnen Persönlichkeit auch die Vorzüge Magdeburgs für die jeweiligen Zielgruppen und die geplanten Highlights für das Jahr 2006 beschrieben.
Die Vielzahl der geplanten Veranstaltungen sind in sechs thematische Programmstränge integriert. Der Blick vom Jahrtausendturm weitet den Horizont für das "Woher?'' und "Wohin?" 'der Wissenschaft. Im Schwerpunkt Wissenschaftshafen.de wird der Strukturwandel durch Wissenschaft entwickelt und diskutiert. Das Fest der Wissenschaft feiert mit großen und kleinen Veranstaltungen das ganze Jahr die Entdeckungen und Erfindungen, für Jedermann zum Anfassen. Im Garten der Erkenntnis trifft die Wissenschaft auf Kunst und Sinne. Das Denklabor bietet hochkarätige Vorträge und Diskussionen entlang der Exzellenzen der Magdeburger Wissenschaft. Und unter Science next Generation kommt unsere Zukunft zur Sprache. Hier gibt es Wissenschaft zum Erobern für Kinder und Jugendliche sowie für Erwachsene, die sich die kindliche Neugier bewahren konnten.
Initiiert und koordiniert hat die Bewerbung das städtische Wirtschaftsdezernat. Dabei konnte die Stadt einmal mehr auf die Partnerschaften mit der Otto-von-Guericke-Universität und der Hochschule Magdeburg-Stendal zurückgreifen.
"Die Vorbereitung des Antrags war eine hervorragende Gelegenheit, den Wissenschaftsstandort Magdeburg als eine Einheit zu betrachten und Verbündete zu gewinnen. Schon mit der Vorlage des Antrags ist Magdeburg ein Sieger. Denn die verschiedenen Bereiche werden sich auch in Zukunft als Kooperationspartner verstehen", so der Rektor der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg, Prof. Dr. Klaus Erich Pollmann.
"Die Bewerbung ist der erste Schritt", ergänzt der Rektor der Hochschule Magdeburg-Stendal, Prof. Dr. Andreas Geiger. "Magdeburg sollte die Chance nutzen, Wissenschaft weiterhin als wichtigen Standortfaktor anzusehen. Gelingt es, die Begeisterung für die Forschung, die die Porträts transportieren, auf die Bürgerinnen und Bürger zu übertragen, wird das Jahr 2006 für Magdeburg ein echtes Festjahr der Wissenschaft."
"Unterstützt wurde die Stadt auch von der Mitteldeutschen Kommunikations- und Kongressgesellschaft, die das Konzept erarbeitet und an der Erstellung der Bewerbungsschrift maßgeblich beteiligt war", so der Beigeordnete für Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit, Dr. Klaus Puchta. "Entstanden ist ein spannendes und vielfältiges Porträt, das zeigt, warum Magdeburg 2006 den Titel 'Stadt der Wissenschaft 2006' verdient."
Hintergrundinformationen
Anliegen des vom Stifterverband der deutschen Wissenschaft initiierten Wettbewerbs ist, dass die Städte Wissenschaft als Motor für die Stadtentwicklung nutzen und durch die Öffnung der Wissenschaft einen Identifikationswert für die Bürger der Stadt schaffen. Insbesondere sollen sich die Städte ihrer Potenziale bewusst werden, indem sie sich für die Schaffung von Netzwerken, insbesondere zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Kultur, aktiv einsetzen.
Die Auszeichnung ist mit 125.000 Euro dotiert. Die Auswahl wird von einem anerkannten und hochrangig besetzten Gremium getroffen werden, in dem neben Wissenschaftlern, Wissenschaftsjournalisten und Wirtschaftsvertretern institutionell der Deutsche Städtetag, der Deutsche Industrie- und Handelskammertag, die Hochschulrektorenkonferenz und Wissenschaft im Dialog vertreten sind. Im Januar 2005 findet die erste Jurysitzung statt. Dort werden die Städte ausgewählt, die sich auf der 2. Sitzung Anfang März präsentieren sollen. Weitere Informationen unter www.stifterverband.de.