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Pilgerzeichen möglicherweise frühchristliche "Fanartikel" in Westfalen / Beispiele werden in Liudger-Ausstellung 2005 gezeigt (SMS) Im Jahr 805 wurde der friesische Missionar Liudger zum ersten münsterschen Bischof geweiht. 2005 jährt sich diese Weihe zum 1200. Mal – Anlass für das Stadtmuseum Münster in Kooperation mit dem Westfälischen Museum für Archäologie Liudger und die Christianisierung Westfalens zum Thema einer großen Ausstellung zu machen. Neben herausragenden Handschriften und Kunstwerken der Karolingerzeit werden im nächsten Jahr auch so genannte "Heiligenfibeln" zu sehen sein – scheibenförmige Mantelschließen aus der zweiten Hälfte des 9. bis frühen 10. Jahrhunderts. Die Bronzespangen sind emailliert und zeigen stilisierte Büsten von namenlosen Heiligen, Heiligenpaaren oder Engeln. Etwa 100 solcher Fibeln aus dem Großraum zwischen Rhein-, Main- und Elbmündung wurden bisher gefunden. Ein Beispiel stammt aus Warendorf-Velsen. Im Laufe des 9. Jahrhunderts hatte das Christentum in Westfalen so weit Fuß gefasst, dass die neuen Christen ihren Glauben auch durch äußere Zeichen bekundeten. Missionare wie Liudger hatten zahlreiche Reliquien in einzelne Gemeinden nach Sachsen und Friesland bringen lassen. Berichte über Wunderheilungen - etwa auch am Grab des hl. Liudger in Werden - führten zu einem Aufblühen der Heiligenverehrung und Scharen pilgerten zu den Reliquien und Gräbern der Heiligen. Ob die Heiligenfibeln an diesen Orten zu kaufen, also bereits Pilgerandenken waren, ist jedoch ungewiss. Nach neuesten Forschungen Dr. Mechthild Schulze-Dörrlamms vom Römisch-Germanischen Zentralmuseum in Mainz handelt es sich bei den auf den Fibeln dargestellten Männern im typischen Messgewand der Zeit um heilige Bischöfe. So ist etwa der Mainzer Erzbischof Bonifatius am geschulterten Kreuzstab, dem Symbol seines Märtyrertodes, zu erkennen. Unter den Bischöfen, die wegen fehlender Beizeichen nicht näher identifizierbar sind, dürfte auch der hl. Liudger sein. Bonifatius, dessen 1250. Todestag in diesem Jahr gedacht wird, war eines der großen Vorbilder Liudgers. Als der damals etwa Zwölfjährige zur Ausbildung in Utrecht war, hat er dort im Winter 753/754 den späteren Heiligen noch erlebt. Liudger trat schließlich in dessen Fußstapfen, als er 792/793 die von Bonifatius geplante Sachsenmission, unter anderem auch im Münsterland, übernahm. Die Ausstellung im Stadtmuseum Münster "805: Liudger wird Bischof – Spuren eines Heiligen zwischen York, Rom und Münster" ist vom 12. März bis 11. September 2005 zu sehen. Info: www.liudger-wird-bischof.de Bildtext: Beispiel einer bronzenen Mantelschließe: Grubenschmelzfibel mit der Büste des hl. Bonifatius aus der zweiten Hälfte des 9. Jahrhunderts, Fundort: Warendorf-Velsen (Westfälisches Museum für Archäologie, Münster).
Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei
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Bonifatiusfibel
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