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Das größte Objekt der Liudger-Ausstellung gibt Fachleuten weiterhin Rätsel auf / Ab 12. März spannende Informationen rund um die Christianisierung im Münsterland (SMS) Bis zur Eröffnung der großen Liudger-Ausstellung im Stadtmuseum Münster anlässlich des Bistumsjubiläums dauert es noch einige Wochen. Dennoch ist das größte und schwerste Objekt der Ausstellung bereits im Museum angekommen. Es handelt sich um die bekannte so genannte Hund- und Pferdbestattung, die 1960 bei Grabungen auf dem Domplatz in Münster entdeckt worden ist und seitdem den Archäologen und Historikern Rätsel aufgibt.
Lange wurde die Ansicht vertreten, es handele sich bei dieser Gemeinschaftsbestattung von Pferd und Hund um ein heidnisches Opfer nahe der im Frühmittelalter errichteten Befestigungsanlage der Domburg. Eine neue kritische Bestandsaufnahme der Grabungsergebnisse kommt in zweifacher Hinsicht zu einem anderen Ergebnis.
Zwar liegen die Hund- und Pferdbestattung und der Bau des Befestigungswalls zeitlich nah beieinander, dennoch besteht kein direkter Zusammenhang zwischen beiden Ereignissen, wie die systematische Analyse der Grabungsdokumentationen ergeben hat. Außerdem wird die bisher gängige Datierung für den Wall der Domburg auf die Zeit kurz vor 800 in Zweifel gezogen. "Wahrscheinlich", so Dr. Martin Kroker, Wissenschaftlicher Referent im Museum in der Kaiserpfalz in Paderborn, "fällt der Bau der Befestigungsanlage nicht in die Zeit Liudgers, sondern muss auf das Ende des 9. Jahrhunderts datiert werden."
Auch wenn die Fachleute inzwischen neue Erkenntnisse gewonnen haben, tragen diese wenig zur Lösung des Rätsels bei. Eine heidnische Bestattung von Pferd und Hund in unmittelbarer Nähe des christlichen Domklosters bedeutete ein Sakrileg, auf das die Todesstrafe stand. Die Frage, ob die "Täter" ein Ziel verfolgten und wie dieses ausgesehen haben mag, bleibt weiterhin unbeantwortet.
Die Ausstellung "805: Liudger wird Bischof - Spuren eines Heiligen zwischen York, Rom und Münster" informiert die Besucher ab 12. März im Stadtmuseum ausführlich über den Wandel in Westfalen im Zuge der Christianisierung und über den Lebensweg des Heiligen Liudger, Münsters erstem Bischof. Gleichwohl lassen sich manche Geheimnisse des Frühmittelalter, wie etwa die Hund- und Pferdbestattung, nicht enthüllen.
Bildtext: Das Liudger-Team des Stadtmuseums Münster hebt die schwere Glashaube auf die Vitrine mit den Skeletten von Hund und Pferd, deren Grab 1960 bei Grabungen auf dem Domplatz entdeckt worden ist.
Foto: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei
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Hund- und Pferdbestattung in Liudger-Ausstellung
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