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Münster, 11.02.2005

Liudger-Exponate: original und originalgetreu
Westfalen-Initiative finanziert für Liudger-Ausstellung im Stadtmuseum Münster Repliken wertvoller Kult- und Profangegenstände

(SMS) Als der heilige Liudger im ausgehenden 8. Jahrhundert westfälischen Boden betrat, um die hier ansässigen heidnischen Sachsen zu christianisieren, kam er sicher nicht mit leeren Händen. Er brachte Gerätschaften für Zeremonien und Rituale mit, er nutzte Bücher zur eigenen Erbauung und zur Unterweisung seiner Helfer, und er brauchte Gegenstände, an denen sich die Religiosität der Sachsen entzünden konnte.

Die Liudger-Ausstellung "805: Liudger wird Bischof - Spuren eines Heiligen zwischen York, Rom und Münster" zeigt ab 12. März Originale, die selten für Ausstellungen ausgeliehen werden. Allein der Tatsache, dass die Schatzkammer der Propstei-Kirche St. Ludgerus Essen-Werden renoviert wird, ist es zu verdanken, dass die Besucher der Liudger-Schau die Möglichkeit haben, Originalexponate konzentriert an einem Ort zu sehen.

Drei bedeutende Originale können nicht während der gesamten Dauer der Ausstellung in Münster gezeigt werden. Da sie aber eine zentrale Rolle für die Zeit Liudgers um 800 spielen, wurde eine für den Aufbau der Ausstellung wie für die Besucher gleichermaßen attraktive Lösung gefunden. Mit finanzieller Unterstützung der Stiftung Westfalen-Initiative sind Repliken und eine Rekonstruktion der Original-Exponate angefertigt worden.

Es ist nicht eindeutig, was Liudger bei sich trug, als er in die sächsische Ortschaft Mimigernaford an der Aa, das spätere Münster kam. Es gibt jedoch eine Reihe von Objekten, die traditionell mit Liudger in Verbindung gebracht werden: ein Kelch, ein Buchkasten und ein Tragaltar.

Die Replik des so genannten "Kelches des hl. Liudger" ist bereits seit Mitte Januar im Stadtmuseum Münster zu sehen - gewissermaßen als Vorgeschmack auf die große Ausstellung. Das Original wird im von Liudger gegründeten Kloster Essen-Werden aufbewahrt, wo es seit dem 16. Jahrhundert Verehrung erfährt. Der im frühen Mittelalter entstandene Kelch gilt als eines der wichtigsten Liudger zugeordneten Objekte.

Hinzu kommt die Replik eines außergewöhnlichen Buchkastens. Das heute in der Staatsbibliothek Berlin befindliche Original entstand um das Jahr 1100 in Werden. Dabei fanden reliefverzierte Elfenbeintafeln aus der Spätantike Verwendung, die möglicherweise Liudger aus Italien mitgebracht hat. Sie zeigen jeweils einen hohen römischen Würdenträger mit seinen Schreibern. Die Nähe zu Liudger ist auch durch den Inhalt des Kastens gegeben: Eine reichbebilderte Lebensbeschreibung des Heiligen, die Vita Secunda, passt genau in das Behältnis, das zur selben Zeit wie die Vita entstand.

Darüber hinaus ist eine Rekonstruktion von einem älteren, im späten Mittelalter neu zusammengesetzten Beinkasten angefertigt worden. Dabei wurde nach neuesten Erkenntnissen die aus der Karolingerzeit stammende Fassung - mit der ursprünglichen Anordnung der künstlerisch bemerkenswerten Walrosszahnreliefs - wieder hergestellt. Der nach alter Klostertradition als "Tragaltar des hl. Liudger" bezeichnete Behälter diente primär der Aufbewahrung von Reliquien.

Bildtext: Replik des so genannten "Kelches des hl. Liudger".

Bildtext: Die spätantiken Elfenbeintafeln des Buchkastens hat Liudger vermutlich selbst aus Italien mitgebracht.

Bildtext: Im Innern des Buchkastens lagerte eine reichbebilderte Lebensbeschreibung Liudgers.

Bildtext: Der "Tragaltar des hl. Liudger" diente zur Aufbewahrung von Reliquien.

Fotos: Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei


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Liudger-Logo

Exponate für Liudger-Ausstellung: Kelch

Exponate für Liudger-Ausstellung: Buchkasten innen

Exponate für Liudger-Ausstellung: Buchkasten außen

Exponate für Liudger-Ausstellung: Beinkasten

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