In den letzten Tagen erblickten im Magdeburger Zoo gleich mehrere Jungtiere das Licht der Welt: Kattas, Baumstachler, Benettkängerus und Weißkopfsaki führen die Frühlingsgeburten an.
Bei den Sonnenanbetern, den Kattas hat sich am 5. April 2005 Nachwuchs eingestellt. Das Jungtier wird von seiner Mutter noch umher getragen und reitet in einigen Tagen auf dem Rücken der Mutter. Kattas bringen nach ungefähr 19 Wochen Tragzeit ein Jungtier oder auch Zwillinge zur Welt. Die Neugeborenen wiegen rund 90 Gramm und halten sich von Anfang an selbstständig im Fell der Mutter fest. Kattas leben gesellig in Gruppen: Die Weibchen haben das Sagen und die Männchen ordnen sich unter. Mit ihren munteren Bewegungen und ihrem zutraulichen Wesen begeistern sie viele Zoobesucher. Ihren schwarz-weiß geringelten Schwanz tragen sie häufig wie eine Standarte erhoben. Bald wird auch der kleine Katta geschickt in den Ästen seiner Anlage herumspringen oder sich auf dem Rasenboden tollen. Besonders in den späteren Nachmittagsstunden ist der kleine Katta nebst Familie gut in der Außenanlage zu bewundern.
Ein kleines Baumstachler-Jungtier ist jetzt zusammen mit seiner Mutter "Borste II" auf der Außenanlage. Die Baumstachler, auch Urson genannt, finden die Besucher gegenüber der Hyazinthara-Anlage. In den Zoos sind Nachzuchten bei dieser Tierart selten. Der Ende März geborene Nachwuchs verblieb vorerst eng bei der Mutter und zeigte sich noch nicht. Mit Fell und noch weichen Stacheln wird das Jungtier geboren.Trotz ähnlichen Aussehens mit den Stachelschweinen sind die Baumstachler nicht mit ihnen verwandt. Sie haben aber mit ihren Stacheln entsprechende Abwehrwaffen. Mit den leicht lösbaren Stacheln schlagen Ursons nach Gegnern. Obwohl der Baumstachler sich sehr langsam und faultierartig bewegt, ist er ein guter Kletterer. In seiner nordamerikanischen Heimat verfolgen ihn oft die Holzfäller auf Grund von Baumschäden, die der Baumstachler durch das Abnagen der Rinde verursacht.
Auch bei den Benettkängerus hat sich Nachwuchs eingestellt. Diese mittelgroße Kängeruart bewohnt die buschbestandenen Grassteppen und lichten Trockenwälder Australiens und Tasmaniens. Sie leben meist gesellig in kleinen Familien. Die eigentliche Tragzeit ist mit 40 Tagen sehr kurz. Die Neugeborenen sind mit maximal drei Zentimetern Größe sehr winzig und wandern nach der Geburt selbstständig durch das Unterbauchfell der Mutter in den Beutel. Hier saugen sie sich an einer Zitze fest. Die Beuteltragezeit. dauert etwa sechs Monate. Während dieser Zeit wächst das Kleine zu einem seh- und lauftüchtigen Jungtier heran. Erst ab diesem Stadium ist der Nachwuchs bei Kängerus deutlich sichtbar, da man ihre Bewegungen im Beutel beobachten kann. Eine genaue Geburtstagszeit ist bei dieser Entwicklung nicht genau datierbar. Mit etwas Glück ist das kleine Kängeru von den Zoobesuchern zu entdecken, da es hin und wieder auch schon das Köpfchen aus dem Beutel steckt.
Das Weißkopfsaki-Weibchen trägt ihren Nachwuchs dicht am Bauch. In wenigen Tagen wird das Jungtier beginnen, auf dem Rücken der Mutter seine Umgebung zu erkunden. Gut zu unterscheiden sind Mutter und Vater. Der Vater hat ein weißes Gesicht und ist sonst vollkommen schwarz. Weißkopfsakis gehören zu den sogenannten "fliegenden" Affen, die im Sprung Weiten bis zu zehn Meter erreichen können.
Der Zoologische Garten Magdeburg beteiligt sich an den Europäischen Erhaltungszucht-programmen für Kattas und Weikopfsakis.