Landeshauptstadt Magdeburg: PRESSEINFORMATIONEN

Magdeburg, 24. Mai 2005

"Gemeinwesenarbeiter" ziehen Bilanz 2004

Magdeburg.

Die Arbeitsgruppen Gemeinwesenarbeit haben sich auch 2004 aktiv an der Gestaltung der Lebensbedingungen im Stadtteil beteiligt. Rund 350 Vertreterinnen und Vertreter aus Einrichtungen, Institutionen, Vereinen, Gewerbetreibende, Bürgerinitiativen und interessierte Bürger, Stadträte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung kamen durchschnittlich alle sechs bis acht Wochen zu Beratungen zusammen. Die Bürgerbeteiligung hat sich 2004 deutlich erhöht, ca. ein Fünftel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Beratungen waren Bürgerinnen und Bürger. In allen Arbeitsgruppen sind Stadträte vertreten.

Die Arbeitsgruppen "Zur Entwicklung und Unterstützung der Gemeinwesenarbeit" arbeiten seit 1998. Ihre Bildung zur Unterstützung stadtteilbezogener Projekte, Aktivitäten und Aktionen wurde durch den Stadtrat im Jahr 1999 beschlossen. Die Arbeitsgruppen profilierten sich 2004 weiter und nahmen vielfältige Themen auf, um nach Lösungen zu suchen. Folgende Themen waren Schwerpunkte:

Stadtteilentwicklung

Die Stadtteilentwicklung war in fast allen Arbeitsgruppen wichtigstes Gesprächsthema. Es wurden Vertreter der Stadtverwaltung, der Wohnungsunternehmen und Sanierungsträger eingeladen, um den Stadtumbau Ost, Urban-21-Projekte, Projekte des Programmes "Lokalen Kapitals für soziale Zwecke" (LOS) oder bspw. die Gestaltung des Universitätsplatzes, die Entwicklung der Kaserne Mark, die Erneuerung des Thiemplatzes oder die Entwicklung des Elbufers in Westerhüsen zu diskutieren.

Ordnung, Sauberkeit und Sicherheit in den Stadtteilen

Zu diesem Themenbereich gab es in den Arbeitsgruppen die meisten Bürgeranfragen. Dabei ging es vor allem um allgemeine Müllablagerungen, Sauberkeit von Containerstellplätzen, die Beseitigung von Hundekot und das Aufstellen von Hundetoiletten, Maßnahmen gegen verwahrloste Grundstücke, Lärmbelästigungen, Ruhestörungen, Verunstaltungen durch Graffiti. Viele der Anfragen konnten gemeinsam mit der Stadtverwaltung geklärt und die Mißstände beseitigt werden. In einigen Stadtteilen wurden gemeinsame Begehungen von Bürgern, Stadträten, Ordnungsamt und Polizei durchgeführt und anschließend entsprechende Maßnahmen eingeleitet.

An der Aktion "Magdeburg putzt sich", zu der 2004 erstmalig stadtweit durch die Stadtverwaltung aufgerufen worden war, haben sich 2004 zehn Arbeitsgruppen engagiert beteiligt.

Verkehrssituation in den Wohngebieten, Erreichbarkeit durch ÖPNV

Fehlende Parkmöglichkeiten, Einrichtung von Tempo-30-Zonen, zu schnelles Fahren in Wohngebieten und schlechte oder fehlende Anbindung an den ÖPNV führten in mehreren Arbeitsgruppen zu Diskussionen. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung, der Polizei und den Magdeburger Verkehrsbetrieben konnten die drängendsten Probleme gelöst werden.

Beispielhaft benannt sei hier die zum Ende des Jahres aufgegriffene Beruhigung der Verkehrssituation in der Karl-Marx-Siedlung. Gemeinsam erarbeitete Lösungen konnten Anfang 2005 teilweise umgesetzt werden. In Buckau gab es das Problem der fehlenden Parkmöglichkeiten in der Thiemstraße, das Anliegern schon lange ein Ärgernis war. Auch hier konnte mit Hilfe des Tiefbauamtes Abhilfe geschaffen werden.

Probleme bei der Anbindung an den ÖPNV konnten beispielsweise in der AG Sudenburg/Lemsdorf mit Vertretern der Magdeburger Verkehrsbetriebe gelöst werden.

Jugendarbeit, Entwicklung der Kitas, Schulen und Spielplätze

Die AG-Mitglieder waren hier besonders an der Schulentwicklungsplanung, der Kitaplanung und den Planungen für Jugendfreizeiteinrichtungen in ihrem Gebiet interessiert. Vorgestellt, diskutiert und unterstützt wurden auch die Übernahme der Kindertageseinrichtungen durch freie Träger der Jugendhilfe. Der Erhalt einzelner sozialer Einrichtungen, Sanierungen und Bauvorhaben wurde durch die Arbeitsgruppen beraten und unterstützt. Einige Beispiele sind der Neubau eines Jugendclubs in Alte Neustadt, der Erhalt des Hortes beim Träger "Die Brücke" e. V., die Schulhofsanierung der Oskar-Linke-Sekundarschule, die Bemühungen zur Schulhoföffnung in Reform sowie die Neueröffnungen der Kitas "Kleiner Rabe" und "Am Salbker See" nach Neubau oder umfassender Sanierung.

Besonderes Augenmerk legten die GWA-Mitglieder auf die Verbesserung der Jugendarbeit. Gemeinsam mit Streetworkern und den Jugendfreizeiteinrichtungen vor Ort wurde z. B. versucht, den Jugendlichen vom Pechauer Platz und aus Ottersleben neue sinnvolle Freizeitangebote zu machen. Verbessert wurden auch die Angebote im Stadtteil Leipziger Straße durch die Eröffnung des Kinder- und Jugendtreffs "Schlecki".

Auch die Probleme mit den Spielplätzen Saures Tal, Am Neuber, Schellheimer und Wormser Platz sowie der Aufbau der Multisportanlage in Reform oder die Suche nach einem geeigneten Platz für den Neubau eines Spielplatzes in Salbke waren Thema in den Sitzungen.

Kulturarbeit

Hier sind vor allem die stadtteilorientierten soziokulturellen Höhepunkte zu unterschiedlichsten Anlässen und Themen zu nennen, die in den Arbeitsgruppen vorbereitet und unterstützt wurden. Dabei steht die Verbesserung und Förderung der Kommunikation im Stadtteil, besonders auch zwischen den Generationen im Mittelpunkt. Viele dieser Höhepunkte haben sich inzwischen stadtteilbezogen zu einer Tradition entwickelt.

Die Arbeitsgruppen beschäftigen sich auch mit der Pflege und dem Erhalt von Denkmalen, wie z. B. dem Wasserturm in Salbke, dem Turnerdenkmal auf dem Gelände der Kita "Martinsstift" in Diesdorf oder dem Taubenturm in Ottersleben. Intensiv wurde auch die Sanierung der Kulturscheune in Alt Olvenstedt unterstützt.

In Altstadt und Alte Neustadt gab es Führungen durch den Stadtteil mit Informationen zur Stadtteilgeschichte. In der Beimssiedlung unterstützt die Arbeitsgruppe die Vorbereitungen für den 80. Geburtstag der Beimssiedlung und im Kannenstieg lebte die Sage vom Lindwurm wieder auf und dient als Vorlage für ein Gestaltungselement einer Brücke.

In Neue Neustadt, im Kannenstieg und in Diesdorf wurden durch legale Graffitis markante Punkte geschaffen und damit die Stadtteile ein Stück schöner, bunter und liebenswerter gestaltet.

Generationsübergreifende Projekte

Generationsübergreifende Projekte waren 2004 Schwerpunkt in der Arbeit der Arbeitsgruppen. Veranstaltungen und Projekte mit generationsübergreifender Ausrichtung sollen weiter ausgebaut werden. Oft ergibt sich hier auch eine enge Zusammenarbeit zwischen Kindertagesstätten, Schulen, Freizeiteinrichtungen und den Alten- und Service Zentren oder anderen Senioreneinrichtungen des Stadtteils.

Öffentlichkeitsarbeit

Auch 2004 war die weitere Verbesserung der Öffentlichkeitsarbeit ein Hauptziel der Gemeinwesenakteure.

Im April beteiligten sich acht Arbeitsgruppen an der Messe "Leben 2004". Die ehrenamtlich tätigen Standbetreuer informierten über ihre Arbeit und gewannen interessierte Magdeburgerinnen und Magdeburger zur aktiven Mitarbeit im Gemeinwesen. Weiterhin wurden Schaukästen, Schautafeln oder Briefkästen aufgestellt, die über die Arbeit, Aktionen, Projekte und Termine der Arbeitsgruppen informieren. Z. B. ist in der Arbeitsgruppe Sudenburg/Lemsdorf die Aktion "Wo drückt der Schuh?" ins Leben gerufen worden. Mit einer Bürgerversammlung im März 2004 wurde diese Aktion gemeinsam mit dem OB offiziell gestartet. Seit dem gab es 25 Anfragen und Anregungen von Bürger. Die Arbeitsgruppe Ostelbien hat 2004 einen Bürgerfragebogen entwickelt. Die Auswertung der Befragung wurde an den OB durch eine Kindergruppe der Kita "Prester" übergeben.

Für viele Stadtteile sind bereits Internetseiten, auf denen sich auch die Gemeinwesen-Arbeitsgruppen vorstellen, vorhanden. Einige Gruppen haben Videos über Aktionen und Projekte erstellt, die bei verschiedenen Aktionen präsentiert wurden. Im Kannenstieg und in Olvenstedt wird daran gearbeitet, ein Logo für den Stadtteil zu entwickeln.

Im vergangenen Jahr konnte die Zusammenarbeit mit dem Lokalanzeiger der Volksstimme weiter verbessert werden. Auf den Stadtteilseiten der Volksstimme wird regelmäßig zur Gemeinwesenarbeit berichtet.

 

Bürgerschaftliches Engagement

Drei ehrenamtliche Sprecher der Arbeitsgruppen Gemeinwesenarbeit wurden in Würdigung ihres Engagements im und für den Stadtteil zum Tag des Ehrenamtes durch den OB ausgezeichnet.

Die Arbeitsgruppen sind seit 2004 im "Magdeburger Netzwerk bürgerschaftliches Engagement" durch die Koordinatorin der Arbeitsgruppen Gemeinwesenarbeit vertreten. An der Veranstaltung "Moderner Staat, moderne Stadt - Bürgerkommune Magdeburg" und der Ausgestaltung der Ausstellung haben sich Vertreterinnen und Vertreter aus elf Arbeitsgruppen beteiligt. Im Ergebnis der Diskussion von Rahmenbedingungen für bürgerschaftliches Engagement in Magdeburg sind Anregungen zur Weiterbildung für ehrenamtliche GWA - Mitstreiter aufgenommen worden.

Initiativfonds Gemeinwesenarbeit

Der Fonds wurde im Jahr 2000 in Höhe von 52.000 EUR eingerichtet und ein Kriterienkatalog zur Verwendung der Mittel beschlossen. Für die 107 geförderten Projekte wurden 2004 Mittel in Höhe von 39.636,74 EUR in Anspruch genommen (siehe Anlage). An den Projekten und Aktionen waren rund 42.000 Bürgerinnen und Bürger beteiligt oder Nutzer der Aktivitäten.




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Stadt Magdeburg
Frau Dr. Cornelia Poenicke
Büro des Oberbürgermeisters
Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Bürgeranliegen, Pressesprecherin
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