„Mit Kommunikation zur Integration“ ein voller Erfolg

14.11.2005 | Herten

200 Teilnehmer bei Auftaktveranstaltung zum Integrationsförderprojekt

Die Fachkonferenz „Mit Kommunikation zur Integration“ stieß auf überwältigendes Interesse bei der Hertener Bevölkerung. Fast 200 Teilnehmer deutscher und nicht-deutscher Herkunft informierten sich gemeinsam über mögliche Wege zu einem harmonischen Zusammenleben der Kulturen.

Die Vertreter unterschiedlichster sozialer Einrichtungen, Vereine, und Verbände, sowie aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung - darunter auch ein hoher Anteil an Menschen mit Migrationshintergrund - wurden über bisherige Bausteine des Projekts unterrichtet und diskutierten über mögliche Konflikte und Lösungsstrategien.

 

Bürgermeister Dr. Uli Paetzel betonte in seiner Begrüßungsrede, dass es nach der Auftaktveranstaltung „schnell und konkret weitergehen“ müsse und forderte zu einem offenen Umgang auch mit Problemthemen auf. „Integration ist keine Einbahnstraße. Wir können von der Mehrheitsgesellschaft verlangen, dass sie Menschen mit Migrationshintergrund offen aufnimmt – aber auch die Migranten müssen Bereitschaft zeigen, sich zu integrieren. Nur so können wir irgendwann lernen, ohne Angst verschieden zu sein und den jeweils anderen zu respektieren“.

 

In sieben Workshops arbeiteten rund 130 Teilnehmer an Themenfeldern wie Ausbildung und Arbeitsmarkt, Soziales und Gesundheit, Stadtentwicklung, Sprachkompetenz, Gewaltprävention und Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation. Am Ende der Veranstaltungen konnten schon erste Handlungsansätze präsentiert werden.

 

So sollen zum Beispiel Daten zur Existenzgründung von Migranten erhoben und zusätzliche  Unterstützungsangebote für Migranten beim Übergang von Schule zu Beruf geschaffen werden.

 

Im Bereich Soziales und Gesundheit, so das Ergebnis der Diskussion, erreichen viele Infobroschüren die Zielgruppen nicht, weshalb die Integrationshelferinnen jetzt auch im Bereich Gesundheitsthemen qualifiziert werden sollen.

 

Die  Förderung der Sprachkompetenz muss lebensbegleitend erfolgen und dabei darf keine Altersgruppe ausgeschlossen werden. Konkret bedeutet das, die Eltern noch mehr mit einzubeziehen und auf die Jugendlichen noch stärker einzugehen. Dabei ist eine Bestandsaufnahme zu vorhandenen Angeboten erforderlich. Für nicht gedeckte Bedarfe müssen zusätzliche Angebote geschaffen werden – eine Ausweitung des gesamten Sprachförderprogramms ist also unumgänglich.

 

Fazit: In der Auftaktveranstaltung wurden trotz des begrenzten Zeitrahmens bereits viele Konzepte entwickelt, und die Gruppen haben beschlossen, mit Unterstützung der Stadt Herten weiter an ihren Ideen zu arbeiten.

 

 

Beispielhafte Ergebnisse der einzelnen Workshops in Stichpunkten:

 

 

·          AG Kultur, Freizeit, Bildung, Sport (Moderatorin: Stephanie Vogel KGST, Co-Moderatorin Fatma Kahraman Integrationshelferin): Vorhandene Angebote sind bei Migranten nicht bekannt, daher müsse eine Sportkonferenz organisiert werden, außerdem sollten integrative Freizeitprogramme angeboten werden, wie z.B. gemeinsame Radtouren o. ä.

 

·          AG Soziales und Gesundheit (Moderatorin Ursula Fabis, Co-Moderatorin Jamile El-Ladkani Integrationshelferin) Viele Infobroschüren erreichen noch nicht die Zielgruppen, Integrationshelferinnen sollen auch zu Gesundheitsthemen qualifiziert werden.

 

·          AG Ausbildung und Arbeitsmarkt (Moderatorin Barbara Hinse, Co-Moderatorinnen Integrationshelferinnen Nazire Döngel, Zehra Kusakli): Daten zu Existenzgründungen von Migranten sollen erhoben werden, zusätzliche Unterstützungsangebote beim Übergang Schule und Beruf sind erforderlich, auch Integrationsangebote für bereits länger hier lebende Migranten müssen geschaffen werden.

 

·          AG Stadtentwicklung, Bauen, Wohnen (Moderator Norbert Johrendt, Co-Moderatorin Frau Güngör): Nachbarschaften sollen aktiviert werden, bauliche Ausstattung der Schulen müssen verbessert werden (gleicher Standard in allen Stadtteilen), Hilfestellung und Unterstützung von Migranten im Baugenehmigungsverfahren ist notwendig, Abschottung muss vermieden werden,

 

 

·          AG Gewaltprävention und Konfliktlösung (Moderatorin Delia Temmler-Häring, Co-Moderatorin Velime Türkgöz, Integrationshelferin): vorbeugende Maßnahmen müssen so früh wie möglich eingeleitet werden, Eltern sollen stärker miteinbezogen werden, es müssen Ursachen untersucht und ggf. Gegenmaßnahmen getroffen werden, besondere Programme sind für Jungen erforderlich, die Kommunikation mit Zuwanderern zur Information über Präventivmaßnahmen kann noch verbessert werden.

 

·          AG Sprachkompetenz (Moderatorin Pia Gerber Freudenberg Stiftung): Förderung der Sprachkompetenz muss lebensbegleitend erfolgen (keine Altersgruppe ausschließen), Eltern sollen noch mehr mit einbezogen werden, die Zielgruppe der Jugendlichen muss stärker berücksichtigt werden, eine Bestandsaufnahme zu vorhandenen Angeboten ist erforderlich, für nicht gedeckte Bedarfe müssen zusätzliche Angebote formuliert werden, die Ausweitung des gesamten Sprachförderprogrammes ist unumgänglich.

 

·          AG Öffentlichkeitsarbeit, Kommunikation und Kooperation (Moderator Dr. Alfred Reichwein KGST, Co-Moderatorin Lena Bergdoll Integrationshelferin): In den Medien müssten Bürger öfter und ausführlicher über Integrationsthemen informiert werden, größere Veranstaltungen zur Förderung der Integration sollten häufiger stattfinden, Kooperation muss besser organisiert werden, 

 

Pressekontakt: Pressestelle, Nele Däubler (Pressesprecherin), Tel: 02366/303-357, Mail: n.daeubler@herten.de



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