Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 06. Dezember 2005

Seminar zur europäischen Sozialpolitik in Bocholt

Stellvertretende Bürgermeisterin Christel Feldhaar empfing polnische Gäste / Seniorenbeauftragte der Stadt Bocholt informierte Gruppe über örtliche Seniorenarbeit

Bocholt (pd).

Eine polnische Gruppe besucht vom 4.- 10. Dezember 2005 im ESTA Europa- Institut Bocholt ein Seminar zum Thema: "Sozialpolitik in der Europäischen Union unter Berücksichtigung der Senioren- und Behindertenpolitik".

Hier sollen die Seminarteilnehmer sozialpolitische Lösungen staatlicher und kommunaler Einrichtungen am Beispiel der Niederlande und der Bundesrepublik Deutschland kennen lernen.

Die Teilnehmer aus verschiedenen polnischen Großstädten kommen aus den Bereichen Politik, Verwaltung und verschiedenen Sozialbereichen, die sich u.a. mit der Seniorenarbeit beschäftigen.

Im Rahmen des städtischen Empfangs stellte die stellvertretende Bürgermeisterin Christel Feldhaar den Gästen die Stadt Bocholt vor. Sie ging u.a. auf das Bestreben der Stadt ein, bezahlbaren Wohnraum und Arbeitsplätze zu schaffen. Als Industriestandort der Zukunft sei Bocholt auf nationaler und internationaler Ebene konkurrenzfähig, führte die stellvertretende Bürgermeisterin weiter aus. Auch die Demographie der Stadt hält sich im positiven Wachstumsprozess. Bocholt wachse nicht mehr so schnell wie noch vor 50 Jahren, räumte Christel Feldhaar ein, aber die Geburtenrate ist dennoch zurzeit konstant.

Dieses werde sich jedoch ändern, prognostiziert Jutta Ehlting, Seniorenbeauftragte der Stadt Bocholt. Sie stellte fest, dass die Zuwachsrate in den nächsten 10 Jahren fallen werde. Auf der anderen Seite wird die Anzahl der Senioren steigen. Von besonderem Interesse sind hierbei die sogenannten "Hochaltrigen". Die Zahl der über 80jährigen werde sich in den nächsten 10 Jahren verdoppeln, erläutert Jutta Ehlting anhand einer Statistik. Diese Prognose veranlasste den Kreis Borken als Träger der Altenhilfe, vorsorglich verschiedene Hilfemöglichkeiten zu entwickeln. Bocholt selbst beschränkt sich auf die Einrichtung eines Seniorenbüros, das die Funktion übernommen hat, vermittelnd und informierend tätig zu sein.

Jutta Ehling stellte im Weiteren die verschiedenen Hilfsmöglichkeiten für Senioren in Bocholt im Überblick vor. Dazu gehören stationäre, teilstationäre und ambulante Altenhilfen. Altenheime, betreutes Wohnen, mobile Pflegedienste sind nur einige Beispiele, die neben weiteren Aktionen und Projekten in Bocholt die Versorgung von Pflegebedürftigen sicherstellt.

Die Seniorenbeauftragte erklärte den Seminarteilnehmern, dass die Versorgung der Pflegebedürftigen in Deutschland von privaten Wohlfahrtsverbänden und öffentlich- rechtlichen Stiftungen organisiert wird. Die Städte werden erst dann tätig, wenn dieses nicht mehr geleistet ist, so Ehlting. Aufgrund des erkennbaren Anstiegs der Nachfrage nach Pflegeleistungen, entwickelt die Seniorenbeauftragte in Zusammenarbeit mit hiesigen Einrichtungen, neue Strukturen und alternative Möglichkeiten der Versorgung für die in Bocholt lebenden Senioren. Hierbei stehe die Sicherstellung der Versorgung und die Integration der Senioren in die Gesellschaft im Vordergrund, sagte Ehlting.

Im Rahmen der anschließenden Diskussion interessierten sich die Teilnehmer besonders für die Finanzierung der Pflegeleistungen in der Bundesrepublik Deutschland mittels der Kranken- und Pflegekassen. Wie die Seniorenarbeit in den Niederlanden praktiziert wird, erfahren die Seminarteilnehmer im weiteren Programmverlauf in der niederländischen Nachbargemeinde Dinxperlo. Für den Bocholter Ortsteil Suderwick ist es aufgrund der örtlichen Gegebenheiten besonders wichtig, Hilfe und Pflege für dort lebende ältere Menschen mit dem in Dinxperlo ansässigen Dr. Jenny-Woonsorgcentrum abzustimmen. Am Samstag, 10. Dezember 2005, werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit vielen neuen Eindrücken und Erfahrungen in ihre polnische Heimat zurückkehren.

Diese und weitere Informationen finden Sie auch auf der Internetseite www.bocholt.de.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Petra Taubach, Tel. 0 28 52 / 7 25 75, e-mail: ptaubach@mail.bocholt.de


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Empfang polnische Seminargruppe am 6.12.2005