Landeshauptstadt Magdeburg: PRESSEINFORMATIONEN

Magdeburg, 28. Dezember 2005

"Hermann Brösel - Magdeburg schaut Dich an"

Ausstellung im Alten Rathaus zeigt Fotos zur Stadtgeschichte

Magdeburg.

Im Alten Rathaus in der Ratsdiele wird vom 4. bis zum 20. Januar die Fotoausstellung "Hermann Brösel - Magdeburg schaut Dich an" präsentiert. Gezeigt werden etwa 100 Schwarz-Weiß-Fotografien des Magdeburger Amateurfotografen Hermann Brösel aus der Zeit von ca. 1930 bis 1965. Die Eröffnung der Ausstellung erfolgt am 4.1. 2006, 19.00 Uhr zum Neujahrsempfang durch den Oberbürgermeister.

Hermann Brösel wurde am 12. August 1902 in Magdeburg geboren. Er wuchs in der erst wenige Jahre zuvor gebauten Genossenschaftssiedlung Westerhüserstraße (heute Otto-Richter-Straße) auf. Bereits als Junge begann er mit fotografischen Arbeiten. Vor allem Stadtansichten sind aus den Jahren ab 1912 überliefert.

Hermann Brösel hat als Magdeburger Amateurfotograf ein umfangreiches fotografisches Werk hinterlassen, das erstmals in einer kleinen Auswahl der Öffentlichkeit vorgestellt wird. Die ausgestellten Fotografien zeigen, unterteilt in die fünf Themenblöcke Lebensader Elbe, Stadtlandschaften, bei der Arbeit

in der Freizeit, Zerstörung und Wiederaufbau, Magdeburger Motive aus den Jahren 1933 bis 1965.

Aus den Bildern Hermann Brösels spricht die große Verbundenheit zu seiner Heimatstadt. Der Amateurfotograf hatte es sich zur Aufgabe gemacht, das Antlitz der Stadt, ihre Umgebung, die Menschen in dieser Stadt bei der Arbeit und in der Freizeit zu fotografieren. Ihm ging es nicht allein darum, Straßenzüge und Bauwerke zu unterschiedlichsten Zeiten, aus unterschiedlichsten Perspektiven im Bild festzuhalten, er wollte auch das erfassen, was das Leben einer Stadt, ihr Innerstes ausmacht. Unermüdlich war er auf der Suche nach Motiven, nie müde, Momente des Alltags- und Arbeitslebens, Veränderungen im Stadtbild oder einfach Schönes im Stadtbild festzuhalten. Viele Aufnahmen dokumentieren das Leben auf der Elbe, zeigen den Fluss und das geschäftige Treiben auf ihm als Lebensader der Stadt. Sie zeigen den Respekt Brösels vor den Arbeitern im Hafen. Sie weisen den Hobby-Fotografen auch als Liebhaber der Natur aus. Oft fing er die Stimmung in den weiten Elbauen und in der Bördelandschaft vor den Toren der Stadt ein.

Ab 1945 entstanden zahlreiche Fotos von der zerstörten Stadt Magdeburg. Diese für Brösel sehr schmerzhafte Erfahrung kommt in den Bildern deutlich zum Ausdruck. Aber auch den Wiederaufbau der Stadt hielt Brösel im Bild fest. Dabei verband ihn eine enge Freundschaft mit dem Heimatforscher Werner Priegnitz. Viele Ausgrabungsergebnisse sind ab 1945 im Bild festgehalten. Brösels Fotos sind wichtige Quellen der Stadtgeschichte. Natürlich ist der Blick durch die Kamera ein subjektiver. Die Auswahl der Motive und die Auswahl der Momente, das Zusammenwirken von Stadt und den Menschen auf den Bildern folgen den Intentionen Brösels. Dennoch bleibt ein Bild in seinem Inhalt unveränderlich und hat damit auch sehr authentischen, dokumentarischen Charakter.

1922 gründete Hermann Brösel gemeinsam mit J. Gustav Metzler eine Farbenfabrik. Hier wurden Trockenfarben hergestellt und ein Großhandel dafür aufgebaut. 1946 adoptierte der Fabrikant drei Kriegswaisenkinder der Familie Schüler.

Nach zwei Enteignungen ging Hermann Brösel 1972 in den Ruhestand, war weiterhin als Hobby-Fotograf in Magdeburg unterwegs und hielt mit Hilfe seiner Fotos Vorträge beim Kulturbund. Auch aus diesen Aspekten steckt in Hermann Brösel eine spannende, bewegte Biografie zur Magdeburger Stadtgeschichte.

Der fotografische Nachlaß, der von der Landeshauptstadt Magdeburg erworben wurde und in die Bestände des Stadtarchivs eingehen wird, besteht aus 22 großformatigen Alben, in die sowohl die Kontaktabzüge in Klein- oder Mittelformat als auch die dazugehörigen Schwarz-Weiß-Negative eingeordnet sind. Insgesamt handelt es sich um ca. 52.000 datierte und beschriftete Aufnahmen. Durch die sorgsame Archivierung erschließen sich die Fotografien auch für den außenstehenden Betrachter und gewähren einen über Jahrzehnte reichenden Einblick in das Leben einer Familie und die wechselvolle Existenz einer Stadt.

Die Ausstellung ist vom 5. bis zum 20. Januar 2006 in der Ratsdiele des Alten Rathauses von Montag bis Freitag jeweils 10 bis 16 Uhr zu sehen. Zur Ausstellung erscheint ein Begleitbuch mit etwa 100 Abbildungen, das im Bürgerbüro Mitte und im Stadtplanungsamt erhältlich ist.

 

Auf Wunsch stellen wir Ihnen ein Foto von Hermann Brösel zur Verfügung. Bestellungen bitte an poenicke@ob.magdeburg.de.




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Stadt Magdeburg
Frau Dr. Cornelia Poenicke
Büro des Oberbürgermeisters
Teamleiter Öffentlichkeitsarbeit und Bürgeranliegen, Pressesprecherin
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