Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 07. März 2006

"Eckenpinkler" müssen zahlen

Kein Kavaliersdelikt: 46 Verfahren im Jahr 2005 eingeleitet

Bocholt (pd).

Beim diesjährigen Rosenmontagszug in der Bocholter City verging einigen Närrinnen abrupt der Frohsinn, als sie über „pinkelnde Männer“ klagten, die an Häuserwänden und an Kirchen ihre Notdurft verrichteten. Ein Phänomen, das der Bocholter Stadtverwaltung nicht unbekannt ist:

"Wenn der Harndrang zu groß wird, die eigene Toilette zu weit entfernt ist, der Besuch nahegelegener und geeigneter Örtlichkeiten zu unbequem erscheint, lässt ´Mann´ die Hosen runter", weiß Johannes Kolks, Fachbereichsleiter für Ordnungsangelegenheiten, aus den Protokollen der Stadtwacht zu berichten. "Es ist unhygienisch und wirkt schamverletzend auf andere. Darüber hinaus leiden auch Pflanzen und Bausubstanz darunter."

Kolks will dem Eindruck einiger Zeitgenossen entgegentreten, dass es sich beim "wilden Urinieren", wie es im Behördendeutsch heißt, um ein Kavaliersdelikt handelt. "Stadt und Polizei gehen konsequent dagegen vor", betont der Fachbereichsleiter. Im Klartext: Wer auf frischer Tat erwischt wird, zahlt. Im Jahr 2005 leitete die Stadt 46 Ordnungswidrigkeitsverfahren gegen "Eckenpinkler" ein. Die festgesetzten Verwarn- und Bußgelder bewegten sich in einem Rahmen von 35 Euro bis 200 Euro. Längst sind nämlich nicht mehr nur Büsche und Sträucher beliebte "Freiluft"-Örtchen, sondern auch Hauseingänge und Schaufensterscheiben zählen dazu, wie die Bocholter Stadtwacht auf ihren Streifen feststellt.

Kolks verweist auf die Benutzung öffentlicher Toilettenanlagen, z.B. am Busbahnhof, am Bertold-Löwenstein-Platz und im neuen Rathaus. Speiselokale und Gaststätten sind ohnehin verpflichtet, Toiletten für ihre Gäste vorzuhalten. Einkaufszentren haben für Besucher ebenfalls WC´s eingerichtet. Und bei Großveranstaltungen stehen in der Regel genügend Toilettenwagen zur Verfügung, so Kolks.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, J. Kolks, 02871/953-352


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Wer sich zum Urinieren in die Ecke verdrückt, wird zur Kasse gebeten.