Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 15. Februar 2007

Ab Sommer im Grenzgebiet: Planen, laden, radeln!

Bocholt und die niederländischen Nachbarn Aalten und Winterswijk arbeiten an grenzüberschreitender Nutzung von Geodaten / Digitale Radwanderkarte als Referenzprojekt

Bocholt (pd).

Rechts, links oder geradeaus? Der ratlose Radwanderer in der Region Bocholt / Aalten / Winterswijk darf ab Sommer auf Hilfe hoffen: Eine digitale Radwanderkarte, die auf handelsübliche Taschencomputer (sog. PDA´s) geladen werden kann, weist dann den richtigen Weg, und, im Unterschied zu Auto-Navigationsgeräten, nicht den schnellsten, sondern den „schönsten“, wie Udo Geidies von der Stadt Bocholt betont.

Geidies koordiniert bei der Stadt die Geodaten-Informations-Systeme (kurz: GIS), die Grundlage sind für Stadtpläne und sämtliches Kartenmaterial.

Davon gibt es nicht nur in der Bocholter Stadtverwaltung genügend, sondern auch in den niederländischen Grenzgemeinden Aalten und Winterswijk lagern zig Datenbestände. Diese wichtigen Planungsgrundlagen in Zeiten von Datenautobahnen gemeinsam zu nutzen für z.B. Bereiche wie Feuerwehr, Tourismus, Stadt- und Landschaftsplanung, ist an sich kein Problem. Aber: Die technischen Standards sind noch zu unterschiedlich, müssen erst angepasst werden. Eine Arbeitsgruppe ist seit geraumer Zeit dabei, unter dem sperrigen Titel "X-Border-GDI – Projekt ERIGG" die Basis zu legen für den gemeinsame Nutzung solcher Geodaten. Der aktuelle Planungsstand des mit EUREGIO-Mitteln geförderten Projekts wurde am Mittwoch, 14. Februar, im Bocholter Rathaus vorgestellt.

Referenzprojekt ist dabei die touristische Nutzung der Geodaten. In Zusammenarbeit mit der Stadtmarketing Bocholt und den holländischen Tourismusbüros VVV laufen zur Zeit die Planungen für den grenzüberschreitenden Web-Routenplaner, der zunächst auf Radwandertouristen zugeschnitten werden soll. Spezielle Versionen für Familien, Senioren, Reiter, Inliner, Nordic-Walker mit unterschiedlichen Schwerpunkten könnten folgen, denn, so Geidies, die "Programmierung für bestimmte Zielgruppen ist ein besonderes Merkmal der Applikation."

Laut Stadtmarketing-Chef Ludger Dieckhues ist der Startschuss für die Teststrecke im Juni 2007 geplant. Zunächst sollen sechs Standardrouten angeboten werden mit Streckenlängen zwischen 35–65 Kilometern.

Und so läuft es: Der Radwanderer leiht sich bei der Touristinfo oder in einem niederländischen VVV einen PDA-Computer aus, auf den die gewünschte Tour geladen wird. Der PDA navigiert den Radler nicht nur über Wege und schmucke "Pättkes", sondern weist in Bild, Video und Ton auch auf Sehenswertes auf und an der Strecke hin, z.B. auf die historische Mühle am Wegesrand oder das Restaurant zum Verschnaufen in der Nähe. Gibt´s einen "Platten", zeigt der PDA an, wo der nächste Radhändler zu finden ist. Dazu erhält der Ausflügler nützliche Zusatzinformationen über Land und Leute.

Der Tourenplaner soll laut Dieckhues in die Homepages der drei beteiligten Städte - www.bocholt.de, www.aalten.nl, www.winterswijk.nl - eingearbeitet werden. In einem weiteren Schritt soll sich der User, der einen eigenen PDA besitzt, die Routen auch selbst herunterladen können.


Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgendes Medium anbieten:

Drahtesel meets PDA: Freek Hartering (Winterswijk), Bert Berghoef (Aalten) und Peter Nebelo (Bocholt, v.l.n.r.) wollen im Sommer den Startschuss für die digitale Radwanderroute im Grenzgebiet geben.