Jugendliche fotografieren ihre Stadt

23.03.2007 | Herten

„Mein Stadtteil Herten-Süd“

15 junge Menschen aus Herten-Süd haben „ihren“ Stadtteil genauer unter die Lupe genommen – und auf beeindruckende Art und Weise zeigen sie ihre Sichtweise auf einen Stadtteil, der durch den Stadtumbau West auch ein neues Erscheinungsbild bekommen soll. Die Mobile Jugendarbeit Herten-Süd konnte für das Foto-Projekt den Bochumer Fotografen Carlo Ercolani gewinnen.

Die Ausstellung, die noch bis Ende des Monats im Glashaus zu sehen ist, zeigt Fotografien, die sowohl positive wie negative Seiten des Süder Stadtteils abbilden. Mitunter sehen die jungen Fotografinnen und Fotografen beides in ihrem Bild vereint. Auch Fotos, die außerhalb des Stadtteils entstanden sind, haben Einzug in die Ausstellung gehalten. Zum einen verdeutlicht dies, dass Herten-Süd eben ein „Stadt-Teil“ ist und sich die Lebenswelt der Kinder und Jugendlichen nicht ausschließlich auf diesen beschränkt. Zum anderen haben auch diese Motive einen Bezug zum Projekt, zum Stadtteil oder haben eine symbolische Bedeutung.

Als Motive wählten die Mädchen und Jungen im Alter von neun bis 14 Jahren Ausschnitte von den Spielplätzen Spichernstraße und Elisabethstraße, Gebäude und Plätze des Zechengeländes, Ausblick von der Halde, Häuserfassaden, das Glashaus und Enten im Park.

Projektverlauf:

Am 1. Tag (Sa, 20.01.07, 10 - 16 Uhr) stand die Vorstellung des Projektes, der Austausch von Meinungen zum Süder Stadtteil sowie eine technische Einweisung im Umgang mit der Einwegkamera auf dem Programm. Die TeilnehmerInnen bekamen am Ende des Tages eine Einwegkamera ausgehändigt, um über das Wochenende einige Bilder zur Übung zu fotografieren.

Die Fotos wurden entwickelt und am 2. Tag (Sa, 27.01.07, 11 - 16 Uhr) gemeinsam in der Gruppe betrachtet. Anhand der Fotos konnte noch einmal der "richtige" Umgang mit der Kamera thematisiert werden und der Fotograf konnte den TeilnehmerInnen weitere Tipps für die fotografische Arbeit geben. Die Jugendlichen erhielten Fragebögen zum Stadtteil/ Leben im Stadtteil, der nicht nur von Ihnen selbst ausgefüllt wurde, sondern anhand dessen sie bis zum nächsten Treffen Menschen in ihrer Umgebung interviewen sollten. Dieser Arbeitsauftrag sollte dem Zweck dienen, dass die TeilnehmerInnen ein umfassenderes Bild vom Stadtteil gewinnen, evtl. Anregungen und Anstöße für spätere Motive bekommen. (Gefragt wurde nach Lieblingsorten und Orten, die gemieden werden, nach Freizeitaktivitäten und danach, was vermisst oder als überflüssig gesehen wird)

Der 3. Tag (Sa, 03.02.07, 11 - 16 Uhr) diente dem Austausch über die gewonnenen Erkenntnisse bei den Befragungen, weitere Befragungen wurden durchgeführt, weitere fotografische Aspekte wurden besprochen. Zum Abschluss bekamen die Jugendlichen erneut eine Einwegkamera. Diesmal mit dem konkreten Arbeitsauftrag sich auf die Suche nach einem Motiv zu begeben. Positive und / oder negative Seiten von Herten-Süd konnten dokumentiert, Lieblingsorte und Orte, die gemieden werden, konnten fotografiert und Motive, die symbolisch für etwas stehen, konnten festgehalten werden. Letztendlich sollten die Kinder und Jugendlichen auf diese Weise „ihr Foto" schießen.

Am 4. Tag (Die, 27.02.07, 16 - 19 Uhr) wählten die TeilnehmerInnen die Bilder, die vergrößert und ausgestellt werden sollten.

Der 5. Tag (Sa, 03.03.07) diente der Vorbereitung der Ausstellung - Bilderrahmen wurden bearbeitet und anschießend die Fotos eingerahmt.

Die Kinder und Jugendlichen machten eine ganze Reihe „schöner“ Fotos. Für ein Bild mussten sich die TeilnehmerInnen dann entscheiden, welches in der Ausstellung präsentiert werden sollte. Carlo Ercolani fertigte Portraits und kurze Steckbriefe zu allen FotografInnen an. Den Steckbriefen sind kurze Mottos, Aussagen der Jugendlichen zum Stadtteil / zum Leben im Stadtteil bzw. zu dem, was sich die Kinder und Jugendlichen vom Stadtumbau-Programm und für die Zukunft Herten-Süds erhoffen.

Zum Hintergrund:

Herten-Süd wurde 2005 in das Bund-Länder-Förderprogramm Stadtumbau-West aufgenommen. Mit dem Stadtumbau-Programm soll der Stadtteil in den nächsten Jahren für seine BewohnerInnen wieder attraktiver und l(i)ebenswerter werden. Der Mobilen Jugendarbeit Herten-Süd (MOJA) ist es ein Anliegen, dass der Stadtteil dies auch für Kinder und Jugendliche wird. Die Mitarbeiter der MOJA sehen sich in dieser Hinsicht sowohl als Ansprechpartner wie auch als Interessenvertreter der Heranwachsenden.

Die MOJA wollte jungen Menschen die Gelegenheit geben, sich am Prozess des Stadtumbaus zu beteiligen und es entstand die Idee der Durchführung eines Fotoprojekts, das Kindern und Jugendlichen die Darstellung des Stadtteils aus ihrer Sicht ermöglicht. Wie sehen, erfahren und erleben Kinder und Jugendliche den Süder Stadtteil? Die Ergebnisse werden der Öffentlichkeit im Rahmen einer Fotoausstellung und der nächsten Stadtteilkonferenz präsentiert werden.

TeilnehmerInnen des Projektes:

Betül Altinoba
Beyza Altinoba
Jülide Altinoba
Maik Carstensen
Kaan Gürpinar
Justin Ruppik
Denise Scholz
Sarah Scholz
Alina-Kim Thiel
Chaoka Uphoff
Bahattin Üstüntas
Dilara Üstüntas
Susan Wallborn
Emine Yavas
Hale Yavas

Pressekontakt: Pressestelle, Svenja Küchmeister, Telefon: 02366/303227, eMail: s.kuechmeister@herten.de



Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten:

Ausstellung "Mein Stadtteil Herten Süd" - Bahattin Üstüntas (03/07)

Ausstellung "Mein Stadtteil Herten Süd" - Gruppe (03/07)

Ausstellung "Mein Stadtteil Herten Süd" - Volker Lindner (03/07)