Magdeburg.
Die Landeshauptstadt Magdeburg ist in diesem Jahr Partnerstadt der Deutschen Welthungerhilfe e.V. „Hunger ist eine der schlimmsten Geißeln der Menschheit“, sagte Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper heute bei einer Pressekonferenz zum Auftakt der Partnerschaft. „Wir wollen darauf aufmerksam machen, dass weltweit noch immer Millionen von Menschen nicht ausreichend zu essen haben, und wir wollen helfen.“ Gemeinsam mit der Vorsitzenden der Deutschen Welthungerhilfe e.V. Ingeborg Schäuble und dem Botschafter der Republik Angola S. E. Alberto do Carmo Bento Ribeiro stellte OB Trümper die wichtigsten Vorhaben der Partnerschaft vor.
Im Rahmen ihres Besuches in Magdeburg trug sich die Vorsitzende der Deutschen Welthungerhilfe Ingeborg Schäuble ins Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein. „Fast 27 Jahre litten die Menschen in Angola unter einem Bürgerkrieg. Jetzt herrscht endlich Frieden. Ich freue mich sehr darüber, dass wir gemeinsam mit Magdeburg die Ärmsten der Armen in diesem Land unterstützen. Schon zu Beginn unseres gemeinsamen Engagements war zu spüren: Die Magdeburgerinnen und Magdeburger wollen ein Zeichen setzen – gegen Hunger und Armut in der Welt. Dafür bin ich sehr dankbar und freue mich auf ein erfolgreiches Jahr ganz im Sinne unseres gemeinsamen Mottos: Hunger bekämpfen – Zukunft schenken.“ Erklärte Ingeborg Schäuble heute zum offiziellen Auftakt des Partnerschaftsjahres.
Ideen und Aktionen
Rund um den Internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November wird unter dem Motto der diesjährigen Partnerschaft „Hunger bekämpfen – Zukunft schenken. Magdeburg macht mit“ eine Projektwoche an allen Magdeburger Schulen stattfinden, deren Höhepunkt ein stadtweites Lernfest am 23. November sein wird. Im Rahmen der Projektwoche finden an den Schulen Aktionen statt wie
- WeltFrühstück – ein Unterrichtsangebot der Welthungerhilfe rund um Ernährung in aller Welt und das Menschenrecht auf Nahrung
- WeltGeschichten – rund um Kulturen der Welt unter dem Motto „Afrika zum Greifen nah“
- Stopp Kinderarbeit. Schule ist der beste Arbeitsplatz – ein Projekt zur Grundbildung für alle und die Abschaffung jeglicher Kinderarbeit
- Virus Free Generation – über Ursachen und Folgen von HIV und AIDS weltweit und Wege zu ihrer Bekämpfung
- LebensLäufe – ein sportliches Angebot mit Spiel, Spaß und Solidarität
Rund um den Welternährungstag am 16. Oktober organisiert die Deutsche Welthungerhilfe traditionell die Woche der Welthungerhilfe, in deren Rahmen verschiedene Informationsveranstaltungen und Benefizaktionen zugunsten der Welthungerhilfe stattfinden werden, u.a. Lesungen und Vorträge.
Darüber hinaus wird es über das gesamte Jahr Einzelaktionen geben, z.B.
- eine Lesenacht mit Prominenten in den Grusonschen Gewächshäusern, organisiert von den Städtischen Werken am 28.04.
- Kooperationen mit dem 1. FCM und dem SCM, u.a. am 2.05. und 16.06.
- Ausstellungen
- Lesungen
- Benefiz-Aktionen
Die Seniorenvertretung Magdeburg wird mit einer besonderen Initiative die Sammlung von Spenden unterstützen. Unter Anleitung der Magdeburger Textilkünstlerin Helga Borisch wird ein etwa 2 x 3 Meter großer Wandbehang entstehen, an dessen Gestaltung vor allem Bewohner der städtischen Alten- und Pflegeheime, aber auch Prominente der Stadt mitwirken. Der Wandteppich besteht in Anlehnung an ein Gemälde von Paul Klee aus rund 140 in ihrer Anordnung festgelegten, farblich unterschiedlichen Stoffquadraten, die individuell gemäß dem Thema "Wärme" bemalt, bestickt, bedruckt, beklebt oder in anderen Techniken gearbeitet werden. In der "Woche der Welthungerhilfe" werden die einzelnen Quadrate zu einem Gesamtkunstwerk zusammengefügt und zugunsten der Welthungerhilfe versteigert. Eines der Quadrate wird die Vorsitzende der Welthungerhilfe Ingeborg Schäuble vom Schirmherrn der Welthungerhilfe, Bundespräsident Horst Köhler, signieren lassen.
„Unser Veranstaltungskalender ist schon gut gefüllt, aber es ist noch Platz für weitere Ideen und Aktionen“, so OB Trümper heute zum offiziellen Auftakt des Partnerschaftsjahres. „Natürlich wollen wir mit Spenden helfen, die Not vor Ort zu lindern. Darüber hinaus ist es uns wichtig, insbesondere die nachwachsenden Generationen zu sensibilisieren für die Situation der Menschen in der dritten Welt, für andere Kulturen und Lebensgewohnheiten.“
Zahlreiche Prominente aus Politik, Sport und Kultur unterstützen die Partnerschaft, darunter der angolanische Botschafter S.E. Alberto Benito DC Ribeiro, Sachsen-Anhalts Landtagspräsident Dieter Steinecke, die Schwimmerin Antje Buschschulte und Radsportlegende Täve Schur. Sie werden im Laufe des Jahres konkrete Aktionen des Partnerschaftsjahres unterstützen. Täve Schur war bereits am 21. Oktober 2006 bei der Staffelstabübergabe von der Partnerstadt 2006 München an Magdeburg dabei.
Hilfe für Angola
Die Landeshauptstadt Magdeburg wird im Rahmen ihrer Partnerschaft insbesondere das Dorf Mangue im Westen von Angola unterstützen. Auf dem angolanischen Hochplateau gelegen gehört Mangue zu den 15 Dörfern oder Regionen weltweit, die von der Deutschen Welthungerhilfe als „Millenniumsdörfer“ ausgewählt wurden. An ihrem Beispiel soll gezeigt werden, dass es möglich ist, die Lebensverhältnisse von Menschen in Not dauerhaft zu verbessern. In dem von großer Armut betroffenen Mangue sind es vor allem Kinder, die von Verbesserungen bei der Ernährung, der Gesundheitsvorsorge und der Bildung profitieren werden.
Hier leben 90 Prozent der rund 1350 Einwohner in Armut. Sie alle mussten während des Krieges aus ihrer Heimat flüchten und Mangue wurde größtenteils zerstört. Glücklicherweise blieb zumindest der überwiegende Teil der Felder minenfrei, so dass Rückkehrer mit landwirtschaftlichen Werkzeugen und Saatgut von der Welthungerhilfe aus eigener Kraft beginnen können, sich wieder eine Existenz aufzubauen.
Um die medizinische Versorgung der Bewohner zu verbessern, soll in Mangue eine Gesundheitsstation wieder aufgebaut werden und Eltern lernen in Aufklärungsveranstaltungen, wie Hygiene und richtige Ernährung Infektionskrankheiten reduzieren können. Hierzu werden Frauen aus der Dorfgemeinschaft zu Beraterinnen ausgebildet, die den Familien als Ansprechpartnerinnen zur Verfügung stehen. Ein Engagement in diesem Bereich bedeutet einen entscheidenden Beitrag zur Senkung der Kinder- und Müttersterblichkeit im Dorf.
Nur 60 Prozent der Kinder Mangues gehen regelmäßig zur Schule, davon lediglich 40 Prozent Mädchen. Im Millenniumsdorf wird die Welthungerhilfe eine zerstörte Schule wieder aufbauen und eine weitere neu errichten, um den Rahmen für einen gesicherten Zugang zu Bildung zu schaffen.
Für Rückfragen:
Deutsche Welthungerhilfe (DWHH): Karina Kunze
Tel.: 0391/7 31 20 46
E-Mail: Karina.Kunze@gmx.de
Weitere Informationen unter www.magdeburg.de und www.magdeburg.de/welthungerhilfe sowie www.welthungerhilfe.de