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Münster, 23.05.2007

6330 Kubikmeter Faulschlamm und nichts zu sehen
Taucher inspizierten die Faultürme der Hauptkläranlage

Münster (SMS) Tauchen. Tiefseewelten, Fische, Korallen, Sauerstoff, Abenteuer. Wer für das städtische Tiefbauamt taucht, dem bleibt zumindest das Abenteuer. Auf dem Gelände der Hauptkläranlage inspizierten Berufstaucher jetzt die beiden 25 Meter hohen Faultürme mit jeweils 6330 Kubikmeter Schlamm.

Bis an die Kante reicht der Faulschlamm in beiden Türmen. In ihnen lagert, was in den Vorklärbecken der Hauptkläranlage in Coerde auf den Grund sinkt. Dazu kommt der überschüssige Belebtschlamm, der ständig zunimmt, weil sich die in ihm lebenden Bakterien konstant vermehren. Dort hinein müssen die Taucher. Sie sollen prüfen, ob die Leitungen in den Faultürmen noch intakt sind und ob sich Sand am Grund abgelagert hat. Sehen können sie nichts, nur fühlen. Für den Fall, dass sie kleinere Schäden feststellen, können sie diese mit Hilfe von Spezialwerkzeugen gleich vor Ort reparieren – tastend, versteht sich.

Mit Taucherglocken wie beim Tiefseetauchen sind die beiden Männer gut geschützt. Gäbe es die Taucher nicht, müsste das Tiefbauamt die Faultürme für die Inspektion ganz entleeren. Das wäre deutlich teurer und auch technisch nicht ganz anspruchslos. Denn in solch einem Fall müssten ein mobiles Ersatzquartier und leistungsstarke Pressen für die 12 660 Kubikmeter Schlamm gefunden werden.

Seit 1974 sind die Türme der münsterschen Kläranlage bereits in Betrieb. Unter Ausschluss von Sauerstoff wird dort die organische Masse in etwa 20 Tagen von Bakterien gefressen und verstoffwechselt, bis am Ende deutlich geruchsärmerer Schlamm und Klärgas übrig bleiben. Das Klärgas besteht zu 60 Prozent aus Methan und zu 40 Prozent aus Kohlendioxid und wird im Blockheizkraft nebenan in Strom und Wärme umgewandelt.

Der Klärschlamm wird mit Hilfe von Eisenlösung noch entwässert und verliert auf diese Weise den größten Teil, nämlich etwa 90 Prozent, seines Volumens. Wenn unter Zugabe von Kalk die letzten Bakterien im Schlamm ihr Leben gelassen haben, wird der Klärschlamm als gefragter Dünger in der Landwirtschaft verwertet. Zwei bis drei Lkw des Gütesiegel-zertifizierten münsterschen Qualitätsdüngers verlassen täglich die Hauptkläranlage.

Bild: Hinab geht´s ins 35 Grad warme Schlammbad. Die Taucher kontrollieren das Innenleben der Faultürme an der Kläranlage. Foto: Presseamt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


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Taucher im Faulturm

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