Magdeburg.
Mit einem ersten Spatenstich beginnt heute die Neuerschließung des Gewerbegebietes am Hafenbecken I und II in Magdeburg-Rothensee. „Diese Maßnahme wird notwendig, weil die vorhandene Infrastruktur am Altindustriestandort in keiner Weise den heutigen Anforderungen entspricht“, begründet Magdeburgs Wirtschaftsbeigeordneter Dr. Klaus Puchta die Investition. Zum Jahresende soll die Neuerschließung komplett abgeschlossen sein.
„Der Hafen Magdeburg ist nicht nur das bedeutendste Logistik-Zentrum im Norden von Sachsen-Anhalt, sondern auch ein stark expandierender Industriestandort. Deshalb haben wir uns entschlossen, die Erschließungskosten für diese weitere Gewerbefläche im Hafengelände zu 80 Prozent mit Mitteln aus der GA-Förderung zu begleichen“, sagte Wirtschaftsstaatssekretär Detlef Schubert anlässlich des heutigen 1. Spatenstichs.
„Das Gebiet bietet logistisch die besten Voraussetzungen. So ist von vielen Grundstücken ein Hafenumschlag möglich. Nur die Erschließung des Gebietes ist in einem desolaten Zustand. Mit der Neuerschließung erhoffen wir uns bessere Vermarktungschancen für die freien Flächen und wollen gleichzeitig die bestehenden Betriebe am Standort halten“ so Magdeburgs Wirtschaftsbeigeordneter Dr. Klaus Puchta zum Start des Vorhabens.
Auf Initiative des städtischen Wirtschaftsdezernates und der MDSE Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft mbH wurden bereits 2005 die ersten Gespräche zur gemeinsamen Erschließung des 40 Hektar großen Gebietes mit den Grundstückseigentümern, den angesiedelten Firmen und dem Wirtschaftministerium des Landes Sachsen-Anhalt angeschoben. „Alle Akteure waren sich einig, dass hier so schnell wie möglich eine zeitgemäße Erschließung umgesetzt werden muss und haben den Baubeginn möglich gemacht“ dankt Dr. Klaus Puchta allen Beteiligten für die Zusammenarbeit.
Neben der Landeshauptstadt Magdeburg ist als Projektträger die MDSE Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft mbH tätig. Die Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt (GSA) hat die Projektsteuerung übernommen.
Die Finanzierung der parallel zur Neuerschließung erforderlichen Altlastensanierung erfolgt auf Grundlage eines Vertrages zwischen den Projektträgern und der Landesanstalt für Altlastenfreistellung (LAF).
Derzeit müssen sich täglich bis zu 300 LKWs noch über eine schmale Plattenstraße, die Mitte des vorigen Jahrhunderts errichtet wurde, quälen. Aus dieser Zeit stammt auch die Erschließung des Areals, auf dem ehemals eine Zinkhütte und ein Asbestzementwerk angesiedelt waren, so dass eine baubegleitende Altlastensanierung erforderlich ist. Dazu stellt die Landesanstalt für Altlastenfreistellung im Auftrag des Landes rd. 250.000 Euro bereit.
Die Investitionskosten zur Umsetzung der geförderten Erschließungsmaßnahme betragen insgesamt 2,65 Mio. Euro, davon werden 2,047 Mio. Euro aus dem europäischen Fond für regionale Entwicklung vom Bund und vom Land Sachsen-Anhalt getragen. Die notwendige Komplementärfinanzierung wurde von den Städtischen Werken Magdeburg sowie den ansässigen Firmen bzw. Grundstückseigentümern bereitgestellt.
Geplant ist, das vorhandene Straßennetz (Betriebsstraßen) teilweise weiterhin zu nutzen und entsprechend zu sanieren. Aufgrund der Altlasten- und Baugrundproblematik werden die neuen Straßen auf den vorhandenen Plattenstraßen im sogenannten Hocheinbau errichtet. Eine neue Stichstraße (Planstraße B) sichert die Erschließung der Grundstücke im östlichen und mittleren Bereiche des Gewerbeparkes.
Darüber hinaus werden die erforderlichen Medienanschlüsse für Trinkwasser, Abwasser, Elektro, Straßenentwässerung, Telekommunikation im Gehweg bzw. in den angrenzenden Seitenbereichen verlegt. Dabei wird das vorhandene Trinkwassernetz erweitert und das Stromnetz den aktuellen Erfordernissen angepasst. Auch das Entwässerungssystem muss neu errichtet werden. Für die Ableitung von Regenwasser und Abwasser ist entsprechend den geltenden Regeln ein Trennsystem vorgesehen.
Das Bauvorhaben soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die Erreichbarkeit aller ansässigen Unternehmen während der Bauphase wird sichergestellt, wobei während der Bauarbeiten mit Einschränkungen zu rechnen ist. „Ich bin sicher, dass wir gegenseitigen Einvernehmen auch diese Hürde meistern werden und setze weiterhin auf die kooperative Zusammenarbeit aller Partner“, so Magdeburgs Wirtschaftsbeigeordneter Dr. Klaus Puchta.
Fakten zur Investition:
Kosten:
Investitionskosten: 2,650 Mill. €
davon :
Fördermittel: 2,047 Mill. €
Komplementärmittel und Eigenanteil Energieversorgungsunternehmen: 603.000 €
Altlastensanierung: ca. 250.000 €
Die Akteure:
- Ministerium Für Wirtschaft und Arbeit sowie Investitionsbank und Landesverwaltungsamt als Fördermittelgeber
- Dezernat für Wirtschaft, Tourismus und regionale Zusammenarbeit: Fördermittelempfänger für die Landeshauptstadt Magdeburg, Leitung des Projektes
- Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungsgesellschaft mbh (MDSE): Erschließungsträger
- Landesanstalt für Altlastenfreistellung (LAF): trägt die Kosten der Altlastenentsorgung im Zuge der Erschließungsmaßnahme
- Grundstücksfonds Sachsen-Anhalt (GSA): Projektsteuerung
- SWM: Medienversorgung Trinkwasser, Elektro
- Planungsbüro IVW: Planung und Bauoberleitung
- Planungsbüro pmi: Örtliche Bauüberwachung
- Bauausführende Firma: ARGE Hafenbecken I und II, Strabag /Eurovia.