Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 26. November 2007

„Schlag auf Schlag“ – Gedichte zum Nachdenken

Finissage zur Ausstellung „Hinsehen! Handeln!“

Bocholt (pd).

Zur Abschlussveranstaltung der Ausstellung „Hinsehen! Handeln! - Häusliche Gewalt“ fand am Sonntag, 25. November 2007, um 11.00 Uhr im Medienzentrum Bocholt eine Lesung mit den Autorinnen Bärbel Pfeifer aus Bocholt und Gea Runte aus Rhede statt.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Bocholt, Annette Hünting, begrüßte die Anwesenden und lud sie zum Zuhören der nachdenklichen Texte und Gedichte zum Thema Gewalt gegen Frauen und Mädchen ein. „Wir haben zu diesem Thema eine Grenz- und Gradwanderung unternommen“, erklärte Bärbel Pfeifer zu Beginn der Lesung, „in dem wir versuchen, es heute auf lyrische Weise zu beleuchten.“.

In ihren lyrischen und prosaischen Texten zum Thema Gewalt gegen Frauen erzählten die beiden Autorinnen eindrucksvoll, wie Frauen die verschiedensten Arten von Gewalt erfahren und verarbeiten, wie sie kämpfen und wie sie sich letztlich vom erlittenen Trauma befreien konnten.

Mit bestimmter und klarer Stimme trug Bärbel Pfeifer ihr erstes Gedicht mit dem Titel „Schlag auf Schlag“ vor. Genauso wie dieser Text handelte auch ihr zweites Gedicht „Tretminen“ vom Alptraum der Frauen, die in ihrem Zuhause der Gewalt ihrer Männer ausgesetzt wurden. Auch der Missbrauch einer Tochter durch den Vater wurde literarisch in dem Gedicht „Prinzessin“ behandelt.

Gea Runte hat ihre Texte und Gedichte aus den Erfahrungen ihrer praktischen Arbeit bei verschiedenen Organisationen geschrieben. Ihr erster Text „Gedankenfreiheit“ entstand nach ihrer Arbeit für amnesty international. Er behandelte die fehlende Meinungsfreiheit von Frauen und ihre Folgen. Das Märchen von Gea Runte „Der König mit den zwei Kronen“ bildete den Hauptteil dieser Finissage. Runte las die Geschichte eines Königs, der sich durch den tragischen Verlust seiner Königin zu einem bestimmenden Tyrannen verwandelte. Wie bei Märchen üblich, deutete sich in der Geschichte eine positive Entwicklung an; das Ende blieb jedoch offen.

Der letzte Text von Bärbel Pfeifer trug den hoffnungsvollen Titel „Phönix aus der Asche“. Pfeifer hatte dieses Gedicht einer Freundin gewidmet, die sich aus der häuslichen Gewalt befreien konnte und nun ihr eigenständiges Leben führt.

Hochkonzentriert und spannungsgeladen, verbunden mit Betroffenheit, verfolgten die Zuhörerinnen und Zuhörer diese Finissage. Die Texte und Gedichte wiesen Lichtblicke und Hoffnungsschimmer auf, die Wege aus der Gewalt zeigten. Abschließend forderte Bärbel Pfeifer die Gäste getreu dem Motto der Ausstellung auf, bei Gewalt gegen Frauen hinzusehen und zu handeln.

Für die musikalische Umrahmung sorgte an diesem Vormittag das Querflötentrio der Musikschule Bocholt-Isselburg-Rhede mit Anna Schlenter, Larissa Tenbergen und Sarah Espeter.

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Fachbereich Zentrale Verwaltung, Petra Taubach (stv. Gleichstellungsbeauftragte), Tel.-Nr. 0 28 71 / 95 33 28, e-mail: ptaubach@mail.bocholt.de


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Bärbel Pfeifer und Gea Bunte