29. November 2007

Kreisveterinäramt des Kreises Viersen berichtet: Keine neuen Ausbrüche der Blauzungenkrankheit (mit Foto)

Kreis Viersen

Seit einer Woche gibt es im Kreis Viersen keine neuen Ausbrüche der Blauzungenkrankheit mehr. Das berichtet Dr. Helmut Theißen, Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Kreises Viersen. Zwar gebe es noch vereinzelt Verdachtsfälle, die überprüft werden müssen, doch "insgesamt haben die Aktivitäten der Mücken, die diese Erkrankung übertragen, nachgelassen und damit ist auch der Infektionsdruck in den Rinder- und Schafherden gesunken", so Theißen. Grund dafür sei der Kälteeinbruch der vergangenen Wochen. "Durchschnittliche Tagestemperaturen unter zehn Grad und Nachtfrost reduzieren die Anzahl der Mücken. Es wäre deshalb gut, wenn es weiter kalt bliebe, vielleicht sogar noch etwas kälter würde."

Insgesamt waren in diesem Jahr im Kreis Viersen 92 Rinderbestände mit etwa 13.000 Rindern und 30 Schafbestände mit rund 1.400 Schafen von der durch Mücken übertragenen Virusinfektion betroffen. "150 Schafe und 103 Rinder sind verendet oder mussten eingeschläfert werden", berichtet Theißen. Zum Vergleich: Im Jahr 2006 trat die Blauzungenkrankheit nur in 14 Beständen auf. "Man vermutet, dass das Virus nun auch von heimischen Mückenarten übertragen wird. Dies könnte eine Ursache für die hohe Anzahl an Erkrankungen sein", so Theißen. Normalerweise wird der Erreger der Blauzungenkrankheit nur durch eine spezielle Mückenart, die so genannten Gnitzen, weitergegeben.

Zur Zeit wird fieberhaft an einem Impfstoff für Schafe und Rinder gearbeitet. Nach Auskunft des NRW-Landwirtschaftsministeriums soll dieser im Mai 2008 auf den Markt kommen. "Dann besteht Hoffnung, dass sich eine derartige Epidemie im kommenden Jahr nicht wiederholt", so Helmut Theißen.

Die direkten Schäden durch Tierverluste in den Ausbruchbeständen werden vom Veterinäramt erfasst. "Die Folgeschäden wie mögliche Leistungsminderungen, Frühaborte (Fehlgeburten), Unfruchtbarkeiten und Kosten der Behandlung erkrankter Tiere können nur durch den einzelnen Betriebsinhaber ermittelt werden. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die wirtschaftlichen Schäden sehr groß sind", sagt Theißen. Weitere Informationen beim Veterinäramt unter der Telefonnummer 02162-391311, -1312 oder -1314.

Blauzungenkrankheit:

Die Erkrankung kann bei den Tieren ohne erkennbare Krankheitsanzeichen verlaufen. In einigen Fällen haben die Tiere aber massive Krankheitserscheinungen. Acht bis zehn Tage nach der Infektion steigt die Körpertemperatur. Die Maulschleimhäute erscheinen gerötet und schwellen an. Die Tiere speicheln stark und haben Schaum vor dem Mund. Die Zunge schwillt an, wird blau und infolge der Schwellung kann die Zunge aus dem Maul heraushängen. Im weiteren Verlauf der Krankheit zeigen sich Erosionen (Geschwüre) am so genannten Flotzmaul zwischen Naseneingang und Oberlippe und der Nasenschleimhaut. Es kommt zu eitrigem Nasenausfluss. Infolge einer Veränderung am Kronsaum der Klauen sind vermehrt Lahmheiten festzustellen. Für die Tiere mit diesen massiven klinischen Erscheinungen kann die Infektion oft tödlich enden. In diesen Fällen sollte auch eine Einschläferung in Erwägung gezogen werden.

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Theißen, Dr. Helmut

Leiter des Veterinär- und Lebensmittelüberwachungsamtes des Kreises Viersen Foto: Alois Müller - Kreis Viersen/Abdruck honorarfrei
Theißen, Dr. Helmut

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