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Stadtmuseum Münster feiert die Bildhauerin zum 175. Geburtstag mit großer Retrospektive Münster. (SMS) Sie ertrotzt ein Akademiestudium und führt ein eigenes Atelier. Sie stemmt sich gegen die Konventionen ihrer Zeit, lebt ein Leben für die Kunst und kann als eine der weltweit wenigen Bildhauerinnen davon existieren. Elisabet Ney (1833-1907) war schillernde Persönlichkeit und künstlerische Ausnahmeerscheinung zugleich. Mit einer großen Retrospektive ruft das Stadtmuseum Münster Deutschlands bedeutendste Bildhauerin des 19. Jahrhunderts zurück ins Gedächtnis, die vor 175 Jahren in dieser Stadt geboren wurde, auf Weltausstellungen vertreten war und es in Amerika bis zum eigenen Museum brachte. „Ich hätte nicht geglaubt, dass es ein so liebenswürdiges Mädchen geben könnte“. Arthur Schopenhauer, für seine Menschenscheu bekannt, schmilzt 1859 dahin bei den Begegnungen mit der jungen Münsteranerin. Wer war Elisabet Ney, aus deren Künstlerhand die einzige Schopenhauer-Büste stammt, die zu Lebzeiten des Philosophen gefertigt wurde? Der Könige, Staatsmänner und Gelehrte Modell sitzen. Die so begabt ist, dass männliche Kritiker verbreiten, die Werke könnten nicht von einer Frau stammen. Museumsdirektorin Dr. Barbara Rommé: „Elisabet Ney zählt zu den bedeutendsten Persönlichkeiten in der Kunstwelt des 19. Jahrhunderts“. Heute ist sie nahezu vergessen. „Zu Unrecht“, meint Barbara Rommé. „Elisabet Ney gehört zu den Pionieren ihres Fachs. Es ist an der Zeit, diese Bildhauerin wieder zu entdecken“. Unter der Schirmherrschaft des US-Botschafters Die ambitioniert gemacht Schau unter der Schirmherrschaft des US-Botschafters William R. Timken, Jr., lädt dazu ein. Ein Wand füllendes Altersbild zeigt Elisabet Ney in ihrem Atelier im texanischen Austin. Als diese Fotografie um 1895 entsteht, hat die Künstlerin es auch in Amerika, ihrer neuen Wahlheimat, geschafft. Mit Statuen ist sie auf der Weltausstellung in Chicago vertreten. Ney-Büsten schmücken bis heute das US-Parlamentsgebäude, das Kapitol in Washington DC. Eine illustrierte Biografie nimmt den Ausstellungsbesucher in Münster mit auf eine Informationsreise durch ein bewegtes Künstlerleben. Die Tochter eines einfachen Steinmetzen lernt in der väterlichen Werkstatt am Bohlweg in Münster. Als erste Frau darf das Ausnahmetalent aus Westfalen an der Kunstakademie München studieren. Der berühmte Christian Daniel Rauch wird ihr Lehrer in Berlin. Fortan macht Elisabet Ney die Kunst zum Zentrum ihres Lebens. Dr. Barbara Rommé: „Als Künstlerin und als Frau kämpft die Bildhauerin ein Leben lang für Selbstständigkeit und Unabhängigkeit - sie bleibt `Herrin ihrer Kunst`“. Historische Fotos, Gemälde und Dokumente zeichnen diesen Weg nach. Die Marke Elisabet Ney Die Ney inszeniert sich als Künstlerpersönlichkeit. Trägt für eine Frau des 19. Jahrhunderts ihr Haar außergewöhnlich kurz. Sie verheimlicht ihre Ehe mit dem schottischen Arzt und Forscher Edmund Montgomery, weil die Gesellschaft ihr als `Fräulein` mehr Rechte zugesteht. Streicht kurzerhand das „h“ im Vornamen, um unverwechselbarer aufzutreten. Ihre Reisen führen die exzentrische Künstlerin quer durch Europa. Sie porträtiert Monarchen, Gelehrte und Wissenschaftler - den italienischen Freiheitskämpfer Garibaldi, Otto von Bismarck, den Chemiker Justus von Liebig. Diese Arbeiten stehen im Zentrum der Retrospektive. Dank vieler Leihgaben, etliche kommen aus den USA, eröffnet sich ein umfassender Blick auf das künstlerische Werk Elisabet Neys. Darunter ist die Bildnisbüste von Ludwig II. In vielen Porträtsitzungen beim Märchenkönig hatte Elisabet Ney die Modellierung eines Standbildes vorbereitet. Gezeigt wird auch ein Bildnismedaillon Cosima Wagners. Ihre langjährige Weggefährtin Ney zeigt sie im Profil, mit weichen Gesichtszügen. "Die beiden Frauen verband trotz ihrer ungleichen Charaktere die Liebe zur Kunst", so Museumsdirektorin Dr. Rommé. "Und beide besaßen eine enorme Willenskraft und Zielstrebigkeit". Die Ausstellung wird von zahlreichen Förderern unterstützt: Kunststiftung NRW, LWL-Kulturstiftung, Ernst von Siemens Kunststiftung, Land NRW, Kulturstiftung der Sparkasse Münster, Sparkasse Münsterland Ost, Förderverein Stadtmuseum Münster e.V. Info: Ausstellung „Herrin ihrer Kunst: Elisabet Ney. Bildhauerin in Europa und Amerika“. 27. Januar bis 25. Mai 2008, Stadtmuseum Münster, Salzstraße 28; dienstags bis freitags 10 bis 18 Uhr, samstags/sonntags 11 bis 18 Uhr; Katalog zur Ausstellung, 300 Abbildungen, 304 Seiten, mit CD-Rom, 28 Euro im Museumsshop, ca. 38 Euro im Buchhandel. Fotos: Elisabet Ney - gesehen von dem Maler Friedrich Kaulbach im Jahre 1860. Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei. Bildnisbüste Arthur Schopenhauer, Gips, 1859 (Abguss 1997), Stadtmuseum Münster Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei. Bildnismedaillon Cosima Wagner, Gips, Entwurf 1859 Klassik Stiftung Weimar Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei. Büste Giuseppe Garibaldi, Marmor, 1866 Collection of the Modern Art Museum of Fort Worth /Texas Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei. Bildnisbüste König Ludwig II., Marmor, Entwurf und Ausführung 1869 Bayerisches Nationalmuseum, München Foto: Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Museumsdirektorin Dr. Barbara Rommé in der Ney-Ausstellung.
Foto: Presseamt Stadt Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.
Zu dieser Meldung können wir Ihnen folgende Medien anbieten: Elisabet Ney
Werke von Elisabet Ney: Arthur Schopenhauer
Werke von Elisabet Ney: Cosima Wagner
Werke von Elisabet Ney: Giuseppe Garibaldi
Werke von Elisabet Ney: König Ludwig II.
Dr. Barbara Rommé
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Herausgeberin: Stadt Münster, Presse- und Informationsamt, 48127 Münster Tel. 02 51/4 92-13 00, -13 01, -13 02, Fax 02 51/49 2-77 12 www.muenster.de/stadt/medien, presseamt@stadt-muenster.de |
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