Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 28. Februar 2008

Vor hundert Jahren: Feuer zerstörte Lagerhaus

Stadtarchiv präsentiert das historische Foto des Monats März

Bocholt.

Die historische Aufnahme aus dem Jahr 1912, die das Stadtarchiv Bocholt als Foto des Monats März 2008 auswählte, zeigt dem Betrachter den Übergang von der Kaiser-Wilhelm- in die Neustraße.

Auf der rechten Seite ist die Ruine des Lagerhauses der Firma Witwe P. Willemsen zu sehen, das vor genau 100 Jahren, am 14. März 1908, zusammen mit den Büroräumen des Unternehmens durch ein Feuer zerstört wurde. Die Löscharbeiten sorgten seinerzeit für Aufregung, weil die im Jahr zuvor neu gegründete Städtische Freiwillige Feuerwehr zunächst mit nicht genügend Wehrleuten vor Ort sein konnte und sowohl neugierige Passanten, einige Fabrikarbeiter als auch ein Fabrikant selbst unter Androhung der Verhaftung zur Hilfeleistung angehalten wurden. Angesichts der nicht mehr zu rettenden Bauten beschränkte sich die Feuerwehr auf den Schutz der Weberei, was dann schließlich auch gelang.

 

Das ruinöse Lagergebäude beließ man noch mehrere Jahre in diesem Zustand, ehe es wieder aufgebaut wurde. Auf dem anschließenden Grundstück, das hier mit einem hohen Eisengitter eingezäunt ist, entstand im Jahre 1922 der prächtige Bau der Deutschen Bank, nach dem Zweiten Weltkrieg besser bekannt als Café Eilers. Auf der gegenüber liegenden Seite, an der Grenze zur Neustraße, lagen die von hohen und dichten Bäumen umgebenen Villen der Fabrikanten Albert Urbach und Felix Schwartz. In Richtung Innenstadt schließlich endete an dieser Stelle die Kaiser-Wilhelm-Straße – damals noch Kaiserstraße. Über die 1894 neu erbaute, aus Eisen konstruierte Aa-Brücke ging man am rechts liegenden Haus Radhauer vorbei in das Stadtzentrum.

Text: Wolfgang Tembrink (Stadtarchiv Bocholt)

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Stadtarchiv Bocholt, 02871/953349


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Das Lagerhaus rechts im Bild wurde durch das Feuer massiv zerstört (Foto: Stadtarchiv Bocholt)