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Presseinformation

25. Februar 2008
Bei niedrigen Warmwasser-Temperaturen droht die Legionärskrankheit
Das Kreis-Gesundheitsamt weist auf Gefahren hin

Kreis Steinfurt. Niedrige Warmwassertemperaturen sind nicht ungefährlich – darauf weist das Kreis-Gesundheitsamt jetzt aus aktuellem Anlass hin.

 

Ausgerechnet ein Arzt aus dem Kreis Steinfurt bekam dies kürzlich zu spüren. In seiner Wohnung betrug die Temperatur des Warmwassers durch einen technischen Defekt nur rund 30 bis 40°C. Er bekam eine Lungenentzündung. In seinem Blut fanden sich Legionellen, ebenso aber auch in seinem warmen Leitungswasser, hier sogar in extrem großer Zahl.

 

Die Legionärskrankheit ist eine gefährliche Lungenentzündung. Sie wird durch die Einatmung bestimmter Bakterien, sogenannter Legionellen, ausgelöst. Diese befinden sich normalerweise in geringer Menge im Trinkwasser. In Warmwassersystemen können sie sich stark vermehren.

 

Nach einer Studie des Hygieneinstituts des Universitätsklinikums Münster können große Mengen von Legionellen nicht nur in Warmwassersystemen von Großgebäuden wie Sporthallen, Krankenhäusern, Altenheimen und Hotels vorkommen, sondern auch im warmen Wasser von Wohnhäusern. Das kann immer dann passieren, wenn die Warmwassertemperatur zu niedrig eingestellt ist. Deshalb soll das Warmwasser in Ein- und Zweifamilienhäusern auf 55°C erwärmt werden, in größeren Gebäuden sind sogar mindestens 60°C vorgeschrieben.

 

Laut der Deutschen Vereinigung des Gas- und Wasserfaches e.V. können andere technische Methoden zum Legionellenschutz nur angewendet werden, wenn durch mikrobiologische Untersuchungen einwandfreie Verhältnisse nachgewiesen werden. Auch die seit Jahren laufenden regelmäßigen Messungen des Kreis-Gesundheitsamtes in öffentlichen Einrichtungen zeigen, dass bei zu niedriger Temperatur andere Maßnahmen wie gelegentliches Aufheizen des Warmwassersystems, UV-Desinfektion oder Betrieb des Speichers mit hoher Temperatur bei Temperaturabsenkung im Netz in vielen Fällen keinen ausreichenden Schutz bieten.

 




Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de