Landeshauptstadt Magdeburg: PRESSEINFORMATIONEN

Magdeburg, 06. März 2008

Parasiten - Leben und leben lassen vom 07. März bis 01. Juni 2008

Mücken, Flöhe, Zecken auf der Haut, Federlinge und Milben in den Federn, Spul- und Bandwürmer im Darm - überall wo das Leben aufblüht, sind auch Parasiten zu finden. Abgeleitet vom griechischen „para sitos“ bedeutet das Wort Parasit „Mitesser“ an einer Tafel. Und eben das bezeichnet die Lebensweise, die das Sammelsurium von Parasitenarten unter dem Begriff zusammenfasst. - Sie leben auf in und von anderen Lebewesen, oft zum Schaden ihrer Wirte, mitunter aber auch zu deren Nutzen. Parasiten findet man auf der Haut, an Schuppen, Haaren und Federn sowie an gut durchbluteten Organen, wie Herz und Leber oder als „Mitesser“ im Darm.

Dabei sind Parasiten nicht etwa krankhafte Auswüchse, sondern hochentwickelte, und sehr anpassungsfähige Organismen der Natur. Kein Lebensraum wurde ausgelassen, wenn er ein Mindestmaß an Überlebenschancen bot. „Leben und leben lassen“ ist die erfolgreiche Grundstrategie, die es ihnen ermöglicht „ungestraft“ über einen langen Zeitraum in einem Wirt zu parasitieren und Nachkommen zu produzieren.

Allerdings gibt es schwerwiegende Abweichungen von dieser Lebensstrategie, die dazu führen, dass Millionen von Menschen an parasitären Erkrankungen leiden und sogar sterben oder deren Lebensqualität durch parasitär übertragene Infektionen erheblich beeinträchtigt wird. In Mitteleuropa haben etwa 40 bis 50 % der Bevölkerung im Laufe ihres Lebens mit Parasiten Bekanntschaft gemacht. - Seit Menschengedenken quälen sie uns in vielfältiger Weise. Vor allem immungeschwächte Personen können ernsthafte Folgeerscheinungen haben. Schon in fossilen Fundstücken findet man parasitische Mitbewohner und bereits in den antiken Hochkulturen kannte man eine Reihe von Würmern, die Erkrankungen verursachten.

Kontrolliert und gezielt eingesetzt wirken Parasiten jedoch auch als Wund(er)heiler. Seit Jahrhunderten werden in der Medizin Blutegel eingesetzt. Mit ihren messerscharfen Kiefern schneiden Blutegel Wunden in die Haut des „Opfers“. Spezielle Enzyme verhindern die Blutgerinnung und narkotisieren die Hautpartie, so dass für den Patienten ein schmerzfreier „Aderlass“ ermöglicht wird. Auch einige Fliegenmaden erleben gerade ein Comeback. Präziser als ein Chirurg sind sie in der Lage, abgestorbenes Wundgewebe zu entfernen und eine Medikamenten freie Heilung herbeizuführen.
Die Welt der Parasiten ist voller Wunder. Wer näher hinsieht, vergisst bald, dass der Gedanke an einen Bandwurm oder eine Zecke zunächst Furcht und Ekel ausgelöst hat und kommt aus dem Staunen über die biologische Vielfalt der Tiere und deren raffinierte Strategien der Wirtsfindung nicht heraus.

Die neue Sonderausstellung im Museum für Naturkunde stellt einige der „Mitesser“ vor, in deren Mitte wir leben oder die wir aus wärmeren Regionen als „Reisesouvenir“ mitbringen. Mit Schautafeln und Modellen wird die interessante Lebensweise, das Gefahrenpotential und mögliche Übertragungswege wichtiger Parasitenarten erläutert.  Unter dem Mikroskop kann man sich auch lebend einige der lästigsten Plagegeister, wie z.B. Katzenfloh und Bettwanze näher anschauen.

Ermöglicht wurde die Ausstellung in Magdeburg durch das Engagement der Landesapothekerkammer und des Landesapothekerverbandes Sachsen-Anhalt sowie den Städtischen Werken Magdeburg (SWM).
Eine Begleitbroschüre zur Ausstellung ist im Museumsshop erhältlich und vermittelt ein Grundwissen über Parasiten, Übertragungswege und parasitäre Erkrankungen.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, von 10 - 17 Uhr

Eintrittspreise: normal 4,00 €, ermäßigt 3,00 €, Schüler 1,00 €, Familien 8,00 €

Die Eröffnung findet am 6. März 2008, um 19:00 Uhr im Museum für Naturkunde statt.
Den Eröffnungsvortrag hält Mathias Arnold aus Halle. Der Eintritt zur Eröffnungsveranstaltung ist frei.

 

 




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