"Voneinander profitieren"

20.03.2008 | Herten

"Lebenslanges Lernen": Herten und Gelsenkirchen bauen Zusammenarbeit weiter aus

„Wir wollen in verschiedenen Bereichen voneinander lernen und Synergieeffekte nutzen“: Hertens Bürgermeister Dr. Uli Paetzel und Gelsenkirchens Oberbürgermeister Frank Baranowski ziehen beim Thema „Lebenslanges Lernen“ an einem Strang. Die beiden Städte sind zwei von bundesweit 30 Kommunen, die vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und der EU gefördert werden. Ziel hierbei ist es, regionale Konzepte zum „Lebenslangen Lernen“ zu entwickeln und in ersten Schritten umzusetzen.

Herten und Gelsenkirchen arbeiten bereits eng zusammen und wollen diese Kooperation künftig noch weiter vertiefen. Darin sind sich nicht nur die Bürgermeister, sondern auch die zuständigen Dezernenten und Fachbereichsleiter einig.
Die Stadt Gelsenkirchen wird in dem Projekt modellhaft Handlungskonzepte für alle Bildungsübergänge mit dem Schwerpunkt Übergang Schule – Beruf erproben. Zudem soll durch eine verbesserte Vernetzung der regionalen Bildungsanbieter ein transparentes Bildungssystem geschaffen werden.  „Hier liegt Gelsenkirchen ganz weit vorne“, lobt Uli Paetzel die Fachleute aus der Nachbarstadt. „Von diesem praxiserprobten Wissen können wir nur profitieren!“.

Umgekehrt wünschen sich die Gelsenkirchener, in Kürze wertvolle Erkenntnisse aus dem Hertener Projekt H.E.R.T.E.N. (Hertens Erziehungssystem Richtung Technik, Energie, Naturwissenschaft) zu gewinnen. Dieses hat zum Ziel, die Hertener Bildungs- und Erziehungseinrichtungen neu auszurichten und Schwerpunkte in den Bereichen Naturwissenschaft, Technik und Energie zu setzen. Gemeinsam mit den Verantwortlichen in den kommunalen Fachämtern, Schulen, Weiterbildungseinrichtungen, Betrieben und Verbänden geht es um die Stärkung und Schärfung eines naturwissenschaftlich-technischen Profils, das zu einem Markenzeichen der Stadt entwickelt werden soll.

Flankiert und gestützt wird das Vorhaben durch verschiedene regionale und landesweite Handlungskonzepte zum Strukturwandel im nördlichen Ruhrgebiet. Angesichts konstant hoher Arbeitslosigkeit und den schwierigen Verhältnissen auf dem Ausbildungsmarkt verabschiedeten im Jahr 2005 die Bürgermeister der Region Emscher-Lippe das so genannte „Westerholter Signal“. Darin bekunden sie ihren ausdrücklichen Willen, durch eine verbesserte (Weiter-)Bildungsinfrastruktur den Problemen in der Region entgegenzuwirken.

Ein weiterer wesentlicher Eckpfeiler ist die Zielvereinbarung des Landes NRW mit der Emscher-Lippe-Allianz. Hierin unterstützt die Landesregierung die Weiterentwicklung und Konzentration auf Wachstums- und Zukunftsbranchen in den Kompetenzfeldern Neue Chemie, Zukunftsenergien und (Energie-)Technik. Ziel ist es, durch die Stärkung und Clusterbildung der genannten Wirtschaftszweige ein neues Investitionsklima und neue Arbeitsplätze zu schaffen und damit den Standort Emscher-Lippe auf Dauer zukunftsfähig zu machen.

Die Stadt Herten hat diesen Weg bereits erfolgreich beschritten: Die Ansiedlung eines Wasserstoff-Kompetenzzentrums auf dem Gelände der ehemaligen Zeche Ewald beispielsweise spricht für sich. Mit der Akzentuierung ihres Bildungswesens auf Naturwissenschaft und Technik unternimmt sie nun einen weiteren wesentlichen Schritt. Dieser wird – als sozusagen Hertener Sonderweg  - begleitet von sprachlicher, musisch-kreativer und sportlicher Bildung.

Angesiedelt ist das Projekt in der CreativWerkstatt – Jugendkunstschule für Herten. Seit 2002 finden hier mit finanzieller Unterstützung des Fonds der Chemischen Industrie die beliebten naturwissenschaftlichen Workshops für Kinder zwischen 5 und 12 Jahren statt. Seit 2005 gibt es die ebenfalls stets ausgebuchten Experimentalvorlesungen der Hertener KinderUni. Sie werden im Programm 2007/2008 mit Unterstützung der Volksbank Ruhr Mitte um weitere Themenfelder ergänzt.

Das Projekt H.E.R.T.E.N. ist Teil des bundesweiten Programms „Lernende Regionen – Förderung von Netzwerken“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Mit dem Programm fördert das Ministerium die modellhafte Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Strukturen zur Etablierung des Lebenslangen Lernens in der Region. Wesentliches Ziel ist es, die Handlungs- und Beschäftigungsfähigkeit, insbesondere von Bildungsfernen und Bildungsbenachteiligten, durch eine verbesserte Angebotsstruktur, durch eine Stärkung der selbstbestimmten Nachfrage nach Bildung und durch eine Optimierung von Rahmenbedingungen zu verbessern. Bundesweit arbeiten 76 Netzwerke (Lernende Regionen) in regionalen bildungsbereichs- und trägerübergreifenden Projekten an diesem Ziel. Das Projekt H.E.R.T.E.N. ist eingebettet in die Lernende Region Emscher-Lippe. Finanziert wird das Projekt aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds.

Pressekontakt: Pressestelle, Nele Däubler (Pressesprecherin), Tel: 02366/303-357, Mail: n.daeubler@herten.de



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"Lebenslanges Lernen": Kooperation Herten - Gelsenkirchen