Landeshauptstadt Magdeburg: PRESSEINFORMATIONEN

Magdeburg, 28. Juni 2008

Kosmonaut Dr. Sigmund Jähn trug sich ins Goldene Buch der Landeshauptstadt ein

Beigeordneter Dr. Rüdiger Koch empfing Dr. Sigmund Jähn

Magdeburgs Beigeordneter für Kultur, Schule und Sport, Dr. Rüdiger Koch, empfing heute im Alten Rathaus den ersten Deutschen im All. Während seines Besuches trug sich der Kosmonaut Dr. Sigmund Jähn in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein.

 

Der Kosmonaut Dr. Sigmund Jähn weilt derzeit auf gemeinsame Einladung der Landeshauptstadt und der Organisatoren der Veranstaltungsreihe zur Luftfahrt­geschichte Magdeburgs in der Stadt. Im Rahmen seines Besuches hat er sich heute im Alten Rathaus mit Vertretern der Stadt getroffen und sich in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg eingetragen. Am Sonntag wird der Raumfahrtexperte im Rahmen des Kolloquiums „Deutsche Beiträge zur bemannten Raumfahrt“ im Technikmuseum einen Vortrag halten und darstellen, welche Bedeutung er Magdeburg – als Wiege der Raumfahrt – beimisst. Das Kolloquium ist Teil der Feierlichkeiten zur Magdeburger Fluggeschichte, die an die Pionierleistungen auf diesem Gebiet erinnern und auf Magdeburgs aktuellen Beitrag für die Luft- und Raumfahrt aufmerksam machen sollen.

 

Die Landeshauptstadt Magdeburg feiert in diesem Jahr zwei für die Geschichte der Luft- und Raumfahrt bedeutende Jubiläen: Den 100. Geburtstag des ersten Deutschen Motorfluges durch Hans Grade im November 1908 auf dem Cracauer Anger (Jubiläumsfeierlichkeiten im Oktober) und das 75-jährige Jubiläum des ersten Pilotenraketenstarts.

 

Am 29. Juni 1933 startete auf dem Gut Mose bei Wolmirstedt die erste Magdeburger Pilotenrakete. Der Raumfahrtpionier Rudolf Nebel beeinflusste mit dem Start der von ihm konstruierten und gebauten ersten Pilotenrakete maßgeblich die Entwicklung der Flüssigkeitsrakete und läutete damit in Magdeburg die Geburtsstunde der modernen Raumfahrt ein. Der Bau der Rakete wurde damals nur durch einen Kredit der Magdeburger Stadtbank in Höhe von 35.000 Reichsmark möglich, für den der Magdeburger Magistrat unter Oberbürgermeister Ernst Reuter die Bürgschaft übernahm.

 

Anlässlich des Jubiläums der Pilotenrakete veranstalten das Kuratorium Industriekultur in der Region Magdeburg e.V., der Verein Junkerswerke Magdeburg e.V. und die Otto-von-Guericke-Gesellschaft e.V. eine gemeinsame Ausstellung im Magdeburger Technikmuseum zum Thema „Stand Magdeburg am Anfang der bemannten Raumfahrt?“ sowie drei Kolloquien zu verschiedenen Gesichtspunkten der Raumfahrt.

 

Veranstaltungstermine

 

        Ausstellung „Stand Magdeburg am Anfang der bemannten Raumfahrt?“ mit einem Modell der Pilotenrakete

31. Mai - 31. Dezember 2008, Technikmuseum Magdeburg

 

        Kolloquium „Deutsche Beiträge zur bemannten Raumfahrt“

29. Juni 2008, 10.00 Uhr, Technikmuseum Magdeburg

 

        Kolloquium „Stand der heutigen Raumfahrttechnik und Forschung. Pläne für die Zukunft mit Erläuterungen zur Bedeutung dieser Forschungen“

06. Juli 2008, 10.00 Uhr, Technikmuseum Magdeburg

 

 

Vita Dr. Sigmund Jähn

 

Geboren:          13. Februar 1937 als Arbeiterkind in der sächsischen Gemeinde

 Morgenröthe-Rautenkranz

Familienstand: verheiratet (Ehefrau Erika Jähn), zwei Töchter

 

1955                               Beginn seiner Laufbahn als Offizier bei der Nationalen Volksarmee

der ehemaligen DDR

1955 – 1958    Offiziersschüler an der Fliegerschule 

1958 – 1966    Offizier einer Jagdfliegerstaffel 

1966 – 1970    Studium an der Militärakademie Monino der Luftstreitkräfte der

damaligen UdSSR 

1970 – 1976    Inspekteur für Jagdfliegerausbildung bzw. für Flugsicherheit im Stab

der Luftstreitkräfte 

1976                               Kosmonautenausbildung für den Flug ins All im sowjetischen

„Sternenstädtchen“ bei Moskau

26.08.1978           Start seiner einwöchigen Weltraummission an Bord des Raumschiffes

Sojus 31. Damit war er der erste Deutsche im Weltraum.
Der bis dahin unbekannte Düsenjägerpilot Sigmund Jähn avancierte dadurch über Nacht zum Volkshelden und erhielt nach seiner Rückkehr den Ehrentitel „Fliegerkosmonaut der DDR“.

1983                               Promotion zum Dr. rer.nat. auf dem Gebiet der Fernerkundung der Erde am Zentralinstitut für Physik der Erde, Potsdam

seit 1990          freier Berater im russischen Kosmonauten-Ausbildungszentrum des

Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt

seit 1993          ist er darüber hinaus auch als Berater für die europäische

Raumfahrtorganisation ESA (European Space Agency) tätig

 

        Sigmund Jähn ist der einzige DDR-Bürger mit All-Erfahrung geblieben.

        Für sein Lebenswerk erhielt er 1999 den ostdeutschen Medienpreis „Goldene Henne“. Seit 2001 trägt ein Planetoid seinen Namen.

        Sigmund Jähn ist bis heute aktiv im Dienst der Raumfahrt unterwegs und veröffentlichte bereits zahlreiche Publikationen zu Fragen der Fernerkundung und der Entwicklung der bemannten Raumfahrt.

        Er lebt heute in Strausberg bei Berlin.

 

Hintergrund zum Goldenen Buch

 

Das Goldene Buch der Stadt gibt es seit 1931, es wurde unter Oberbürger­meister Hermann Beims eingerichtet. Die erste Eintragung datiert vom 10. Mai 1931, damals trugen sich die Mitglieder des Magistrats ins Goldene Buch ein. Die Einträge aus der Zeit zwischen 1931 und 1949 sind nicht mehr auffindbar. Von 1949 bis 1985 gab es ein Erinnerungsbuch, in das sich Gäste der Stadt eintrugen.

 

Seit 1995 wird das Goldene Buch in der Tradition von 1931 weitergeführt. Der Eintrag ist eine besondere Ehrung für Personen, die die Stadt besuchen oder die sich in besonderer Weise um Magdeburg verdient gemacht haben.

 

Neben Politikern, Botschaftern und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, haben sich in den zurückliegenden Jahren die Ehrenbürger der Stadt Igor Belikow, Heinz Gerling und Dr. Willi Polte sowie erfolgreiche Sportler wie der Handballer Stefan Kretzschmar oder der Boxer Sven Ottke in das Goldene Buch eingetragen. Auch Magdeburger Künstler wie der Glasgestalter Reginald Richter und Generalmusik­direktor a.D. Roland Wambeck sowie besonders engagierte Bürger wie der Vorsitzende der Magdeburgischen Gesellschaft von 1990 e.V. Hans P. H. Schuster und Dr. Rotraud Tönnies von der Bürger­initiative Olvenstedt wurden mit der Eintragung in das Goldene Buch geehrt.




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