Magdeburg.
Magdeburgs Oberbürgermeister Dr. Lutz Trümper empfing heute im Alten Rathaus den Botschafter Kanadas, S.E. Dr. Peter Boehm. Der Botschafter weilt zu seinem Antrittsbesuch in Sachsen-Anhalt. Während seines Besuches trug sich der Diplomat in das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg ein.
Dr. Peter Boehm begann seine diplomatische Laufbahn 1981 im kanadischen Außenministerium. Von 2005 bis 2008 war er Leiter der Abteilung Nordamerika im Ministerium für auswärtige Angelegenheiten und internationalen Handel. Bei seiner letzten Auslandsverwendung hatte er die Position des Gesandten für Politik, Presse und Kultur an der Botschaft von Kanada in Washington inne. 1997 wurde er zum Botschafter und Ständigen Vertreter bei der Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) in Washington ernannt. Zuvor bekleidete er verschiedene Positionen im Ministerium und war in den kanadischen Botschaften in Havanna and San José tätig.
1993 wurde Dr. Peter Boehm für seinen Einsatz für den Frieden in Mittelamerika mit dem Canadian Foreign Service Officer Award ausgezeichnet. Während seiner Zeit als Botschafter bei der OAS war er außerdem Koordinator der Amerika-Gipfel in Santiago und Québec City sowie Sondergesandter der Demokratisierungs-Mission der OAS in Peru. Als Abteilungsleiter Nordamerika fungierte er gleichzeitig auch als persönlicher Vertreter (Sherpa) des Premierministers bei den Amerika-Gipfeln und war als hochrangiger Regierungsvertreter für die Gipfel der nordamerikanischen Staats- und Regierungschefs verantwortlich. Er erhielt mit dem Outstanding Achievement Award die höchste Auszeichnung im kanadischen öffentlichen Dienst.
Peter Boehm wurde in Kitchener (Ontario) geboren. Er studierte Englisch und Geschichte (B.A.) an der Wilfrid Laurier University in Waterloo, schloss sein weiterführendes Studium an der Carleton University in Ottawa mit einem M.A. in Internationalen Beziehungen ab und promovierte in Geschichte an der University of Edinburgh in Schottland
Hintergrundinfos zum Goldenen Buch der Landeshauptstadt Magdeburg
Das Goldene Buch der Stadt gibt es seit 1931. Es wurde unter Oberbürgermeister Hermann Beims eingerichtet. Die erste Eintragung erfolgte am 10. Mai 1931 durch die Mitglieder des Magistrats.
Die Einträge aus der Zeit zwischen 1931 und 1949 sind nicht mehr auffindbar. Von 1949 bis 1985 gab es ein Erinnerungsbuch, in das sich Gäste der Stadt eintrugen. Seit 1985 wird das Goldene Buch in der Tradition von 1931 weitergeführt. Der Eintrag ist eine besondere Ehrung für Personen, die die Stadt besuchen oder die sich in besonderer Weise um Magdeburg verdient gemacht haben.
Zu den Persönlichkeiten, die sich im Goldenen Buch eingetragen haben, gehören Politiker wie die früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker, Roman Herzog und Johannes Rau, die langjährigen Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl und Gerhard Schröder, die ehemaligen Präsidenten des Deutschen Bundestages Prof. Dr. Rita Süßmuth und Wolfgang Thierse, frühere oder heutige Bundesminister wie Hans-Dietrich Genscher, Theo Weigel und Wolfgang Tiefensee, ehemalige und derzeitige Ministerpräsidenten wie Gerhard Glogowski, Oskar Lafontaine und Wolfgang Böhmer sowie zahlreiche Botschafter aus der ganzen Welt.
Im Goldenen Buch verewigt haben sich außerdem die Generalbundesanwältin Monika Harms, der langjährige Vorsitzende des Zentralrates der Juden in Deutschland Ignatz Bubis, frühere und heutige Oberbürgermeister der Magdeburger Partnerstädte wie Werner Steffens und Dr. Gert Hoffmann (Braunschweig) sowie Bill Purcell (Nashville), die Magdeburger Ehrenbürger Igor Belikow, Heinz Gerling und Dr. Willi Polte, frühere Magdeburger Bürgermeister und Beigeordnete wie Bernhard Czogalla, Dieter Steinecke, Susanne Kornemann-Weber, Werner Kaleschky, Beate Bröcker und Dr. Klaus Puchta, die Ehrenstadträte Frithjof Berfelde und Prof. Reinhold Krampitz sowie 21 ehemalige Magdeburger jüdischen Glaubens, darunter die Schriftstellerin Nomi Rubel.
In den zurückliegenden Jahren wurden mit einer Eintragung im Goldenen Buch auch der Sohn von Ernst Reuter, Edzard Reuter, der langjährige Bischof Leo Nowak, die mit dem Preis der Lutherstädte "Das unerschrockene Wort" geehrte Österreicherin Gertraud Knoll, der nach dem Volksaufstand vom 17. Juni 1953 verfolgte und inhaftierte Magdeburger Horst Linowski, der erste Deutsche im Weltall Sigmund Jähn, die UNO-Friedensbotschafterin und Schimpansenforscherin Jane Goodall sowie erfolgreiche Sportler wie die Olympiasieger Dagmar Hase, Andreas Ihle, Manuela Lutze, André Willms und Mark Zabel, die Handballer des SC Magdeburg (z.B. nach dem Gewinn der Champions League 2002), der Fußball-"Kaiser" Franz Beckenbauer, die Boxweltmeister Natascha Ragosina, Regina Halmich und Sven Ottke und der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes Dr. Theo Zwanziger geehrt.
Auch Künstler und Kulturschaffende wie der Schauspieler Heinz Rühmann, die Telemann-Preisträger Prof. Dr. András Székely und Nikolaus Harnoncourt, der Glasgestalter Reginald Richter und der Generalmusikdirektor a.D. Roland Wambeck sowie besonders engagierte Bürger wie der Vorsitzende der Magdeburgischen Gesellschaft von 1990 e.V. Hans P. H. Schuster, der Vorsitzende der Seniorenvertretung Siegfried Brosza und Dr. Rotraud Tönnies von der Bürgerinitiative Olvenstedt bereichern mit ihren Eintragungen das Goldene Buch der Landeshauptstadt Magdeburg.