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Presseinformation

11. März 2009
Kreis Steinfurt setzt sich für Verbesserung der psychotherapeutischen Versorgung im Bereich Kinder- und Jugendpsychiatrie ein
Noch acht Plätze für die Zulassung von ärztlichen Psychotherapeuten im Kreis frei

 

Kreis Steinfurt. Die wohnortnahe Versorgung der Bevölkerung mit Ärzten, Psychotherapeuten, Krankenhäusern und Pflegeeinrichtungen ist ein Themenschwerpunkt in der Arbeit des Gesundheitsamtes des Kreises Steinfurt. Die direkten Zuständigkeiten in diesen Bereichen liegen allerdings bei verschiedenen anderen Institutionen.

 

In einem Gespräch mit Dr. Ulrich Thamer, Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe (KVWL) in Dortmund, hat sich der Gesundheitsdezernent des Kreises, Dr. Werner Lammers, jetzt noch einmal nachdrücklich für eine ausreichende Versorgungsstruktur eingesetzt.

 

Um das Angebot der psychotherapeutischen Versorgung im Kreis Steinfurt zu verstärken, müsse man die Bedarfsplanungsrichtlinien des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) ändern, führte Dr. Thamer aus. Diese Richtlinien gehen auf Vorschriften des Sozialgesetzbuches zurück. Bestimmt würden die Zahlen des gemeinsamen Bundesausschusses für die Versorgung der kreisfreien Städte und Kreise nach einer Einteilung in Regionstypen. Die Verlagerung von aus Altersgründen freiwerdenden Sitzen beispielsweise aus Münster in den Kreis Steinfurt wäre zumeist aus praktischen (finanziellen) Erwägungen gar nicht möglich. Aber auch trotz einer nach Dr. Thamers Aussagen guten Versorgung mit Psychotherapeuten in Münster bestünden dort Wartelisten. Zur überörtlichen Verteilung von Patienten existiert eine Therapieplatz-Vermittlungsstelle bei der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe, deren Daten alle sechs Monate aktualisiert werden.

 

Die gute Nachricht: Derzeit ist eine Zulassung sogar für acht weitere ärztliche Psychotherapeuten im Kreis Steinfurt möglich. Das könnte sich aber schon im Verlauf des Monats März ändern, da der Anteil von Ärzten an den Psychotherapeuten derzeit noch 40 Prozent beträgt, aber auf 25 Prozent verringert werden soll. Gleichzeitig stellt sich die Frage, ob sich genug Niederlassungswillige finden. Derzeit liegen keine Anträge auf Zulassungen bei der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe vor.

 

Letztendlich, so ein Fazit des Gesprächs, liegen die maßgeblichen Entscheidungen bei den politischen Gremien des Bundes und deren Umsetzung im G-BA. Im Rahmen der Tätigkeit des Kreis-Gesundheitsamtes in den verschiedenen politischen Gremien werden diese Themen aber weiterhin schwerpunktmäßig verfolgt, um die Versorgungssituation auf lokaler Ebene zu optimieren und entsprechende Forderungen auf den Weg zu bringen. So wurde Ende 2008 vom NRW-Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales die Einrichtung einer Tagesklinik in Ibbenbüren mit zwölf Plätzen (als Verbesserung der Versorgungssituation mit einer bisher bestehenden Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Rheine mit zwölf Plätzen) erreicht.

 

Neben den – zukünftig zwei – Tageskliniken für Kinder- und Jugendpsychiatrie in Rheine und Ibbenbüren gibt es fünf Praxisstandorte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und ein Ergänzungsangebot zur kinder- und jugendpsychiatrischen Beratung in den verschiedenen Dienststellen des Gesundheitsamtes.

 




Herausgeber:
Kreis Steinfurt, Stabsstelle Landrat; Pressesprecherin: Kirsten Weßling; Tecklenburger Straße 10, 48565 Steinfurt
Telefon: 02551-692160, Telefax: 02551-692100; www.kreis-steinfurt.de, kirsten.wessling@kreis-steinfurt.de