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Münster, 13.03.2009

Ein Jahrhundertgedicht
Lyrikertreffen erinnert im Picasso-Museum an T.S. Eliot und Wolfgang Hilbig

(SMS) Kaum ein Ort in Münster dürfte sich besser eignen als das Picasso-Museum, wenn es darum geht, einen modernen Klassiker der lyrischen Weltliteratur zu würdigen. So beim Internationalen Lyrikertreffen.

Im Graphikmuseum an der Königsstraße liest der Lyriker Norbert Hummel am Freitag, 27. März, 15 Uhr, seine Übersetzung eines Großgedichtes, das als „die Mona Lisa der neueren Poesie“ bezeichnet worden ist: „The Waste Land“, das Jahrhundertgedicht des englischen Dichters und Nobelpreisträgers T.S. Eliot (1888-1965). In einem hochkomplexen weltliterarischen Bezugsrahmen reflektiert das 434 Zeilen umfassende Gedicht, erschienen 1922, die Situation des Menschen nach dem Ersten Weltkrieg. Es hat bereits eine pessimistische Ahnung von dem, was diesem Menschen im weiteren Verlauf des Jahrhunderts blühen wird.

Norbert Hummelt (Jahrgang 1962) hat dieses Gedicht neu übersetzt, „unbedingt skrupulös und doch mit der poetischen Freiheit zur Vergegenwärtigung“ (FAZ vom 9. März 2009). Überdies hat Hummelt über einzelne übersetzerische Entscheidungen akribisch Rechenschaft gegeben.

Das zweite Gedenken gilt Wolfgang Hilbig (1941-2007), einem Dichter, dessen lyrisches Frühwerk auch unter dem Einfluss von Eliot stand. Uwe Kolbe stellt am 28. März, 11 Uhr, im Picasso-Museum einen Autor vor, der zunächst in der DDR keine Publikationschance besaß. Sein erster Gedichtband – mit dem bezeichnenden Titel „Abwesenheit“ – erschien in einem westdeutschen Verlag. Erst in den frühen 80er Jahren wurden Hilbigs Texte auch in der damaligen DDR gedruckt, freilich nicht ohne Eingriffe der Zensur. 1985 erhielt Hilbig dann ein Ausreisevisum, und so entstand ein unverwechselbares literarisches Werk, geprägt von literarischen Traditionen und von den Alltagserfahrungen eines Arbeiters. Im Jahr 2002 wurde Hilbig mit dem Peter Huchel-Peis und mit dem Georg Büchner-Preis ausgezeichnet.

In einem von Kenntnis und Empathie, Kollegialität und Belesenheit geprägten Nachwort zu den Gesammelten Gedichten Wolfgang Hilbigs hat der Lyriker Uwe Kolbe das Leben und Werk Hilbigs bis in seine feinen Verästelungen verfolgt. Kolbe, geboren 1957 in Berlin, hat seine ersten Gedichte in DDR-Verlagen veröffentlicht und konnte 1987 in die Bundesrepublik ausreisen. Auch sein literarisches Werk ist vielfach ausgezeichnet worden, zuletzt mit dem „Preis der Literaturhäuser“. Im 20. Jahr nach dem Ende der DDR darf von Uwe Kolbe eine eingeweihte Auskunft erwartet werden nicht nur über ein großartiges Lebenswerk, sondern auch über die Bedingungen, denen es abgerungen wurde.

Info: www.lyrikertreffen.muenster.de; Karten im Vorverkauf: Theaterkasse Städtische Bühnen Münster, Telefon 59 09 100.

Logo Lyrikertreffen. Foto: Grafik Schultz, Köln. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


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