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Münster, 05.05.2009

Auf Hanne-Nüte Kämmerers Spuren in Münster
"Westfalenstoffe und andere Spitzen" / Stadtmuseum präsentiert Überblicksschau bis 28. Juni

(SMS) Am heutigen 6. Mai wäre Hanne-Nüte Kämmerer 106 Jahre alt geworden. Die Textilkünstlerin verbindet eine jahrzehntelange Lehrtätigkeit an der Werkkunstschule und eine vielseitige künstlerische Karriere mit Münster und dem Münsterland. Das Stadtmuseum präsentiert derzeit erstmalig einen repräsentativen Überblick zu Leben und Werk der Professorin unter dem Titel "Westfalenstoffe und andere Spitzen. Die Textilkünstlerin Hanne-Nüte Kämmerer (1903 - 1981)".

Spuren ihres Wirkens sind noch heute in Deutschland und einigen Nachbarländern zu finden. Darüber hinaus ist eine Kreation Hanne-Nüte Kämmerers nach wie vor Bestandteil des münsterschen Alltags: Sie entwarf als Mitbegründerin der Werkstatt für Westfalenstoffe das sogenannte Hähnchen-Muster, das sensationell seit über 75 Jahren gedruckt wird und noch heute erhältlich ist.

Mit einer kurzen Unterbrechung war sie zwischen 1929 und 1965 an der Werkkunstschule tätig. Von Anfang an beteiligte sie sich aktiv an Kooperationen und Ausstellungen. In der Textilklasse wurde 1930 etwa ein neues, 6 x 4 Meter großes Hungertuch für die Propsteikirche in Telgte entworfen. Für die Hildegardisschule in Münsters Innenstadt erarbeiteten zwei Ordensschwestern um 1940 die Stickerei ihrer Namenspatronin, der hl. Hildegard. Noch heute hängt das Werk in dem Berufskolleg des Bistums Münster.

Mit ihrer Unterstützung auch religiös motivierter Arbeiten von Schülerinnen aus katholischen Orden verschärfte Hanne-Nüte Kämmerer zur Zeit des Nationalsozialismus den Konflikt mit dem Leiter der Meisterschule Wilhelm Harnacke, der sie vergeblich zu Spitzeldiensten motivieren wollte.

1958 übernahm die Stickereiklasse eine Auftragsarbeit für die neue Klinikenkirche in Münster und fertigte einen Wandbehang. In St. Ludgeri in Münster wird alljährlich in der Fastenzeit das große Hungertuch aufgehängt, das ebenfalls unter Anleitung Hanne-Nüte Kämmerers in der Werkkunstschule entstanden ist.

Parallel zu ihrer Tätigkeit an der Werkkunstschule entwickelte Hanne-Nüte Kämmerer sich beständig auch künstlerisch weiter und wirkte privat an zahlreichen Ausstellungen mit. 1965 stellte sie bei der Landesausstellung NRW in Bochum ihr Antependium "Pfingsten" aus und erhielt dafür den Staatspreis des Landes Nordrhein-Westfalen für kunsthandwerkliches Schaffen im Werkbereich Textil.

Das Antependium ist Teil einer Garnitur von vier Antependien, die 1963 und 1964 als Auftragsarbeit für die Epiphaniasgemeinde in Münster entstanden ist. Die Stickereien schmücken im Wechsel rund um das Kirchenjahr dort heute noch den Altar. Ein Exemplar ist auch immer in der Ausstellung zu sehen.

Foto: Das Hungertuch für St. Ludgeri in Münster ist unter Anleitung Hanne-Nüte Kämmerers in der Werkkunstschule Münster gefertigt worden. Foto: Archiv Museum Heimathaus Münsterland und Krippenmuseum, Telgte. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.


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Hungertuch St. Ludgeri

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