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Münster,09.07.2009

Aloys Röhr: Bildhauerkunst im Stadtbild
Kirchliche und weltliche Arbeiten / Stadtmuseum bietet Führung zu Originalschauplätzen / Kaffee und Kuchen in "Röhr-Ambiente"

(SMS) In der Ausstellung "Aloys Röhr. Bildhauer und Grafiker aus Münster" präsentiert das Stadtmuseum noch bis zum 20. September religiöse Darstellungen, weibliche Akte und tropische Landschaften, die Röhrs Bedeutung für den deutschen Nachkriegsexpressionismus veranschaulichen. Neben diesen Arbeiten, gibt es auch eine Vielzahl von Werken des Künstlers, die im Stadtbild Münsters noch heute zu finden sind.

Am Mittwoch, 15. Juli, 15 Uhr, bietet das Stadtmuseum einen Rundgang zu verschiedenen Arbeiten Röhrs in der Innenstadt an. Die Führung zu acht Originalschauplätzen beginnt im Stadtmuseum an der Salzstraße. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, den Nachmittag in "Röhr-Ambiente" bei Kaffee und Kuchen ausklingen zu lassen (www.muenster.de/stadt/museum).

Kirchenkunst im Studentenheim und am Dom

Die Kapelle im Dachgeschoss des Deutschen Studentenheims am Breul gilt als das erste größere Beispiel moderner Kirchenkunst in Münster. Sie wird vor allem von 36 Eichenholzreliefs, die Aloys Röhr 1928/1929 unter anderem für den Hauptaltar, die vier Seitenaltäre sowie die Kommunionbänke fertigte, geprägt. Die Reliefs sind bis heute erhalten.

Auch für die Konradkirche (Mondstraße) und die Elisabethkirche (Dortmunder Straße) arbeitete Röhr. Zwischen 1949 und 1952 erarbeitete er Brüstungsreliefs für die Kanzel der Apostelkirche, welche die vier Evangelisten und Christus darstellen und heute an der Nordwand der Kirche hinter der Taufkapelle zu sehen sind.

In den Jahren nach 1948 war Röhr immer wieder in der Dombauhütte beschäftigt. Röhr schuf die an der Außenwand in großer Höhe befindlichen Konsolsteine der Arkadenreihe unter dem Dachansatz. Sie zeigen Gesichter, Löwenfratzen, einen Pauluskopf, einen Käfer, skurrile Köpfe, Weintrauben und andere Motive.

Lebensfrohe Gestalten in Gaststätte

An der Gaststätte von Anton Allard (heute Kruse Baimken) zieren mehrere Werke von Aloys Röhr einen angesetzten halbrunden Turm mit zwei Etagen an der Außenseite wie im Inneren. Neun fast quadratische Konsolsteine unter dem Gesims der oberen Etage zeigen etwa einen Löwenkopf, einen trinkenden Mönch und ein Männchen, das mit heruntergelassener Hose durch seine Beine schaut. Auch die Turminnenseite wurde durch Röhr gestaltet. Das Ensemble ist bis heute unverändert geblieben.

Zahlreich sind die nach 1946 an mehreren Geschäftshäusern des Prinzipalmarktes und der Salzstraße ausgeführten Bildhauerarbeiten Röhrs. Der Bildhauer arbeitete zum Beispiel die für Porzellan- und Glashandlung Wilhelm Kösters (Prinzipalmarkt 45) oder die Besitzer des benachbarten Gebäudes (Prinzipalmarkt 44), damals Fotohaus Gustav Heinkele (heute Schuhhaus Signora).

Röhrs wichtigste Auftragsarbeit nach dem Zweiten Weltkrieg war die Wiederherstellung des Figurenschmucks am zerstörten gotischen Rathaus von Münster. Er schuf Fabelwesen, Drachen, Affen, kauernde Mischwesen aber auch Darstellungen von Musikanten und Steinmetzen. Für alle figürlichen Darstellungen des Giebels, mit Ausnahme des thronenden Königs und der drei Wappen fertigte er die Modelle in Anlehnung an die historischen Originale, die jedoch nicht einfach kopiert, sondern modern nachempfunden wurden.

Fotos:

  • Konsolsteine am Dom zu Münster, Sandstein, 1948. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

  • Kleiner Gastraum in der Gaststätte Kruse Baimken: zwei Kapitelle (Sandstein) und vier Reliefs (Eiche), 1949. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.

  • Relief reitender Putto am Haus Salzstraße 2, Sandstein, um 1950. Foto: Stadtmuseum Münster. Veröffentlichung mit dieser Pressemitteilung honorarfrei.



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