Aktuelle Information nach dem Großbrand in Iserlohn-Sümmern
Stand: 1. August 2009
Iserlohn.
Gemüse Am heutigen Samstag, 1. August, hat das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) die Ergebnisse der Gemüseproben (Petersilie, Brokkoli, Mangold und Wirsing) mitgeteilt. Danach liegen alle Proben deutlich unter dem Grenzwert. Aufgrund dieser Ergebnisse gibt der Kreisveterinär ab sofort alle Lebensmittel zum Verzehr und für den Verkauf frei. Das gilt für das gesamte bislang eingegrenzte Gebiet (siehe Karte) und ganz Sümmern.
Gras (Futtermittel) Bei den Futtermitteln werden wie nachfolgend beschrieben noch Nachuntersuchungen erfolgen. Deshalb gilt nur für das betroffenen Gebiet weiterhin: Milchkühe müssen im Stall bleiben, bis diese Ergebnisse vorliegen. Der Kreisveterinär wird die betroffenen Landwirte direkt informieren.
Das Untersuchungsergebnis der drei Grasproben, die das LANUV im Umfeld der Brandstelle gezogen hat, hat ergeben: Die am nächsten am Brandherd gelegene Probe zeigte einen Dioxinwert, der geringfügig über dem Grenzwert nach der Futtermittelverordnung liegt. Aufgrund dieser Probe werden unverzüglich weitere Futter- und Getreideproben gezogen. Die anderen beiden Proben waren unauffällig. Das bisher in der Nutzung eingeschränkte Gebiet wurde daher in nördlicher Richtung verkleinert (siehe Karte). Nach Aussage des Kreisveterinäramtes sind aufgrund der gefundenen Werte keine Gesundheitsgefährdungen zu erwarten.
Das LANUV empfiehlt Gartenbesitzern: Rasenspielflächen für Kinder sollten vorsorglich abgemäht und der Rasenschnitt in der Restmülltonne entsorgt werden. Sollte die Restmülltonne nicht ausreichen, können weitere Säcke dazugestellt werden. Für den Abtransport wird gesorgt.
Weiterhin gilt:
Gemäß dem Beschluss von Feuerwehr- und Umweltausschuss wird die Stadt Iserlohn in der kommenden Woche Bodenuntersuchungen im gesamten Stadtteil Sümmern sowohl auf landwirtschaftlichen als auch auf privaten Flächen, auf denen Brandrückstände aufgefunden wurden, vornehmen lassen. Wer Brandrückstände auf seinem Grundstück aufgefunden hat, sollte sich an das Bürger-Telefon Rufnummer 02371 / 217-3713 der Stadt Iserlohn wenden. Die Proben werden dann von einem Gutachter, der dabei auch die Lage der Proben kartiert, aufgenommen. Auch wer bereits Brandrückstände entsorgt hat, sollte sich bei der Hotline melden, damit auch diese Fundstellen kartiert werden können. Die Proben werden nach gutachterlicher Auswahl auf Dioxine untersucht. Die Analyse dauert zirka fünf Tage. Die Ergebnisse werden dann den Anwohnern unmittelbar mitgeteilt.
Luft Eine Luftbelastung durch Schadstoffe liegt nicht vor. Messungen wurden durchgeführt durch das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV), den Märkischen Kreis und die Feuerwehr.
Brandrückstände, die in der Umgebung des Brandes aufgesammelt wurden Nach den Untersuchungsergebnissen des LANUV hatte es bei den Brandrückständen bereits am letzten Freitag, 24. Juli, eine Entwarnung für Dioxine gegeben. Eine Probe, die von einem Feld in einem Kilometer Entfernung von der Brandstelle entnommen wurde, wies ein Ergebnis von 28 ng/kg I-TE* auf. Bei einer weiteren Probe wurde ein Gehalt von von 2,5 ng/kg I -TE* festgestellt.
Das LANUV erläutert dazu. Die Dioxinwerte beider Proben liegen deutlich unter dem Beurteilungswert von 100 ng//KG I-TE*, bis zu dem die Aufbringung von Klärschlamm auf landwirtschaftlichen Flächen zulässig ist. Die Werte in den Brandrückständen liegen auch unter dem Beurteilungswert von 100 ng/kg Boden, der für den Austausch von Spielplatzsand gilt. Zusammenfassend ist festzustellen, dass in den zwei Proben von Brandrückständen zwar polychlorierte Dioxine und Furane nachgewiesen worden sind, die Gehalte aber so niedrig sind, dass kein Handlungsbedarf besteht.
Das LANUV hat folgende Empfehlungen ausgesprochen: In den analysierten Brandrückständen wurden die Grenzwerte für Dioxine und Furane deutlich unterschritten. Dennoch sollten im ausgewiesenen Belastungsgebiet (Karte) aus Gründen der Vorsorge und Hygiene Spielgeräte für Kinder mit einer Seifenlaugenlösung abgewaschen werden. Spielplatzsand muss nicht ausgetauscht werden, da der Grenzwert für Boden von Spielflächen deutlich unterschritten wird.
Das LANUV veröffentlicht die kompletten Analyseergebnisse auf seiner Internet-Seite unter www.lanuv.nrw.de
Wasser Das Trinkwasser ist unbelastet. Das Niederschlagswasser, das zum Beispiel in Regentonnen gesammelt wird, kann ebenfalls unbedenklich verwendet werden.
Bürgertelefon Das von der Stadt Iserlohn unter der Rufnummer 02371 / 217-3713 eingerichtete Bürgertelefon bleibt für Informationen und Fragen weiterhin rund um die Uhr besetzt.
Info-Stand Auch morgen und übermorgen werden auf dem Parkplatz des EDEKA-Ladens an der Laventiestraße zwei Mitarbeiter der Stadt Iserlohn mit einem Info-Stand vor Ort sein. Dort können sich alle Bürgerinnen und Bürger informieren.
Die Termine sind:
- Sonntag, 2. August, von 10.00 bis 16.00 Uhr
- Montag, 3. August, von 7.00 bis 19.00 Uhr
Weiterhin bleibt bis auf Weiteres eine Brandwache zur Begleitung der Aufräum- und Abbrucharbeiten, die in Abstimmung mit der Kriminalpolizei erfolgen werden, auf dem WEKA-Gelände.
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