Pressemeldung der Stadt Bocholt

Bocholt, 21. September 2009

EWIBO will Grenzen überschreiten

Bocholter Beschäftigungs- und Qualifizierungsgesellschaft feiert 25-jähriges Bestehen / Europa-Haus an der Adenauerallee eröffnet

Bocholt (pd).

Die Entwicklungs- und Betriebsgesellschaft der Stadt Bocholt mbH, kurz EWIBO, will neue Wege einschlagen und ihre Arbeit künftig auch grenzüberschreitend ausrichten mit dem Ziel, Arbeitlose für den Arbeitsmarkt im Ausland zu qualifizieren. Dies kündigte Geschäftsführer Ludger Triphaus im Rahmen des 25jährigen Jubiläums der Gesellschaft an.

Thematisch passend fand am Freitag, 18. September, in feierlichem Rahmen die Eröffnung des Europa-Hauses an der Adenauerallee 59 statt. Die EWIBO, die zugleich ihr 25jähriges Jubiläum beging, hatte das ehemalige Europainstitut gekauft und umgebaut. Neben der EWIBO sind dort eine Reihe weiterer EWIBO-naher Vereine, Träger, Einrichtungen und Dienstleister untergebracht sowie die Zivildienstschule.

Rund 120 geladene Gäste verfolgten den offiziellen Festakt, danach öffnete das Haus beim „Tag der offenen Tür“ für Bürger seine Pforten.

Ob Alleinerziehenden- oder Wohnungslosenhilfe, Notschlafstelle für Jugendliche, Sprach- und Trainingskurse, Staplerführerschein und vieles mehr – beispielhaft zählte Geschäftsführer Triphaus verschiedene Aufgabenfelder der Gesellschaft auf, die sich, beginnend als städtische Wirtschaftsförderungsgesellschaft, im Laufe ihrer Entwicklung immer mehr zum regional vernetzten Dienstleister für soziale Leistungen nahe am Arbeitsmarkt etabliert hat. Neben Geschäftsführer Triphaus lenkt seit Mitte der 90er Jahre Prokurist und Betriebsleiter Berthold Klein-Schmeink die Geschicke der Gesellschaft. Das „Gesicht der EWIBO“, so Triphaus.

Die Vielschichtigkeit sei die Stärke der EWIBO, sagte Triphaus: „Die Maßnahmen der EWIBO dienen der Wohlfahrtsmaximierung.“ Bei der Arbeit der 80 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehe der Mensch im Mittelpunkt. „Es ist unsere Aufgabe, benachteiligte Menschen, die sich in schwierigen Lebenssituationen befinden, durch geeignete Maßnahmen zu stärken. Die Integration in den Arbeitsmarkt ist dabei oberstes Ziel.“

Der Kauf des Europa-Hauses sei ein notwendiger, wenngleich großer Schritt in die richtige Richtung. Dadurch habe u.a. die Zivildienstschule erhalten bleiben können. Triphaus: „Der Erwerb des Europa-Hauses bietet uns die Möglichkeit, die Aktivitäten verschiedener Abteilungen an einem Standort zu bündeln. Das verschafft günstigere Kostenstrukturen und kurze Wege.“

Künftig soll der grenzüberschreitende Gedanke bei den Qualifizierungsangeboten verstärkt aufgegriffen werden. So könne man sich eine Ausbildung zum Manager im betrieblichen Gesundheitswesen mit dem Schwerpunkt Sport vorstellen, meinte Triphaus, der bereits Gespräche mit niederländischen Trägern aufgenommen hat. Man wolle den „europäischen Geist in diesem Haus spürbar“ werden lassen, meinte er abschließend.

Angesichts der Entwicklung der EWIBO könne man „positiv staunen“, eröffnete die stellvertretende Bürgermeisterin Christel Feldhaar ihr Grußwort an die städtische Tochtergesellschaft. Die Maßnahmen seien keine losen Ideen, sondern gut durchdachte, strategisch abgestimmte Konzepte. Das neue „Europa-Haus sei ein Ort, Menschen fit zu machen für den Arbeitsmarkt.“ Das Thema „senioren- und familienfreundliche Stadtteile“ könne sie sich künftig als „pfiffige Aufgabe“ für die EWIBO vorstellen, regte Feldhaar an.

„Die Ideen gehen der EWIBO nicht aus“, lobte Werner Haßenkamp, Kreisdirektor und Kämmerer. Die EWIBO sei im Westmünsterland „bestens verankert.“ Gerade der Kreis brauche als Optionskommune bei der Vermittlung von Arbeitslosen verlässliche Partner. Die EWIBO sei in dieser Hinsicht ein „Pfeiler in der regionalen Struktur.“

Roman Cebaus, Geschäftsführer der Bundesagentur für Arbeit, Bereich Coesfeld, definierte die Buchstabenfolge EWIBO neu: „E“ stehe für erfolgreich und europäisch, „W“ für wirksam, „I“ für Impulsgeber, „B“ für Bindeglied und „O“ für Orientierung. Bildung und Wissen seien die „Ressourcen der Zukunft“, meinte Cebaus. Der Region gingen die Fachkräfte aus. Die Agentur für Arbeit sei daher auf „flexibel agierende Partner wie die EWIBO angewiesen.“

Seit 1978 gebe es die Zivildienstschule in Bocholt, erinnerte Eckard Reichelt, Referatsleiter für Bildung und Ausbildung beim Bundesamt für Zivildienst, in seiner Rede. Fast 3.600 „Zivis“ durchliefen jährlich die Schule in Bocholt. Ein geänderter Bewerbungsmodus könne zukünftig dazu führen, dass Schüler aus ganz Deutschland – und nicht nur aus der näheren Region - in Bocholt ihren Zivildienst ableisteten.

Im Anschluss an den offiziellen Teil öffnete das Europa-Haus für die interessierte Öffentlichkeit seine Türen. U.a. war auch das Europe Direct-Informationszentrum Bocholt, das werktags im Rathaus seinen Sitz hat, mit einem eigenen Informationsstand vertreten. Man wolle durch die Präsenz im neu eröffneten Europa-Haus die gemeinsame Nähe zum Thema "Europa" dokumentieren, sagte der Leiter des EU direct-Büros Bocholt, Dr. Thomas Behrens. Er ist darüber hinaus Ansprechpartner für die Akquirierung von EU-Fördermitteln.

Info: Europa-Haus Bocholt Adenauerallee 59 46399 Bocholt Tel. 02871/217 65 650 Fax. 02871/217 65 654 www.europa-haus-bocholt.de info@europa-haus-bocholt.de

Info: EWIBO GmbH Werkstr. 19 46395 Bocholt Tel. 02871/217 65 0 Fax. 02871/217 65 220 www.ewibo.de

Pressekontakt: Stadt Bocholt - Fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands, Büro des Bürgermeisters, Pressesprecher Karsten Tersteegen, Telefon 0 28 71 95 33 27, E-Mail: karsten.tersteegen@mail.bocholt.de


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Betriebsleiter Berthold Klein-Schmeink (l.), stellvertr. Bürgermeisterin Christel Feldhaar sowie EWIBO-Geschäftsführer Ludger Triphaus entfüllen das neue Europa-Haus-Schild. (Foto: Stadt Bocholt)

Prinzip der "kurzen Wege": Im Europa-Haus sind unterschiedlichste Träger, Einrichtungen und Dienstleister zu Hause. (Foto: Stadt Bocholt)

Dr. Thomas Behrens steht im Europe Direct-Informationszentrum an der Adenauerallee für Fragen rund um die Europäische Union zur Verfügung. (Foto: Stadt Bocholt)